Xenia Hausner

1951 geboren in Wien
Lebt und arbeitet in Berlin und Wien

Xenia Hausner

1951 geboren in Wien
Lebt und arbeitet in Berlin und Wien

Persönliche Daten

1972-1975 Bühnenbildstudium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Royal Academy of Dramatic Art in London
1975-1992 über 100 Ausstattungen für Theater und Oper,
u.a. für Burgtheater Wien, Salzburger Festspiele,
Covent Garden London und Théâtre de la Monnaie, Brüssel
1981 Atelier in Berlin
seit 1992 ausschließlich Malerei

Zum Werk

 „Die Situationen sind nicht eindeutig, aber der Betrachter kann sie trotzdem lesen – weil er davon betroffen ist, er liest das Bild mit seinem eigenen Lebensfundus.“
Xenia Hausner

Das malerische Werk der österreichischen Künstlerin Xenia Hausner ist von einer geheimnisvollen Doppeldeutigkeit geprägt. Es sei nicht ihr Ziel, betont Hausner, eindeutige Lösungen zu präsentieren, sondern „eine Präzision im Fragment“. Ihre Kunst drückt etwas Existenzielles über das Leben aus, gleichzeitig lebt sie von einem rätselhaften Figurenpersonal und bewusst eingesetzten symbolischen Anspielungen, die sich einer eindeutigen Interpretation entziehen. „Ich versuche, eine innere Wesentlichkeit zu verstehen oder zu erwischen. Einmal ist es der Mensch in seiner eigenen Biografie – das würde man klassisch unter ‚Porträt‘ subsumieren – oder es ist der Mensch in einer erfundenen Konstellation.“ Mit handwerklicher Finesse verleiht Hausner ihren ausdrucksstarken, selbstbewussten Protagonistinnen – die Künstlerin malt fast ausschließlich Frauen – Bildwürdigkeit, sie hält einen scheinbar flüchtigen Augenblick malerisch fest und lässt das Bild zur Bühne werden.

Der Bild im Bild-Charakter und die unterschiedlichen Bedeutungsebenen lassen ein psychologisches Spiel zwischen Sein und Schein entstehen. Menschen und ihr Umfeld werden emotional aufgeladen in Szene gesetzt. Einsamkeit und die Sehnsucht nach Liebe oder der Verlust davon sind immer wiederkehrende Themen. In jüngerer Zeit tauchen vermehrt bedrohliche Szenen auf.

„ÜberLeben“ ist der Titel der eigens für die Ausstellung „XENIA HAUSNER: ÜberLeben“ geschaffenen Installation in der Rotunde des Essl Museums (2012). In einem Leuchtkasten, der den gesamten Boden ausfüllt, ist ein Frauenpaar zu sehen, das scheinbar friedlich in einem Bett liegt. Über ihnen schwebt lebensbedrohlich ein großer, scharfkantiger Stein. Er kann jeden Moment auf sie hinunterfallen und das Leben und die Liebe zerstören. Wie es weitergehen wird ist – wie bei vielen Arbeiten Hausners – in der Schwebe.

Günther Oberhollenzer
Alle Zitate entnommen aus: XENIA HAUSNER. ÜberLeben, Ausstellungskatalog Essl Museum, Klosterneuburg/Wien; Wien: Brandstätter Verlag, 2012, S. 69 und 72.
Xenia Hausner im Atelier1 / 3
Taormina2 / 3
ÜberLeben3 / 3
Impressum