Die Ausstellung >FOKUS: ABSTRAKTION< gibt keinen chronologischen oder inhaltlichen Überblick der abstrakten Malerei in der
Sammlung Essl. Vielmehr sollen in assoziativen Räumen reizvolle und ungewöhnliche Dialoge ermöglicht werden. Es werden auch
Positionen gezeigt, die im Essl Museum schon länger nicht zu sehen waren.
Am Anfang der Ausstellung stehen Malereien, die sich am schmalen Grad zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegen.
Meditativ abstrakte Naturmalerei von Max Weiler trifft auf organisch gestische Farbreigen von Cecily Brown oder auf expressive
Dynamik in Bildern des CoBrA-Künstlers Karel Appel.
Auch die meisten Künstler im folgenden Raum gehen in ihren Werken vom figurativen Gegenstand aus. So etwa Jürgen Messensee,
dessen zentrales Thema die Frau und der weibliche Körper ist, Sinnbild für das ewig Schöne und Weibliche. Martha Jungwirth
löst sich von der Form eines Gegenstandes in Richtung freier gestischer Emotion.
Größtenteils monochrome Bilder lassen Galerieraum 3 des Essl Museums zu einem meditativen Ruheraum werden. Neben einer hochformatigen
schwarzen Arbeit des „Lichtmalers“ Pierre Soulages und formal reduzierten Materialbildern von Jakob Gasteiger finden sich
weiße, schwerelos leicht wirkende Bildräume von Astrid Bechtold und streng geometrische Farbfelder von Imi Knoebel.
Weiter zeigt die Ausstellung eine eher von der Materialität Farbe bestimmte Malerei, so etwa bei den pastos dichten Farbfeldern
von Gunter Damisch und Franz Grabmayr. Hartwig Ebersbach begegnet dem Material Farbe spielerisch tanzend, Bernard Frize transparent
durchscheinend.
Beispiele für eine sensible Behandlung von Bildflächen sind die ausladend zeichnerische Komposition von Hannes Mlenek und
die großformatig kontemplative Landschaft von Hubert Scheibl. Einen konzentriert geometrischen Ansatz pflegen dagegen die
Künstlerinnen Sarah Morris und Florentina Pakosta.
Mit einem eigenen Raum würdigt das Essl Museum den österreichischen Künstler Hans Bischoffshausen (1927 – 1987). In radikal
reduzierter Formensprache schuf er abstrakt monochrome Reliefbilder. Die Flächen nehmen plastische Formen an, die Oberflächen
scheinen in den Raum zu wachsen.
Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung:
Pierre Alechinsky, Karel Appel, Astrid Bechtold, Ford Beckman, Hans Bischoffshausen, Ross Bleckner, Cecily Brown, Gunter Damisch,
Hartwig Ebersbach, Bernard Frize, Jakob Gasteiger, Roland Göschl, Franz Grabmayr, Franz Graf, Martha Jungwirth, Per Kirkeby,
Imi Knoebel, Peter Krawagna, Tobias Lehner, Jürgen Messensee, Josef Mikl, Hannes Mlenek, Sarah Morris, Hermann Nitsch, Albert
Oehlen, Florentina Pakosta, Hubert Scheibl, Pierre Soulages, Frank Stella, Max Weiler, Otto Zitko.