Andy Hope 1930

1963 geboren in München, Deutschland
Lebt und arbeitet in Berlin

Andy Hope 1930

1963 geboren in München, Deutschland
Lebt und arbeitet in Berlin

Persönliche Daten

1991-97 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München und am Chelsea College of Art and Design, London
2010 nimmt den Künstlernamen Andy Hope 1930 an

Zum Werk

 
„Die Begegnung mit dem Werk von Andreas Hofer gleicht dem Eintauchen in fantastische Universen oder, um gleich den korrekten Sprachduktus einzuführen – in ein Multiversum –, in dem sich sowohl der ,normale Erdenbürgerʻ als auch der Kunstkenner der Gegenwart zunächst ohne Orientierung wiederfindet“, schreibt Stephan Urbaschek über das Werk des Künstler Andreas Hofer / Andy Hope 1930.1
 
Quellen der Inspiration sind für Andy Hope die Geschichte, Religionen und Mythen genauso wie populärkulturelle Phänomene – besonders das Science-Fiction- und Superhelden-Genre in Comic und Film – oder auch die bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. In seinen Bildern finden sich Referenzen an die christliche Ikonografie und die Romantik, er verwendet (meist modifizierte) Symbole des Nationalsozialismus, etwa gekrakelte Hakenkreuze und SS-Runen sowie einen comichaft verfremdeten, deutschen Adler. Der Künstler liebt die Popkultur der USA, zitiert die trashige Sprache von B-Movies und lässt Superhelden der DC- und Marvel Comics auftreten – wobei ihn Charaktere wie Batman ob ihres ambivalenten Charakters besonders faszinieren.
 
Bilder hoher visueller Intensität entstehen, unmittelbar und kraftvoll. Hope kennt dabei keinerlei Berührungsängste, alles ist bildwürdig: Dinosaurier und Drachen, Zentauren und Cowboys, Kreuzritter und Totenkopfgestalten. Wiederkehrende Motive sind schaurige Gewaltdarstellungen und kriegerische Szenen, (Atom)Raketen und Sprengkörper, die Schrift als Text und Zeichen (indem etwa der Werktitel in großen Lettern ins Bild gesetzt wird) oder auch die amerikanische Fahne. Der Künstler arbeitet häufig in Serien und erschafft überbordende, individuelle Welten aus Malereien, Zeichnungen, Collagen und Installationen. In den raumfüllenden Installationen scheinen eigene Gesetze und Regeln zu gelten: Die einzelnen Werke werden in einen neuen Kontext gesetzt und herkömmliche Bedeutungen umgedeutet, sie sind „von ihrem Zweck befreit und dadurch wieder magisch“, so der Künstler geheimnisvoll.2  Hofer hebt Raum und Zeit auf, vermischt Vergangenes mit Gegenwärtigem, erfindet Utopien wie Dystopien. Seine Traumwelten sind unheimlich und nicht selten furchterregend, aber nicht ohne verrücktem Humor und der Lust am Spiel.
Der Künstler spielt auch mit fiktiven Identitäten und Alter Egos, er schlüpft in unterschiedliche Rollen und benützt seit Ende der 1990er Jahre mehrere Signaturen. Am häufigsten verwendet er „Andy Hope 1930“ (inzwischen sein offizieller Künstlername), der Signatur folgt ein Wiederkreuz, eine Kreuzform, die bereits in frühchristlicher Zeit vorkommt und im Christentum die fünf Wundmale Christi symbolisiert. Die religiösen Bezüge sind bewusst gesetzt und tauchen in unterschiedlichen Facetten immer wieder auf, denn Hope versteht sich als ein künstlerischer Visionär mit spirituellen Fähigkeiten.
 
Günther Oberhollenzer
 
 
1) Stephan Urbaschek, „Science-Fiktion und Personal Fiction: Aus dem Mesozoikum ins Multiversum des Jahres 4419. Ein Ausstellungsrundgang“, in: Ingvild Goetz, Karsten Löckemann und Stephan Urbaschek (Hg.), Andreas Hofer Andy Hope 1930, Ausst.-Kat. Sammlung Goetz, München: Kunstverlag Ingvild Goetz, 2009,  S. 17-62, hier S. 17. Der lesenswerte Aufsatz diente als Basis für diesen Text.
2) Andreas Hofer zit. nach ebd., S. 18.
Andy Hope 19301 / 2
Atom Space, 20072 / 2
Impressum