Muntean/Rosenblum schöpfen die Inspiration für ihre Bildwerke aus der klassischen Ikonographie. Farbsymbolik, Handgesten und
Körperhaltungen werden aus der christlichabendländischen Bildtradition übernommen, die von Pathos beladenen Darstellungsweisen
aber von ihrem religiösen Kontext losgelöst und auf die Gegenwart angewandt. Teenager und junge Erwachsene treten meist in
anonymen städtischen Kontexten auf, an den Topos des Jugendlichen als apathische Außenseiter anknüpfen. Das damit verbundene
Pathos verleiht den Bildern eine eindringliche, schwebende Zeitlosigkeit.
Der scheinbare Pessimismus dieser jungen Menschen umfasst einen Zustand der gegenwärtigen Welt: einer westlichen Welt, in
der uns alle Formen der gesicherten Identität kontinuierlich entgleiten, da wir uns selbst immer mehr in einem Zustand virtueller
Existenz erfahren oder verlieren. Es wird ein System präziser Mehrdeutigkeit entwickelt, das erlaubt, Pathos und Emotion in
einer zeitgenössischen Form freizusetzen.
Ausstellungorganisation: Günther Oberhollenzer, Karina Simbürger (Atelier Muntean/Rosenblum)
Ausstellungsarchitektur: Golmar Kempinger-Khatibi, Muntean/Rosenblum