AUS ALLEN RICHTUNGEN

NEUESTE MUSIK AUS DER GANZEN WELT

AUS ALLEN RICHTUNGEN

NEUESTE MUSIK AUS DER GANZEN WELT
Sa, 25.04.2009, 19:30 Uhr

Das Schömer-Haus

Das Pierrot Lunaire Ensemble Wien® führt uns heute abend auf eine Weltreise durch die Musik unserer Tage. Zu hören sind taufrische Werke, die von sehr unterschiedlichen KomponistInnen auf vier Kontinenten geschrieben wurden. Zwei Stücke sind eigens für diesen Abend komponiert worden und erleben hier ihre Uraufführung.

Das Pierrot Lunaire Ensemble Wien® führt uns heute abend auf eine Weltreise durch die Musik unserer Tage. Zu hören sind taufrische Werke, die von sehr unterschiedlichen KomponistInnen auf vier Kontinenten geschrieben wurden. Zwei Stücke sind eigens für diesen Abend komponiert worden und erleben hier ihre Uraufführung: Y los oros la luz der Mexikanerin Ana Lara sowie Blindsight des in Neuseeland lebenden Michael Norris.

Dieser Abend bietet die seltene Möglichkeit, das Pierrot Lunaire Ensemble Wien® – das seine rege Konzerttätigkeit vor allem auf ausgedehnten Auslandstourneen entfaltet – in Klosterneuburg zu hören.

Die beiden oben erwähnten KomponistInnen, deren Werke heute ihre Uraufführung erleben, sind im wahrsten Sinne des Wortes „aus allen Richtung“ – aus Südamerika und dem Pazifikraum – angereist.

Ich wünsche Ihnen spannende und mitreißende Hörerlebnisse auf unseren gemeinsamen Klangreise durch die ganze Welt!

Karlheinz Essl Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Essl
Musikintendant der Sammlung Essl



PROGRAMM

Ricardo Nillni (Argentinien): Twist
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

John Palmer (England): Theorem
für Violine, Violoncello und Klavier

Ana Lara (Mexiko): Y los oros la luz - Uraufführung
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Xiaoyong Chen (China): Evapora
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Michael Noris (Neuseeland): Blind Sight - Uraufführung
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier

Annette Schlünz (Deutschland): Weiter
Musik für Flöte, Klarinette und Klavier

Blai Soler (Spanien): Set-punt-u
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier


AUSFÜHRENDE


Pierrot Lunaire Ensemble Wien®

Silvia Gelos: Flöte, Altflöte, Piccolo
Mirjam Weissinger: Klarinette, Bassklarinette
Uwe Cernajsek: Violine
Taner Türker: Violoncello
Gustavo Balanesco: Klavier


VIDEO



Ana Lara: Y los oros la luz - world premier
SCHÖMER-HAUS, 25 April 2009

Pierrot Lunaire Ensemble Wien®




Michael Norris: Blindsight - world premier
SCHÖMER-HAUS, 25 April 2009

Pierrot Lunaire Ensemble Wien®



WERKEINFÜHRUNGEN


Ricardo Nillni: Twist

Seit mehreren Jahren reflektieren meine Werke die Absicht, eine dialogische Spannung zwischen Tonmaterial und Schrift zu erzeugen. Der Gedanke von Twist, der all meine Stücke durchzieht, verweist zunächst auf das Tonmaterial: Dieses ist, in seinen verschiedenen Texturen, seinen Übergängen in Angriff und Herrschaft hinausweisend über den expressiven Elan, das strukturelle Skelett meiner Werke. Im Gegensatz zu einem Vorgehen, das die Organisation der Höhen derjenigen der “Qualität der Oberflächen” vorzieht - welche nur passive Erscheinungen wären als Ergebnis einer mehr oder weniger gelungenen Zusammenstellung - ziehe ich vor, die Schrift denjenigen Zwängen unterzuordnen, die das instrumentale Tonmaterial auferlegt. Nun kann die Schrift - weit entfernt davon, vom musikalischen Fortgang des Werkes unberührt zu bleiben - sich jederzeit “befreien” und ihrerseits eine dynamische Prozedur generieren, was im Hören einen Wechsel des Winkels bewirkt, zugunsten einer diskreten Rezeption, wo zuvor eine globale vorherrschte. Diese Prozesse erfahren mitunter beträchtliche Verbreiterungen, so dass die Zeit zu gefrieren scheint; es entsteht ein neuer Sinn im Twistgedanken: der der Zeit. Ein passendes Bild ist das der paradoxen Dimensionen: das Objekt als Punkt, der infolge von Verdickung oder Annährung zur Kugel wird, die ihrerseits vergrößert wieder zum Punkt wird. Der Ausgangspunkt hier ist die Fokussierung des Tonmaterials bis zu den Ton-Körnern; diese erzeugen Schreibprozesse, die durch Dilatation oder zeitweilige Kontraktion zum Material zurückkehren, damit der Zyklus aufs Neue beginne...

John Palmer: Theorem (1995)

Ähnlich wie beim Satz des Pythagoras, wo aus zwei gegebenen Größen eine dritte Komponente errechnet werden kann, entfaltet sich diese Musik aus zwei melodischen Konfigurationen, die sich unabhängig auf verschiedenen Instrumenten entwickeln, um schließlich den Beweis dieses Satzes überzeugend darzustellen. Stilistische Anklänge an Musik der Romantik werden als emotionale und syntaktische Codes benutzt, die in ihrem Erscheinen und Verschwinden während des Stücks mit¬einander verwoben werden.

Ana Lara: Y los oros la luz (2008)

Y los oros la luz ist eine Verszeile aus einem Gedicht der uruguayischen Poetin Idea Vilariño. Sie spricht hier über Dinge wie Gold, Licht und Sonne, die vor unseren Augen verschwinden, bevor wir sie überhaupt wahrgenommen haben. Obwohl wir wissen, dass sie verschwunden sind, haben sie doch Spuren in uns hinterlassen, manchmal auch schmerzhafte. Y los oros la luz wurde auf Anregung von Karlheinz Essl für das Pierrot Lunaire Ensemble Wien® geschrieben und ist meiner Schwester María Pía gewidmet.

Michael Norris: Blindsight (2008)

Menschen haben eine fragile Beziehung zur Wirklichkeit: Unsere Überzeugungen werden von un¬geordneten Sinneseindrücken geformt, die unsere Synapsen durchfluten. Obwohl unsere Hirn in der Regel recht gut damit zurechtkommt, indem es diese Informationsflut eindämmt, offenbaren jedoch gewisse pathologische Umstände die angreifbare Natur der Realität. – „Blindes Sehen“ (auch Rindenblindheit genannt) ist eine Erkrankung, bei der die Patienten optische Reize nicht erkennen können, ihr Körper jedoch instinktiv darauf reagiert. Dies beschwört ein musikalisches Bild herauf: Die beiden Bläser spielen einfache akkordbezogene Gesten, die von den Streicher wie durch einen Zerrspiegel reflektiert werden – „wahrnehmend, ohne zu sehen“. Dem Klavier kommt die Funktion eines Verstärkers zu, der hektische Signale durch die verworrenen Leitungen schickt und damit statische Aufladungen im System freisetzt. – Blindsight wurde auf Anregung von Karlheinz Essl für das Pierrot Lunaire Ensemble Wien® geschrieben und wird am heutigen Abend uraufgeführt.

Annette Schlünz: Weiter (2000)

Das Stück entstand im Nachklang der Arbeit an meiner Kammeroper TagNachtTraumstaub, in deren Probenprozess ich noch eingebunden war. WEITER ist einerseits ein wichtiges Wort der Oper und andererseits so etwas wie ein mich selbst anfeuernder Aufruf zum weiterschreiben:

Ach, ein Horizont; läßt sich hinübersetzen?
Ein Horizont, wo Schwarz auf Schwarz trifft
Nie geschaut. Du Blick, Blick!-
Einen Horizont nie getroffen. Also
WEITER. Wie weit noch? Noch WEITER. ...

(Ulrike Schuster)

Die Komposition besteht aus drei jeweils gleich langen Teilen, wobei sie am Ende scheinbar wieder zu den Anfangsklängen zurückkehrt, aber diesmal wie in einem anderen Licht. Das heißt, die das ganze Stück bestimmenden Klangverschmelzungen bestehen aus neuen Farbanteilen. Absteigende Linien im Klavier, immer um eine andere Achse drehend, finden ihre Töne in den Bläsern weitergetragen, manchmal auch von flirrenden Floskeln umspielt. Plötzlich Nervosität, Repetition, sich umkreisen: auf dem Weg - hinab, hinauf - auf dem Weg. Nicht kennen, nicht wissen. Treffen, vielleicht jemanden treffen, aber... und dann Statik, deren Akkorde sich in die anfänglichen Linien in Flöte und Klarinette auflösen und im „um-sich-selbst-kreisen” verklingen, das Klavier begibt sich in andere Klangwelten. Die Wege verzweigen sich. Weiter.

Xiaoyong Chen: Evapora (1996)

Evapora („Verdunstung”) entstand als Auftragskomposition für die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im Jahr 1996. Das Werk ist dreisätzig in der Abfolge langsam – schnell – langsam. Klanglich sind der erste und der letzte Satz verwandt, der Mittelsatz kontrastiert. Die langsamen Sätze erwecken den Eindruck von gemächlich verdunstenden Flüssigkeiten in heißer Sonne, während der Mittelsatz eher Assoziationen zu dem Brodeln kochenden Wassers aufkommen lässt. Der Komponist selbst schreibt, dass „Klang – Nachhall – Nichts, Wolken – allmählich verdünnt – allmählich unsichtbar” Bilder sind, die in dieser Komposition eine Rolle spielten. Der erste Satz vermittelt den Eindruck von Zeitlosigkeit. Das Tonmaterial ist sehr reduziert, ein Pulsgefühl wird die meiste Zeit vermieden. Der zweite Satz zeichnet sich durch einen durchgehenden Grundpuls in Sechzehntel-, Achtel- oder triolischer Achtelbewegung aus. Drei Arten von Figuren durchziehen das Stück: „brodelnde” trillerartige Bewegungen, an Dampf gemahnende aufsteigende chromatische Tonleitern und Tonrepetitionen, die das Bild von „Kondensationstropfen” aufkommen lassen. Der letzte Satz erinnert an den ersten, ist aber anders strukturiert. Im Mittelpunkt steht hier die Entwicklung eines Tonraums aus einem Einzelton. Abgesehen von der Tonraumerweiterung und so auch klanglichen Zunahme an „Raum”, ist hier das Verklingen – „decrescendi al niente” – ein zentrales Hörerlebnis.

Blai Soler: Set-u-punt (2007)

Das Werk gliedert sich in drei kontrastierende Sätze. Der erste Satz ist auf einem rhythmischen Ostinato aus sechseinhalb Schlägen aufgebaut, das die Entstehung einiger thematischer Motive bewirkt. Diese schlagen sich in einer Flötenkantilene nieder, die den musikalischen Diskurs vorantreibt. Der mittlere Satz ist sowohl harmonisch wie auch melodisch sehr einfach gebaut und von liturgischen Gesängen der Griechisch-Orthodoxen Kirche inspiriert. Er ist in zwei Abschnitte geteilt: Eine Unisono-Einführung von Klarinette, Klavier und Cello, gefolgt von einer einfachen Flötenmelodie, die im Sinne eines Augmentationskanons von der Klarinette imitiert wird. Der dritte Satz spielt mit den schroffen Kontrasten zwischen rasender rhythmischer Aktivität und eingefrorenen lang ausgehaltenen Linien. Harmonisch steht hier der Tritonus F/H im Vordergrund. Der rhythmische Aspekt der Musik dominiert die erste Hälfte; nach einem Höhepunkt beruhigt sich die Musik wieder, ohne aber an Spannung zu verlieren.




BIOGRAPHIEN

Ricardo Nillni

wurde 1960 in Buenos Aires (Argentinen) geboren. Er studierte an der dortigen Universität bis 1985 Komposition; zeitgleich nahm er Kompositionsunterricht bei Francisco Kröpfl und arbeitete am Institut für elektroakustische Musik in Buenos Aires (LIPM). 1986 erhielt er ein Stipendium der Rubin-Akademie für die Arbeit im elektroakustischen Studio der Universität Tel-Aviv. Seit 1987 lebt Nillni in Paris wo er am Conservatoire National Supérieur de Musique weitere Studien bei Guy Reibel, Gerard Grisey und Paul Mefano betrieb. Seine Ausbildung hat er bei Franco Donatoni in Siena und im IRCAM abgeschlossen.

Von 2000 bis 2002 war Nillni Composer in Residence des Orchesters der Picardie. Nillni hat zahlreiche internationale Preise erhalten, darunter den TRINAC-Preis des Internationalen Musikrats für Kamera-Zoom und den TRIME-Preis für Gaps; 1999 erhielt er den Kompositionspreis der Stadt Wiesbaden.

John Palmer

Der 1959 in England geborene John Palmer studierte Klavier in Zürich und an der Musikhochschule Luzern, wo er sein Klavierdiplom erhielt. Er nahm an Kompositionskursen bei Edison Denissow und Vinko Globokar teil. Seine Nachdiplomstudien führten ihn zurück nach London, vorerst ans Trinity College of Music, wo er sein Fellowship Diploma in Komposition erhielt, dann an die City University, wo er seine Promotion abschliesst. Er studierte auch die Kunst des Dirigierens bei Alan Hazeldine an der Guildhall School of Music in London. Palmer nahm an weiteren Studien bei Vinko Globokar an den Internationalen Meisterkursen in Dartington (England), teil.

Palmer interessierte sich besonders für die Musik von Jonathan Harvey, den er regelmässig über zwei Jahren konsultierte. Er war auch mit John Cage befreundet, dessen Sinn für Klangexperimente oftmals in Palmers Musik zu hören ist. In den 1970er Jahren war er auch als Pianist in Bereich der Improvisation und experimentellen Musik sehr aktiv. Seit 1980 hat John Palmer zahlreiche Werke für Orchester und verschiedene kammermusikalische Besetzungen, sowie Chormusik und elektroakustische Musik komponiert. Aufführungen und Konzert¬tätigkeiten als Komponist, Pianist, Klangprojektionist und Dirigent haben ihn durch Europa, Amerika und Asien geführt.

Ana Lara

geboren 1959 in Mexico City. Sie studierte zunächst am Conservatorio Nacional de Música bei Daniel Catán und Mario Lavista. Danach setzte sie ihr Kompositionsstudium in Warschau bei Wlodzimierz Kotonski und Zbigniew Rudzinski fort. 20034 schloß sie das Studium der Ethnomusikologie an der Maryland University (USA) ab. 1993/94 war sie composer-in-residence des mexikanischen National Symphony Orchestras und wurde mit nationalen und internationalen Kompositionspreisen ausge¬zeichnet. Als Komponistin schreibt sie vornehmlich Orchester-, Kammer- und Bühnenmusik, die weltweit zur Aufführung gelangt. Daneben produziert sie regelmäßig Rundfunksendungen über Neue Musik. Seit 1998 ist sie die künstlerische Leiterin der internationalen Festivals Música y Escena und des Festivals Internacional Cervantino in Mexiko und veranstaltet Sommerkurse für junge MusikerInnen. Ausserdem erteilt sie regelmäßig Kompositionsunterricht, veranstaltet Analyseseminare und lehrt Musikgeschichte.

Xiaoyong Che

Xiaoyong Chen wurde 1955 in Peking geboren, wo er zunächst Violine und von 1980 bis 1985 Komposition am Zentralkonservatorium studierte. Direkt im Anschluss daran absolvierte er bis 1989 ein Aufbaustudium bei György Ligeti an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. In seiner Musiksprache sind chinesische Elemente deutlich zu finden, ohne auf Folklore zurückzugreifen, aber ebenso die der europäischen Avantgarde mit Anklängen an seinen Lehrer György Ligeti. Sein Europa-Debüt als Komponist erlebte Chen 1987 bei den Donaueschinger Musiktagen mit der Uraufführung des 1. STREICHQUARTETTS durch das Auryn Quartett. Im Jahre 1992 wurde das Orchesterwerk DYEH... als Auftragswerk des Südwestfunks Baden-Baden uraufgeführt. Im gleichen Jahr erhielt Chen den Kompositionspreis des Forums Junger Komponisten des WDR für seine Komposition YÜN für Sopran und 11 Instrumentalisten, die unter Peter Eötvös mit dem Ensemble Modern in Köln aus der Taufe gehoben. Sein WARP für Kammerensemble und das 1. STREICHQUARTETT gelangten im Rahmen einer Tournee der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen 1994 in Amsterdam und Wien zur Aufführung. Die Deutsche Kammerphilharmonie produzierte 1999 die Portrait-CD Invisible Landscapes. Im gleichen Jahr schrieb er im Auftrag der Calouste Gulbenkian Foundation das Orchesterwerk INTERLACED LANDSCAPES, welches mit dem Orquestra Gulbenkian unter Muhai Tang auf einer Tournee durch China und Portugal sieben Aufführungen erlebte.

Michael Norris

Michael Norris ist ein neuseeländischer Komponist aus Wellington. Er studierte Komposition an der Victoria University of Wellington und der City University in London und nahm an internationalen Kompo¬sitionskursen mit führende Komponisten wie Peter Eötvös, Alvin Lucier, Christian Wolff und Kaija Saariaho teil. Zur Zeit unterrichtet er Komposition an der New Zealand School of Music. Er ist Mitbegründer und Kodirektor des Stroma für Neue Musik und gewann 2003 den Douglas-Lilburn-Preis für Orchester¬kom¬position. Derzeit arbeitet Michael Norris an dem Auftragswerk Heavy Traffic des New Zealand Symphony Orchestras für den Kontrafagottisten Hamish McKeich, tesserae...interstices für Mitglieder der Luxemburger Philharmonie, sowie Icons and Artifice für das österreichische Bassklarinetten-Duo Stump/Linshalm mit Ensemble und Live-Elektronik. 2007 verbrachte Norris einige Monate in Wien, wo er mehrere Projekte mit europäischen MusikerInnen lancierte. Für 2010 erhielt er einen Kompositionsauftrag der renommierten Donaueschinger Musiktage für das Radiokammerorchester Hilversum, dessen Uraufführung Peter Eötvös dirigieren wird.

Annette Schlünz

wurde 1964 in Dessau geboren. Sie studierte von 1983 bis 1991 Komposition und Klavier in Dresden und Berlin (Udo Zimmermann, Paul Dittrich). Ihre Stücke wurden weltweit aufgeführt. Sie schreibt Kammer- und Orchestermusik, elektronische Musik, drei Opern, interessiert sich für untypische Orte (die Ufer des Rheins in Basel beim Europäischen Musikmonat 2001) und realisiert Performances für Klavier und Video. Auf Einladung des Goethe-Instituts gab sie Kompositionskurse in Südamerika, Vietnam, Kopenhagen, Madrid, Riga, Chicago und unterrichtet in den Ferienkursen der Komponistenklassen Halle/Dresden. Seit 2007 ist sie Kompositionsdozentin beim Festival musicalta in Rouffach, 2008/09 auch an der Musikakademie Weikersheim. – Preise: Hanns-Eisler-Preis (1990), Heidelberger Künstlerinnen-Preis (1998). Stipendien: Villa Massimo Rom (1999), Schloss Solitude Stuttgart (2000), Elektronisches Studio der HdK Berlin, Künstlerhof Schreyahn. Composer-in-residence am elektronischen Studio GRAME in Lyon.

Blai Soler

wurde 1977 in Barcelona geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung am Conservatori Superior Municipal de Música de Barcelona, wo er bei Alex Garcia and Eva Graubin Violine studierte. Seine Studien setzte er am Royal College of Music in London fort und studierte am King's College Komposition bei George Benjamin und Silvina Milstein, wo er derzeit er an seinem PhD arbeitet. Seine Werke, die eine eigenständige persönliche Sprache sprechen, werden weltweit von prominenten Solisten und Ensembles gespielt, unter ihnen der Klarinettist Cristo Barrios, die Pianisten Rolf Hind und Llyr Williams, das Arditti Quartett und das Pierrot Lunaire Ensemble Wien®. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit wirkt Blai Soler auch als Geiger und wurde mit internationalen Interpretationspreisen ausgezeichnet. Weiters arbeitet er auch als Dirigent und ist Gründer und Leiter des Blyth Ensembles.

Pierrot Lunaire Ensemble Wien ®

Das Pierrot Lunaire Ensemble Wien® ist ein Solistenensemble für neue Musik mit 5 fest engagierten Mitgliedern und verfolgt folgende Ziele:

Darstellung neuer Musik in allen Aspekten, unabhängig von Stilen und Schulen, auf höchstem künstlerischem Niveau

60 – 70 Auftritte pro Jahr auf der ganzen Welt in bis zu 20 verschiedenen Konzertprogrammen und Produktionen
Erteilung vom Kompositionsaufträgen (großteils auf Anregung des Pierrot Lunaire Ensembles Wien von internationalen Auftraggebern und Sponsoren fremdfinanziert)

International Repräsentation zeitgenössischen österreichischen Musikschaffens
Kompositionsworkshops und Erteilung von Instrumentalunterricht durch die Ensemblemitglieder

Werke österreichischer KomponistInnen nehmen mind. 2/3 der Konzertprogramme des Pierrot Lunaire Ensembles ein.

Verbreitung vorwiegend noch unbekannter Werke junger österreichischer KomponistInnen in Kooperation mit ausländischen Veranstaltern

Pierrot Lunaire International Composition Competition.
Kinderuniversität des Pierrot Lunaire Ensembles Wien (8-12 Jahre) in Zusammenarbeit mit Akademie HUMANEUM in Wien

Präsentation von Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire op. 21 aufbereitet für OberstufenschülerInnen in Zusammenarbeit mit dem Österreichische Kultur Service.

Das Pierrot Lunaire Ensemble Wien ® wird unterstützt von:

Kulturamt der Stadt Wien
Federal Ministry for European and International Affairs
Austrian Federal Ministry for Education, the Arts and Culture
Land Oberösterreich
Land Niederösterreich
OESTIG (Österreichische Interpreten-Gesellschaft)
AKM
SKE-Fonds des austro mechana
Universal Edition
Doblinger Musikverlag
Zeitvertrieb Wien Berlin
1 / 1
Impressum