Grenzenlos

Ensemble 2001

Grenzenlos

Ensemble 2001
Sa, 25.02.1995, 20:00 Uhr

Das Schömer-Haus

Der alte Traum von Grenzenlosigkeit geht selten in Erfüllung: zu oft behindern Momente des Aus- und Abgrenzens die Verwirklichung dieser Vision, was gerade in jüngster Zeit schmerzlich spürbar wurde.
Der alte Traum von Grenzenlosigkeit geht selten in Erfüllung: zu oft behindern Momente des Aus- und Abgrenzens die Verwirklichung dieser Vision, was gerade in jüngster Zeit schmerzlich spürbar wurde.

Musik als abstrakteste (und deshalb vielleicht wohl unmittelbarste und berührendste) aller Künste ist ein Indikator dieser gesellschaftlichen Momente. Darüber hinaus wohnt ihr aber auch ein utopisches Moment inne, in dem sie auf einer emotionalen und empirischen Ebene Utopien zu formulieren vermag, die in der Realität noch einzulösen sind.

Grenzenlos... Vier Komponisten der jungen Generation aus vier verschiedenen europäischen Ländern, die unterschiedliche kulturelle Ansätze in sich vereinen und über ihren rein musikalischen Horizont hinausblicken: Richard Barrett, der sich in seinem Klagegesang Ne songe plus à fuir auf Bilder des chilenischen Surrealisten Roberto Matta bezieht; Alessandro Melchiorre, der ausgehend von Walter Benjamins "Passagen-Werk" sich mit den strukturellen Phänomenen der Zeitorganisation auseinandersetzt; Isabel Mundry, die sich selbstgesetzten Spielregeln unterwirft, um damit zu einer neuen Poesie zu gelangen; und schließlich Pascal Dusapin, dessen Comoedia auf der "Göttlichen Komödie" des altitalienischen Dichters Dante Alighieri basiert.

Alle am heutigen Abend aufgeführten Werke sind österreichische Erstaufführungen. Drei der heute gespielten Komponisten sind zudem vom SCHÖMER-HAUS beauftragt worden, für die außergewöhnliche Architektur und die spezielle Akustik der Großen Halle jeweils ein Werk zu schaffen, das in den nächsten Jahren im Rahmen des Festivals "Wien modern" hier erstmals erklingen wird: Isabel Mundry, Richard Barrett und Pascal Dusapin.
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