PETER SENGL

Ausstellung anlässlich seines 60. Geburtstages
Fr, 18.03.2005 - So, 05.06.2005
Großer Saal
Kuratoren: Agnes Essl, Andreas Hoffer

PETER SENGL

Ausstellung anlässlich seines 60. Geburtstages
Fr, 18.03.2005 - So, 05.06.2005

Großer Saal

Anlässlich des 60. Geburtstages des österreichischen Künstlers Peter Sengl zeigt die Sammlung Essl im Großen Saal seine aktuelle Malerei und Zeichnungen der letzten Jahre. Der in Wien lebende Maler und Zeichner ist gebürtiger Steirer.

Von 1963 bis 1968 studierte Peter Sengl an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Sergius Pauser. Seit 1970 finden zahllose Ausstellungen und Ehrungen im In- und Ausland statt.

Thomas Zaunschirm, ein langjähriger Kenner des Werks, schreibt in seinem Katalogbeitrag zur Ausstellung:

"Das alles ist einem scheinbar vertraut, da gibt es einen hohen Wiedererkennungswert, auch wenn sich bei genauer Analyse die Bilder nicht ähnlich schauen, sondern bemerkenswerte Unterschiede aufweisen – nicht im Sinne einer eher zeitlupenhaft stattgefundenen Entwicklung, in der sich nicht viel ändert, sondern in der narrativen Struktur. Das Wohlgefühl angesichts dieser Bilderflut verlangt den Nachschub."
 

Peter Sengl verdichtet in eigenwilligen Bildfindungen dunkle Phantasien, historische Bezüge und kunsthistorische Vorbilder mit dem Arsenal sado-masochistischer Gerätschaften und harmlosem Kinderspielzeug.
 

Die Ausstellung bietet vielfältige Möglichkeiten, die subtilen Veränderungen im Werk Peter Sengls zu studieren. Malerei der letzten Jahre wird dem graphischen Werk gegenübergestellt. Es gilt die Qualität dieses erzählerischen Oeuvres im Vergleich der Techniken zu entdecken; einige Zeichnungen stehen in direkter inhaltlicher Beziehung zu Werken der Malerei.
 

Die Bildrealität ist nicht von einer linearen Erzählung bestimmt, sondern lebt vielmehr von Brüchen, Andeutungen und Mehrdeutigem, von der ganz spezifischen Verwendung von Menschen und Objekten, die in immer neuen Variationen zueinander in Beziehung treten. Die Titel der Werke Peter Sengls sind selbst kleine Erzählungen und erweitern den Deutungshorizont seiner Malerei; sie stellen aber eher Fragen, als dass sie die Rätsel der Kompositionen beantworten.
 

"Die mehrschichtigen Bildtitel verweisen nicht nur auf die miteinander verschränkten sichtbaren Inhalte, sondern vielleicht auch auf das Verhältnis der Schichten zueinander."
(Zaunschirm)

In den 1990er Jahren setzt sich Peter Sengl in einer Bildserie mit dem Werk von Frida Kahlo auseinander – ein spannender Anknüpfungspunkt zu der gleichzeitig im Museum stattfindenden Ausstellung Die Mexikanische Moderne. Diese Bildserie hat der Künstler 2004 durch die Bearbeitung eines Werkes von Diego Rivera ergänzt. Er übernimmt die Komposition Riveras, ersetzt aber den Kopf von Lupe Marin – der früheren Frau Riveras – durch das Porträt von Frida Kahlo und gibt dem Bild dadurch eine neue Brisanz.

Peter Sengl: Je vier Masken für Bach und Schubert (2004)1 / 2
Peter Sengl: Hommage Frida Kahlo (1994)2 / 2
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