Der dänische Künstler Peter Land agiert als Performer, Zeichner, Maler und Bildhauer. Bekannt wurde er durch seine Videos,
die ab Mitte der 1990er Jahre bis Anfang der 2000er Jahre entstanden. Darin erforscht er auf humorvolle, burleske Weise menschliche
Verhaltensmuster, mit denen sich die Betrachter identifizieren können. Meist ist er selbst als einziger Darsteller in skurrilen
Begebenheiten zu sehen.
In „The Lake“ von 1999 spielt er einen Jäger, der in einem kleinen idyllischen Waldsee in ein Boot steigt und rudert. Plötzlich
schießt er selbst mit dem Gewehr ein Loch in sein Boot und wartet sitzend auf seinen Untergang. Nur langsam sinkt das Boot
in dem seichten Gewässer ab. Schließlich verschwindet der Jäger im Wasser und nur noch sein Hut schwimmt auf der Oberfläche.
Das Scheitern, beliebtes Thema in Peter Lands Satiren, wird ins Lächerliche gezogen. Der stoisch erwartete Untergang verzögert
sich und wird infrage gestellt.
Während Lands Videos im Tragisch-Komischen münden, geht er im Medium der Malerei einen Schritt weiter und spielt oft mit Angst-
und Schreckensszenarien. So zeigt z.B. das Ölgemälde „Zombies“ von 2004 menschliche, zwielichtige Gestalten, die einem Splatter-Movie
entstiegen sein könnten und keine Kontrolle mehr über sich selbst haben.
Um Kontrollverlust geht es auch in Lands bildhauerischem Werk. Die Skulptur „Ohne Titel (Man in bed, small doors)“, 2006,
stellt ein unbehagliches Selbstporträt des Künstlers im Bett liegend dar. Alles ist anatomisch korrekt in Lebensgröße dargestellt,
nur die Arme und Beine sind überproportional langgezogen und wirken wie völlig ausgeleiert. Erinnernd an „Alice im Wunderland“
ist der Raum, in dem das Bett steht, mit mehreren viel zu kleinen Türen ausgestattet, durch die die menschliche Figur niemals
passen kann. Der Künstler ist gefangen in einer alptraumhaften, hoffnungslosen Situation, in der er die Kontrolle über seinen
eigenen Körper verloren hat.