THOKAR #8

Eine Klangreise durch die Randzonen indischer Metropolen

THOKAR #8

Eine Klangreise durch die Randzonen indischer Metropolen
Mi, 18.09.2013, 19:30 Uhr

Essl Museum

Die Randzone - ein Slum. Ausgeburt des globalisierten Kapitalismus. Wie in einer Schattenwelt vegetieren hier Mensch und Tier in einem Paralleldasein - nur wenige Kilometer entfernt von glitzernden Glaspalästen und den Tempeln der Börsen...

Denovaire: Esraj, Elektro-Junk

Ein gemächlicher Alltagstrott am Rande des Überlebens. Eines Tages passiert jedoch etwas Aufregendes: innerhalb von 24 Stunden ist das Viertel zu räumen, die Stadtregierung wünscht Platz für ein Bauprojekt. Nur ein Tag Zeit, um die seit 20 Jahren bewohnte Siedlung aus Wellblech und Karton zu verlassen. Wer nicht geht wird mit Flammenwerfern vertrieben. Dann geht alles in Flammen auf.

Mit klassisch indischen und improvisierten, zusammengestückelten Instrumenten sowie billiger Asia-Elektronik wird die Destruktion Thokars nacherzählt - entlang der konsumgesellschaftlichen Demarkationslinie hinein ins Familienglück im Slum und wieder heraus auf der Aschewolke der reinigenden Feuer


 

BIOGRAPHIE
Denovaire, geboren 1978. Kompositionsstudium bei Georg Friedrich Haas, Gerd Kühr, Pierreluigi Billone und Beat Furrer in Graz, Studium der indischen klassischen Musik bei Ust. Arshad Khan und Pdt. Sukhdev Mishra in Delhi und Benares. Gründung des IndiaFusion Ensembles „Dancing Shiva“ 2003, Gründung d. Festivals „Indiasphere“ in Graz (Leitung 2008-2010), Aufführungen in Berlin, Hamburg, Wien, Graz, Klagenfurt, Salzburg, Sarajewo, Delhi; Denovaire ist als Komponist, Keyboarder und Esraj-spieler als Live- und Studiomusiker in den Bereichen Neue Zeitgenössische Musik, Indische Musik, Fusion, Experimentelle Musik, Jazz, Rock und World tätig sowie als Musikproduzent für diverse Labels. Als Komponist fand u.a. eine intensive Auseinandersetzung mit Chormusik statt, welche ihren bisherigen Höhepunkt 2010 in der Aufführung von „muata erdn“ mit 100 Musikern im Mumuth/ Graz fand.
 Die intensive Auseinandersetzung mit außereuropäischer Musik zieht sich durch die Arbeit wie ein roter Faden und äußert sich auch in ganz unterschiedlichen Tätigkeiten. Die Chor- und Kammermusik inspiriert sich durch asiatische Klanglichkeiten und Philosophien aber auch der Systemtheorie entnommenen formalen Ideen. Mischung mit der Jazz/Fusionmusik (vor allem aus den 70er Jahren), sowie Minimal Music, Indischer Klassik und Volksmusik, Filmscore Sound aber auch frei improvisierter und elektronischer Musik fließen immer wieder ein und gerade das „zwischen den Stühlen“ sitzen bringt Spannung und neue Klänge. Das Produzieren von Musikalben mit meditativer Musik ist nicht Widerspruch sondern Bereicherung, jede Zeit hat ihren eigenen Sound.
 
Musikförderpreis der Stadt Graz 2006
Staatsstipendium für Komposition des Österreichischen Bundeskanzleramtes 2012
1. Preis des Internationalen Gustav Mahler Kompositionspreis 2012
 

Denovaire lebt und arbeitet in Graz.

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