Universität Wien (Geschichte Philosophie, Psychologie, Pädagogik)
1978-1982
Hochschule für angewandte Kunst, Wien
Zum Werk
Das künstlerische Interesse von Gerwald Rockenschaub gilt dem gesellschaftlichen Spielfeld, dessen Eigenschaften er untersucht.
So führte er 1993 die Besucher des österreichischen Pavillons in Venedig über einen Steg durch den Raum. In den 80er Jahren
malte Rockenschaub geometrisch-abstrakte Ölbilder, die an Piktogramme erinnerten.
Die künstlerische Bewegung dazu wurde als "Neo-Geo" bekannt. Die Kunstszene belebte er nicht nur als bildender Künstler, sondern
auch als Technomusiker. Impulse findet er in den Medien und dem Industriedesign. Zu industriell vorgefertigten Materialien
wie PVC und Plexiglas wechselt er Ende der 80er Jahre, lässt diese zuschneiden, erklärt sie zu Bildern und gestaltet mit diesen
farbigen transparenten Objekten und Bildtafeln ganze Räume.
Am Computer entstehen mittels eines Malprogramms abstrakte Motive, die auf Farbfolien gedruckt und auf Aluminium kaschiert
werden. Diese industriell gefertigten Bilder minimieren die künstlerische Handschrift, ein wichtiges Merkmal von Rockenschaubs
künstlerischem Ansatz. Seine sparsamen Eingriffe in die Architektur des Raumes inszeniert er, macht den Betrachter zum Akteur
und zum Objekt der Betrachtung anderer Besucher.
"Ich verwende in meinen Arbeiten einfache, klare Formen oder Elemente und starke Farbkontraste als Blickfang und entwickle
damit ein Spiel visueller Bedeutungen, Assoziationen, Brüche usw. Ich versuche, meine diversen Arbeiten immer möglichst einfach
und präzise einerseits und komplex andererseits zu konzipieren und dadurch eine höchstmögliche Prägnanz zu erzielen." 1 (Gerwald Rockenschaub)
Maria-Theresia Moritz
1) Zitat Rockenschaub, in: Gerwald Rockenschaub. Swing, AK Kunsthalle Bern, 2008, S. 24.