ALEX KATZ

Kurator: Prof. Karlheinz Essl

ALEX KATZ

Anlässlich des 85. Geburtstags von Alex Katz (*1927 in Brooklyn, New York) zeigt das Essl Museum die bisher größte Malerei-Ausstellung des Künstlers in Österreich. Es werden mehr als 30 Gemälde, dazu Entwurfszeichnungen, vorbereitende Ölskizzen und Kartons zu sehen sein.
Anlässlich des 85. Geburtstags von Alex Katz (*1927 in Brooklyn, New York) zeigt das Essl Museum die bisher größte Malerei-Ausstellung des Künstlers in Österreich. Es werden mehr als 30 Gemälde, dazu Entwurfszeichnungen, vorbereitende Ölskizzen und Kartons zu sehen sein. Alle großen Themenbereiche des Künstlers – Society, Freunde und Familie, Landschaft – werden ausgiebig in der Schau, die einen Schaffenszeitraum von etwa 35 Jahren umfasst, zu sehen sein. Alle Werke der Ausstellung sind im Besitz der Sammlung Essl.

Alex Katz entwickelt seinen unverwechselbaren Stil inmitten der dynamischen New Yorker Kunstszene der 1950er- und 1960er-Jahre. Als er sein Studium 1949 gerade beendet, stellt der abstrakte Expressionismus mit Vertretern wie Jackson Pollock die New Yorker Kunstwelt auf den Kopf. Gegen den Trend der Zeit entscheidet sich Alex Katz aber für die figürliche Malerei.

Beeinflusst durch Elemente des Jazz und einzelne Dichter der New York School will er ein realistisches Sujet in eine konkrete Form bringen. Coolness, technische Virtuosität und der lyrische Umgang mit Alltagsszenen sind Anknüpfungspunkte, die Alex Katz auch in seinen Bildern auszudrücken sucht. Eine gewisse Strenge gepaart mit Lässigkeit ist das Ziel. Katz versucht seine Darstellungen auf das Wesentliche zu reduzieren, fertigt in erster Linie Porträts und gelangt so zu den Grundelementen Figur und Grund.

Wie die Vertreter der Pop Art interessiert sich Alex Katz zu Beginn der 1960er-Jahre stark für die Darstellungsformen in Film, Fernsehen und Werbung. In Anlehnung an die Formate und Direktheit von Plakatwänden und die Weitwinkel-Einstellungen des Kinos werden auch seine Bilder größer, er holt die Gesichter der Dargestellten nahe an den Betrachter heran und wählt dafür häufig radikale Bildausschnitte. Die kräftigen Farben und die gezielte Setzung von Lichtreflexen verstärken die Eindringlichkeit seiner Bilder. Bedingt durch die größeren Formate entwickelt Katz auch eine neue Maltechnik. Er experimentiert und es dauert ungefähr 10 Jahre bis er in den 1970er-Jahren das richtige Verhältnis von Bildoberfläche und Grund herausfindet. Nach wie vor an einer schnellen Malerei interessiert, investiert er nun mehr Zeit in die Vorbereitung. In spontaner Maltechnik fertigt er Skizzen, kleine Ölbilder und Bleistiftzeichnungen, um den endgültigen Malvorgang besser zu planen. Die große Komposition wird mittels Papier-Kartons auf die Leinwand übertragen. Die Farben werden vorab abgemischt und in einer Nass-in-Nass-Technik aufgetragen.

Ab Mitte der 1960er-Jahre entstehen Gruppenporträts, die Intellektuelle, Künstler und Tänzer zeigen, und es gelingt Katz, die Atmosphäre und das Mondäne der Kunstszene einzufangen. Partylaune, Freizeitstimmung, Glamour und Schönheit spiegeln sich in diesen Bildern von Freunden, Bekannten, seiner Familie und seiner Frau Ada. In den späten 1980er-und 1990er-Jahren konzentriert sich Alex Katz vermehrt auf großformatige Landschaftsdarstellungen. Routiniert bewegt er sich seither abwechselnd, nach wie vor aktiv malend, in den von ihm gewählten Themenfeldern. Neben den Gemälden schuf Alex Katz auch ein umfangreiches Werk an druckgraphischen Arbeiten. Für viele Künstlerkollegen ist Alex Katz Wegbereiter einer neuen Auffassung der Darstellung des Menschen und seiner Umgebung. Francesco Clemente, Peter Halley, David Salle, Liam Gillick, Eberhard Havekost, Richard Prince, Luc Tuymans äußern auch in Texten über ihn ihre Wertschätzung.

Austellungsorganisation: Andreas Hoffer, Lisa Grünwald
Alex Katz1 / 2
Alex Katz2 / 2
Impressum