Studienabschluss an der University of Arts in Belgrad; MA in Fine Arts
2000
Abschluss der postgradualen Studien an der Kunstuniversität Belgrad (Faculty of Fine Arts)
Zum Werk
Biljana Djurdjevic orientiert sich an der altmeisterlichen Technik der Ölmalerei. Ihre figurativen Gemälde handeln von den
Auswirkungen von Gewalt und Bedrohungen, die für unsere Zeit spezifisch sind. Die gezeigten Handlungen spielen sich meist
in öffentlichem Ambiente wie Hotel- und Badezimmern oder Umkleideräumen ab. Fliesen oder Tapeten markieren diese sterilen
Räume, die jedoch nicht in voller Größe, sondern ausschnitthaft wiedergegeben werden, wodurch der Betrachter die dargestellten
Personen in einem engen Grenzbereich in Nahsicht wahrnehmen kann. Auf diese Weise wird das im Bild umgesetzte Geschehen betont
und dem Betrachter ohne Umwege vor Augen geführt. Die Handelnden werden zueinander dramatisch in Beziehung gesetzt.
Im Bild „Bambi is dead“ (2002) sind zwei große, weiße Bulldoggen vor einer gekachelten Wand an einer Metallstange angebunden.
Sie setzen mit offenen Mäulern, zurückgelegten Ohren und gefletschten Zähnen zum Sprung an. Die Szene vermittelt ihre Angriffslust
und Bereitschaft zum Kampf. Im Betrachter entstehen Gefühle der Angst und Bedrohung. Die Hunde fungieren hier als Symbole
für Gewalt, die für Djurdjevic zur Metapher für den Krieg und Elend wird. Versteckte oder offensichtliche Symbole sind in
allen Gemälden der Künstlerin zu finden.
Das Bild mit dem ironischen Titel „Sunshine and Lolipop“ (2000) gibt zwei Männer wieder, die in einer Uniform stecken und
mit schweren Stiefeln und schwarzen Lederhandschuhen bekleidet sind. Der im Vordergrund sitzende, trägt einen Helm auf dem
Kopf. Zwei Gasflaschen lehnen an den Fliesen, die Tür nach außen ist geschlossen. Einer der Männer hält in der Hand einen
Schlagstock, der an seiner Hüfte ruht. Für den Betrachter ergibt sich der Eindruck, als blicke er heimlich durch ein breites,
schmales Fenster in einen kleinen, abgeschlossenen Raum, der nicht vollständig wahrgenommen werden kann. Djurdevic macht hier
das Thema Gewalt und die Bereitschaft dazu präsent, in dem sie klar und deutlich die Waffen der Schergen in die Komposition
miteinbindet. Die plakativen Gestalten erinnern an die Figuren der traditionellen, sozialistischen Propaganda.