SOUNDINGS

Neueste elektroakustische Musik in allen Spielformen

SOUNDINGS

Neueste elektroakustische Musik in allen Spielformen
Mi, 25.06.2008, 19:30 Uhr

Essl Museum

Uraufführungen von Christoph Breidler, Onur Dülger, Robert Kellner, Matthias Kranebitter, David Gabriel Lechner, Veronika Mayer, Hyun-ok Pang, Fernando Riederer und Hui Ye.
Uraufführungen von Christoph Breidler, Onur Dülger, Robert Kellner, Matthias Kranebitter, David Gabriel Lechner, Veronika Mayer, Hyun-ok Pang, Fernando Riederer und Hui Ye.

Das unermesslich weite Feld der elektronischen Musik wird an diesem Abend nach allen Richtungen hin ausgelotet. Neun brandaktuelle Werke spannen einen weiten Bogen von Instrumentalkompositionen mit Live-Elektronik, akusmatischen Klangwelten, Improvisationskonzepten, selbstgebauten elektronischen Instrumenten bis hin zu generativen Klanginstallationen. Der Große Saal des Essl Museum fungiert dabei als Resonanzkörper, in dem sich die einzelnen instrumentalen und elektronischen Klangquellen zu einem rauschhaften Klangstrom verbinden.

Die in diesem Konzert aufgeführten KomponistInnen sind Studierende der von Karlheinz Essl geleiteten Kompositionsklasse für elektroakustische und experimentelle Musik an der Musikuniversität Wien.


PROGRAMMM

Hyun-ok Pang: Quadrat - generatives Sound-Environment

Hui Ye: Viola, Viola - für Viola und Elektronik

Fernando Riederer: about Below - für Computer und 6 Lautsprecher

Onur Dülger: unadorno - für E-Gitarre und Elektronik

Robert Kellner: Donkey Island Blues - Seelend¾nsten abwegs - akusmatische 4-Kanal-Komposition

David Gabriel Lechner: - für E-Gitarre, Schlagzeug, E-Piano und Elektronik

Veronika Mayer : Die Beschaulichkeit des Nachschenkens - Performance für Flaschen und Lautsprecher

Matthias Kranebitter: schaltung - für 3 Drumsets und Live-Elektronik


WERKE

Matthias Kranebitter: Schaltung

Es handelt sich hierbei um das dritte und letzte Stück aus einer Serie von Kompositionen für Instrumente mit Live-Elektronik. Für mich ist dieses Stück die logische ästhetische Weiterentwicklung des Vorangegangenen, die an dieser Stelle einen Endpunkt erreicht, wo sie in Folge wieder in ihr Gegenteil umschlägt. Aus Maschinell-Technischem wird Menschlich-Ekstatisches.

Veronika Mayer: Die Beschaulichkeit des Nachschenkens

Geleerte Flaschen, wiederbefüllt mit Schall – bespielt.
Resonanzen und Schwingungen in leisen Abstufungen.
Der Rausch wandert in andere Dimensionen und verfängt sich im Raum.

Fernando Riederer: about Below

Ein Stück der kontinuierlichen Übergänge von Rauschen nach Klang, und wieder zurück. Seine Form wird vom Material generiert, das sich zwischen perkussiven und flächigen Klängen entwickelt. Dieses labyrinthische Stück ist eine gesteuerte Improvisation mit mobilen Teilen dessen Ziel es ist, aus Rhythmus zunächst Tonhöhen und schließlich Harmonien zu gewinnen.
Das Ausgangsmaterial entstammt der Komposition Below für Baßflöte, Baßklarinette und Elektronik, die im Herbst 2008 uraufgeführt wird.


Onur Dülger: -unadorno-

Heavy Metal, Theodor W. Adorno, E-Musik, Schwarz und Kohlezeichnung: Diese Wörter spielen immer eine gewisse Rolle in meinen Stücken. Aber bei -unadorno- kommen sie alle vor und spielen dort eine konkrete Rolle.
Der elektronische Teil des Stückes besteht aus der strukturellen Verarbeitung von verzerrten E-Gitarrenklängen, die mit Hilfe von Granularsynthese generiert worden sind.

Die Sologitarre verwendet sowohl das selbe Material wie die Elektronik als auch ganz anderes.



KOMPONISTINNEN


CHRISTOPH BREIDLER

Geboren 1986 in Graz. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz im Alter von 4 Jahren. Bis zu seinem 16. Lebensjahr erhielt er Unterricht in den Fächern Klavier, Schlagwerk, Posaune, St. Harmonika und Tonsatz. Von 2003 bis 2007 studierte er an der Konservatorium-Wien-Privatuniversität Klavier bei Roland Batik und G. Geretschläger. Zwischen 2004 und 2006 studierte er Komposition bei Axel Seidelmann, seit 2006 bei Michael Jarrell, Germán Toro-Pérez und Karlheinz Essl an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Er besuchte Meisterkurse u. a. bei Pierre-Laurent Aimard und Peter Feuchtwanger (Klavier) sowie Karlheinz Stockhausen, Beat Furrer, Enno Poppe und Bernhard Lang (Komposition). Seit dem Jahr 2006 studiert er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Dirigieren bei Mark Stringer sowie seit 2007 Cembalo bei Stefan Gottfried.

2006 gründete er zusammen mit Fernando Riederer und Hannes Dufek "Platypus - Verein für neue Musik", welcher im Jahr 2007 mit großem Erfolg den ersten "KomponistInnenmarathon - Festival für junge zeitgenössische Musik" veranstaltete. Weiters gründete er im Jahr 2006 das "Ensemble Phidias", ein Solistenensemble mit Präferenzen in der zeitgenössischen Musik und dem Repertoire des Barock. Er wirkte bei zahlreichen Uraufführungen als Pianist, Cembalist oder Dirigent mit (u. a. im Wiener Konzerthaus, Wiener Musikverein, Haus der Musik). Seit 2007 ist er Leiter des "Wiener Chor Ensemble".


ONUR DÜLGER

Geboren 1980 in Istanbul. 1999-2001 Schüler am konservatorischen Gymnasium/Abt. Gitarre der Universität Istanbul. 2001-2004 Kompositionsstudium bei Mete Sakpinar (ehem. Schüler von Milton Babbitt) an der Universität Istanbul. 2005-2007 Tonsatzstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Dietmar Schermann, seit 2007 Kompositionstudium bei Chaya Czernowin und Elektroakustische Komposition bei Karlheinz Essl. Seine Kompositionen wurden an der Universität Istanbul, Universität Kocaeli und Galata Perform in der Türkei und an der Musikuniversität Wien und Haus der Musik in Wien aufgeführt.

ROBERT KELLNER

Geboren in Salzburg. Studien: Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien 2000-2003. Seit 20003 instrumentale und elektroakustische Komposition bei Karlheinz Essl, Dieter Kaufmann, Detlev Müller-Siemens, Günther Rabl, Dietmar Schermann, Germán Toro-Pérez und Tamas Ungvary. Improvisation bei Gunter Schneider. Aufführungen: Das kleine Symposion (2007); Komponistenmarathon 2007; Neue Musik in St.Ruprecht (Wien). Preise: Theodor Körner Fonds 2006. Stipendium der 9. internationalen Akademie für Neue Komposition und Audio-Art Seefeld 2005. Förderpreis der SKE Fonds 2004.

MATTHIAS KRANEBITTER

Geboren 1980 in Wien. Er studierte an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien Medienkomposition bei Klaus Peter Sattler, Elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann, Toro-Perez und Karlheinz Essl sowie Klavier bei Christiane Karajev.
Er war Gewinner beim AntoninDvorakRemixContest 2003 von FM4 und der Volksoper Wien, er erhielt den Theodor-Körner-Preis für Komposition 2005, den ÖKB Preis für moderne Chorliteratur für sein Werk breathing – für Chor und Live Elektronik, den 1.Preis beim Gustav Mahler Kompositionswettbewerb 2006 für sein Ensemblestück Kreise und war Preisträger beim Kompositionswettbewerb der Münchner Symphoniker 2007 mit seinem Orchesterwerk Safiatan.

Seine Werke wurden u.a. aufgeführt im Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Arnold Schönberg Center, Münchner Prinzregententheater, Konzerthalle Lesinski in Zagreb, Trafo in Budapest und interpretiert von Ensembles wie Janus Ensemble Wien, Münchner Symphoniker, Wiener Kammerchor, Nouvelle Cousine Bigband bzw. von Musikern wie Garth Knox, Christoph Cech, Gordan Tudor, Gerald Preinfalk, Herbert Mayr, Michael Williams u.v.a.


DAVID GABRIEL LECHNER

Geboren 1979 in Vöcklabruck. Ab 1997 Studium der Archäologie und Musikwissenschaft. Ab 1998 Jazzklavier-Studium bei Michael Starch am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 1999 Kompositionsstudium bei Helmut Neumann, Rainer Bischof, Dietmar Schermann, Klaus-Peter Sattler, Dieter Kaufmann, Germán Toro-Pérez und Karlheinz Essl. Gründung des Jazztrios Phoenics.

VERONIKA MAYER

Geboren in Wien. Studien an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien: Instrumental(Gesangs-)Pädagogik Klavier bei Jochen Köhler, Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien bei Tamás Ungváry und Germán Toro-Pérez, derzeit Komposition bei Detlev Müller-Siemens und Elektroakustische Komposition bei Karlheinz Essl. Mitarbeit in den Bereichen Tontechnik, Soundzuspielung und Live-Elektronik bei diversen Produktionen, u.a. am Burgtheater Wien, Donaufestival NÖ, Wiener Festwochen, mit dem Klangforum Wien und der Neuen Oper Wien. Mitglied des Improvisationsensembles Bah vs. Liii superviced. Theodor Körner Preis 2007.

HYUN-OK PANG

Geboren in Seoul, Korea. Kompositionsstudium in Korea bei Sonia Kim.  Abschluss des 1. Studienabschnittes im Fach Komposition bei Ivan Eröd.   2. Abschnitt der Studienrichtungen Komposition und elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann, Germán Toro-Pérez und Karlheinz Essl an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

FERNANDO RIEDERER

Geboren 1977 in Rio de Janeiro, Brasilien. 1997 - 2002 Kompositionsstudium bei Mauricio Dottori an der Hochschule für Musik und Schöne Künste in Parana. Seit 2003 lebt Fernando Riederer in Wien und hat 2005 die Nostrifizierung seines Diploms an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Dieter Kaufmann, Germán Toro-Pérez und Karlheinz Essl begonnen.
2002 Finalist bei dem Wettbewerb "Lindembergue Cardoso" in Salvador, Bahia, Brasilien. 2003 Ehrenpreisträger am Wettbewerb "Camargo Guarnieri" in Sao Paulo, Brasilien. 2005 gewann er den "Funarte-Preis" bei der XVI Biennale für zeitgenössische Musik in Rio de Janeiro.

Seit 1995 Teilnahme an internationalen Festivals und Musikprojekten. Seit 2002 Organisation und Leitung des Ensembles "EntreCompositores". Seit 2004 Mitwirkung bei "Wiener Geräuschorchester"; 2005 XVI Biennale für zeitgenössische Musik in Rio de Janeiro, Brasilien. 2006 II Biennale für zeitgenössische Musik in Mato Grosso, Brasilien. 2007 Making New Waves / Audible light installation in Budapest, Ungarn.

Seit 2006 Mitglied der Internationalen Kulturplattform. 2006 Gründung von Platypus - Verein für neue Musik - zusammen mit Hannes Dufek und Christoph W. Breidler. In den letzten zwei Jahren über zwölf Aufführungen in Österreich, Ungarn und Brasilien.


HUI YE

1981 im Canton, China geboren. 1997 beginnt sie dort ein Kompositionsstudium am Xinghai Musikgymnasium. Im Jahre 2000 wechselt sie im Alter von 19 Jahren ins Xinghai Konservatorium, um dort elektronische Musik und Komposition als Schwerpunkt zu studieren. Seit 2003 lebt Hui Ye in Wien. Zuerst studierte sie Komposition am Franz Schubert Konservatorium und belegte verschiedene Deutschkurse. Im Wintersemester 2003 wechselte sie an das Konservatorium Wien – Privatuniversität. Im Herbst 2004 begann sie schließlich ein Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Detlev Müller-Siemens und Karlheinz Essl.


AUSFÜHRENDE

Igor Gross, Emanuel Lipus, Peter Nadasty, Gregor Lechner: Schlagzeug
Bernhard Schöberl, Thomas Lechner: E-Gitarre
David Gabriel Lechner: E-Piano
Julia Purgina: Viola
1 / 1
Impressum