Mnemosyne II

Musik & Sprache
Mi, 08.06.2016, 19:30 - Mi, 08.06.2016

Mnemosyne II

Musik & Sprache
Mi, 08.06.2016, 19:30

Essl Museum

In diesem Konzert werden sprachbezogene Kompositionen von Beat Furrer, Reinhold Schinwald, Zesses Seglias, Rebecca Saunders und Christoph Herndler präsentiert. Im Dialog mit den Texten stehend, fördern sie ihre musikalischen Aspekte zutage, begreifen ihre Architektur als Ausgangspunkt für Klangstrukturen oder übertragen ihre Semantik in klangliche Metaphern.
In diesem Konzert werden sprachbezogene Kompositionen von Beat Furrer, Reinhold Schinwald, Zesses Seglias, Rebecca Saunders und Christoph Herndler präsentiert. In Dialog mit den Texten stehend, fördern sie ihre musikalischen Aspekte zutage, begreifen ihre Architektur als Ausgangspunkt für Klangstrukturen oder Übertragen ihre Semantik in klangliche Metaphern. Die Dialektik von Erinnern und Vergessen stellt bei einigen der Arbeiten einen zentralen Bezugspunkt für produktions- bzw. rezeptionsästhetische Fragestellungen dar. Die vom Duo Stump-Linshalm in Auftrag gegebenen Miniaturen und musikalischen Destillate von Klaus Lang, Christoph Herndler und Jorge Sanchez-Chiong bilden dazu einen Kontrapunkt und sind Kammermusik in ihrer intimsten Form.

Gina Mattiello: Konzeption, Stimme
Petra Stump, Heinz-Peter Linshalm: Bassklarinette
Elena Gabbrielli: Flöte

Werke
Rebecca Saunders: Caerulean (2010 /11) für Bassklarinette
Beat Furrer: auf tönernen füssen (2001) für Stimme und Flöte
Klaus Lang: weisse schatten (2008) für 2 Bassklarinetten
Reinhold Schinwald: nICHt (2013) für Stimme und Flöte
Christoph Herndler: quicksand (2010) für 2 Bassklarinetten
Zesses Seglias: lone[singless]ness (2015) für Stimme und Flöte
Jorge Sánchez-Chiong: for albert ayler (2004) für 2 Bassklarinetten
Christoph Herndler: apallisches Syndrom (2015) für Stimme und 2 Bassklarinetten

Gina Mattiello
tritt seit 1999 in Musik- und Theaterproduktionen auf. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Auführung von zeitgenössischen Texten und Partituren zwischen den Bereichen Theater und Neuer Musik. Ihre Stimmausbildung erhielt sie am Institute for Living Voice in Belgien u.a. durch David Moss, Meredith Monk und Phil Minton sowie an der Hochschule der Künste Bern durch Franziska Baumann, wo sie das Masterstudium Théâtre Musical - Composition and Theory und Literarisches Schreiben mit Auszeichnung abschloss. Sie erhielt Stipendien vom BKA und dem SKE-Fonds. Zu den Komponisten, mit denen sie zusammenarbeitet und deren Stücke sie zur Urauführung brachte, zählen u. a. Daniel de la Cuesta, Tamara Friebel, Elisabeth Harnik, Christoph Herndler, Peter Jakober, Bernhard Lang, Periklis Liakakis, Helmut Oehring, Pia Palme, Jorge Sánchez-Chiong und Reinhold Schinwald. Kollaborationen u.a. mit dem NewTonEnsemble, quartett22, Ensemble PHACE, Ensemble EIS, zinc & copper works und dem Koehne Quartett. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit dramagraz und dem Regisseur Ernst Marianne Binder. Sie war Gast Wien Modern, im steirischen Herbst, dem Feldkirch Festival, den Wiener Festwochen, den Klangspuren Schwaz, dem Festival für die Beweglichkeit, beim KomponistInnenforum Mittersill, im Radio Kulturhaus, Wiener Konzerthaus, Künstlerhaus Wien, Porgy & Bess, Dampfzentrale Bern und Theater Stok Zürich. 2011 gastierte sie als Schauspielerin beim Taschenopernfestival in der Oper „fremd körper“ von Reinhold Schinwald. 2011 spielte sie in Kathrin Rögglas „wir schlafen nicht“. 2012 verkörperte sie die „alice“ in der gleichnamigen Kammeroper von Periklis Liakakis. 2013 war sie als Schauspielerin in der Sprechoper „kein licht“ von Elfriede Jelinek zu erleben. 2014 gastierte sie an der Grazer Oper in „k. frammenti dell ́attesa“ von Lorenzo Romano und „hystéra“ von Zesses Seglias. Im selben Jahr trat sie als Schauspielerin und Stimmperformerin in „féminin/masculin“ auf. 2014/2015 schrieb sie das Libretto zur Musiktheaterproduktion „ungeduld“ nach Stefan Zweig, die 2015 im Basler Gare Du Nord zur Urauführung gelangte und war darin als Schauspielerin und Stimmperformerin zu erleben. 2007 hat sie das „e_may Festival für neue und elektronische Musik“ initiiert und bis 2012 co-kuratiert. In dieser Zeit konnten 50 Aufträge an Komponistinnen vergeben werden, deren Kompositionen im Festival zur Urauf­ führung gelangten.

Elena Gabbrielli
wurde in Arezzo (Toskana, Italien) geboren. Sie studierte Flöte am Conservatorio di Musica „Benedetto Marcello“ und absolvierte gleichzeitig ein Philosophiestudium an der Ca‘Foscari Universität, beides in Venedig. Weitere wichtige Lehrer waren u.a. Chiara Tonelli (Mahler Chamber Orchestra), Patrick Gallois (Accademia Chigiana, Siena) und Mario Caroli (Centres Achantes, Metz). In den letzten Jahren hat sie neben der Beschäftigung mit dem klassischen Flötenrepertoire ein besonderes Interesse für die Neue Musik entwickelt. Sie war Teilnehmerin bei den internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt und der Impuls Akademie Graz. Sie spielt in verschiedenen Ensembles für Neue Musik wie Zeitfuss (Graz), Szene Instrumental (Graz) und L‘Arsenale (Treviso, Italien). Sie hat mit den Dirigenten Emilio Pomarico, Stefan Asbury, Roland Kluttig, Clement Power, Titus Engel, Marco Angius, Mario Venzago und mit den Komponisten Gerd Kühr, Klaus Lang, Chaya Czernowin, Mathias Spahlinger, Tristan Murail, Philippe Leroux, George Friederich Haas und Beat Furrer zusammengearbeitet. Leidenschaftlich gerne arbeitet sie auch mit jungen Komponisten ihrer Generation, für die sie schon zahlreiche Urauführungen realisierte. Elena Gabbrielli hat Neue Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz mit dem Klangforum Wien studiert und ihr Masterstudium 2013 abgeschlossen.

Duo Stump-Linshalm
Der Komponist Bernhard Gander legte im Jahr 2003 mit dem Duo „Mr. Vertigo“ für zwei Bassetthörner und Tonband den Grundstein für die Zusammenarbeit der beiden Musiker als Duo. Die Kombination von zwei Klarinetteninstrumenten, besonders aber das Gespann zweier Bassklarinetten weckte das Interesse weite ­ rer zeitgenössischer Komponisten wie zum Beispiel Pierluigi Billone, Beat Furrer oder Jorge Sánchez-Chiong an einer Kooperation mit dem Duo Stump-Linshalm. Die 2005 bei ein_klang records erschienene CD „ born to be of-road“ zieht eine Zwischenbilanz über die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten. Der Pasticciopreis von Radio Österreich 1 würdigt diese Arbeit. Im Herbst 2006 machte das Duo mit einem einzigartigen Projekt auf sich aufmerksam. Die ihnen gewidmete und über 70-minütige Komposition „1+1=1“ für zwei Bassklarinetten des Italieners Pierluigi Billone kam im Rahmen des Jeunesse Zyklus fast forward.20:21 & des Festivals wien modern zur Urauführung und wurde beim Label KAIROS auf CD einge­ spielt. Im selben Jahr wurde Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm der Erich-Schenk-Preis von der Mozartgemeinde Wien zuerkannt. Durch knapp gefasste musikalische Formen zeichnet sich das aktuelle Projekt des Duos Stump-Linshalm aus: ShortCuts – eine Sammlung von insgesamt 34 Stücken, die Musik ­ schafende aus 14 Länder für Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm geschrieben haben. Gelegenheit, das Klarinettenduo live zu hören, boten unter anderem Auftritte beim generator im Wiener Konzerthaus, beim Festival wien modern, den Wiener Festwochen, transart Bozen, Nuovi Spazi Musicali Roma, dem 8th totally huge new music festival in Perth/AUS, dem Poznanska Wiosna Muzyczna uvm.


Eine Kooperation mit „musik aktuell - Neue Musik in Niederösterreich”
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