Biljana Djurdjević

1973 geboren in Belgrad, Serbien
Lebt und arbeitet in Belgrad

Biljana Djurdjević

1973 geboren in Belgrad, Serbien
Lebt und arbeitet in Belgrad

Persönliche Daten

1997 Studienabschluss an der University of Arts in Belgrad; MA in Fine Arts
2000 Abschluss der postgradualen Studien an der Kunstuniversität Belgrad  (Faculty of Fine Arts)

Zum Werk

Biljana Djurdjevic orientiert sich an der altmeisterlichen Technik der Ölmalerei. Ihre figurativen Gemälde handeln von den Auswirkungen von Gewalt und Bedrohungen, die für unsere Zeit spezifisch sind. Die gezeigten Handlungen spielen sich meist in öffentlichem Ambiente wie Hotel- und Badezimmern oder Umkleideräumen ab. Fliesen oder Tapeten markieren diese sterilen Räume, die jedoch nicht in voller Größe, sondern ausschnitthaft wiedergegeben werden, wodurch der Betrachter die dargestellten Personen in einem engen Grenzbereich in Nahsicht wahrnehmen kann. Auf diese Weise wird das im Bild umgesetzte Geschehen betont und dem Betrachter ohne Umwege vor Augen geführt. Die Handelnden werden zueinander dramatisch in Beziehung gesetzt.

Im Bild „Bambi is dead“ (2002) sind zwei große, weiße Bulldoggen vor einer gekachelten Wand an einer Metallstange angebunden. Sie setzen mit offenen Mäulern, zurückgelegten Ohren und gefletschten Zähnen zum Sprung an. Die Szene vermittelt ihre Angriffslust und Bereitschaft zum Kampf. Im Betrachter entstehen Gefühle der Angst und Bedrohung. Die Hunde fungieren hier als Symbole für Gewalt, die für Djurdjevic zur Metapher für den Krieg und Elend wird. Versteckte oder offensichtliche Symbole sind in allen Gemälden der Künstlerin zu finden.

Das Bild mit dem ironischen Titel „Sunshine and Lolipop“ (2000) gibt zwei Männer wieder, die in einer Uniform stecken und mit schweren Stiefeln und schwarzen Lederhandschuhen bekleidet sind. Der im Vordergrund sitzende, trägt einen Helm auf dem Kopf. Zwei Gasflaschen lehnen an den Fliesen, die Tür nach außen ist geschlossen. Einer der Männer hält in der Hand einen Schlagstock, der an seiner Hüfte ruht. Für den Betrachter ergibt sich der Eindruck, als blicke er heimlich durch ein breites, schmales Fenster in einen kleinen, abgeschlossenen Raum, der nicht vollständig wahrgenommen werden kann. Djurdevic macht hier das Thema Gewalt und die Bereitschaft dazu präsent, in dem sie klar und deutlich die Waffen der Schergen in die Komposition miteinbindet. Die plakativen Gestalten erinnern an die Figuren der traditionellen, sozialistischen Propaganda.

Elisabeth Pokorny-Waitzer
Biljana Djurdjević1 / 3
Sunshine and Lolipop2 / 3
Bambi is dead3 / 3
Impressum