Christian Hahn

1969 geboren in Nürnberg, Deutschland
Lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin

Christian Hahn

1969 geboren in Nürnberg, Deutschland
Lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin

Persönliche Daten

1988-91 Fachhochschule für Kommunikationsdesign, Nürnberg
1991-93 Fachhochschule für Gestaltung-Illustration, Hamburg
1993 Diplom als Illustrator
1993-99 Hochschule für Bildende Künste, Hamburg
1999 Diplom in Fine Arts
2002 Atelierstipendium Zitadelle, Berlin

Zum Werk

Christian Hahn arbeitet als Maler und arrangiert Installationen. Das Zeitalter der digitalen Bildwelten hat einen prägenden Einfluss auf seinen künstlerischen Stil. Seine figuralen, farbenprächtigen Bilder zeigen oft Gestalten, die dem täglichen Leben entnommen sind. Sie sind gegen abstrakte und oft auch psychedelische Hintergründe gesetzt. Die Situationen, die Hahn heraufbeschwört, sind meist von einer starken Dynamik erfüllt. Gezielte Vor- und Hintereinanderstaffelung von Darstellungsinhalten und der ausschnitthafte Einblick in die Szenerie leiten den Blick des Betrachters in die Tiefe.

„Die Bilder haben jedenfalls etwas mit Ablagerungen zu tun, mit einem Formenvokabular, das sich angehäuft hat und abgetragen werden muss. Und natürlich mag ich die Räumlichkeit, die in den Bildern über die Staffelung der Motive entsteht. Eine Art Sogwirkung entsteht, die den Betrachter anzieht; er taucht geradezu in die Bilder ein.“1

Kontrastreiche, grelle und lautstarke Farben bestimmen Hahns Bilder. Ein schwefeliges Gelb trifft auf zuckerlfarbenes Rosa, daneben ist eiskaltes Himmelblau gesetzt. So entstehen Welten voller Künstlichkeit, die in ihrer offenen Kombinatorik an Computerspiele und Bildschirmsimulationen erinnern, und sich mit jedem neuen Bild zu einem eigenen Universum verwandeln.
Christian Hahn fügt oft Tiere in seine Malereien ein. Auch das Essl Museum besitzt eine Reihe von Werken des Künstlers, die von der Beziehung zwischen Mensch und Tier handeln. Das in Acryl auf Leinwand gemalte Bild „Manöver“ (2005) zeigt einen Kricketspieler auf einem angeschirrten Pferd. Riesige Bälle in Pastellfarben bewegen sich vor und hinter den beiden Protagonisten. Nur ausschnitthaft ist ein Teil des Reiters und des Pferdes zu erkennen. Rosa, Mint und Zitronengelb werden Rot, Blau und Orange gegenübergestellt und ergeben ein farbenfrohes Bild.

Im Gemälde „Treibjagd“ (2004) springen zwei Dalmatiner wild jagend durch das Bild. Ihre Größe nimmt von hinten nach vorne drastisch zu. Irreal anmutend ist der Raum zwischen den beiden Tieren mit allerlei farbigen Röhren und Trichtern angefüllt, die ins Abstrakte übersetzt, wohl, wie das kleine Blasinstrument im Hintergrund, den Lärm und das Getümmel bei einer Treibjagd versinnbildlichen sollen. Aus der Tiefe des Bildes „Weggefährte“ (2005) taucht der Oberkörper eines dunkelhäutigen Rugbyspielers empor. Er befindet sich im Laufschritt und bewegt sich zwischen riesenhaften Blüten, die das übrige Bild fast zur Gänze ausfüllen. Auch hier versetzt der Kontrast zwischen den Farben den Betrachter in eine phantastisch, surreal anmutende Atmosphäre. In seinen Gemälden versieht Hahn stets den Bildträger mit einer Fülle von Objekten, die minutiös ineinander verschachtelt, eine farbige und stark räumlich konzipierte Kulisse für seine Motive bilden.

Elisabeth Pokorny-Waitzer
1) Christian Hahn im Gespräch mit Stephan Schmidt-Wulffen, in: Christian Hahn, AK Berlin, 2002, o. Seitenangabe (S. 6).
Christian Hahn1 / 3
Weggefährte2 / 3
Treibjagd3 / 3
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