Studium an der Universität Wien und Akademie der Bildenden Künste, Wien
1978
Doktorat in Rechtwissenschaft
1980
Diplom der Meisterklasse für Bühnenbild
zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen seit 1978
Zum Werk
In unserer heutigen Zeit scheint es fast vermessen eine Malerei „Einfach schön“ zu nennen und sich als Thema den Nahblick
auf die Natur, insbesondere auf Felder, Gärten, Gräser und Blumen zu wählen. Es ist seltsam, aber Schönheit und Natur scheinen
wie aus der künstlerischen Gegenwart gerutscht. Nicht so in der Malerei von Andrea Kasamas, die einen ganz spezifisch malerischen
Blick auf ebendiese Themen wirft. Die Bildkompositionen der Künstlerin sind immer Close ups der Natur, das Bildmotiv wird ganz nah herangezoomt, nie sieht man
einen Horizont, nie Menschen oder ihre Artefakte, alles im Bild ist konzentriert auf diesen dichten, engen Ausschnitt der
Natur. Das können Blüten sein, Gartenrabatte, Gräser aber auch abgeerntete Felder, die ganz im Gegensatz zur sinnlichen Pracht
voller Blüten etwas Archaisches, Ödes in die Malerei der Künstlerin einbringen können. Aber meist ist es gerade die Fülle
von Natur, die im Zentrum steht und das Bild bis über den Keilrahmen hinaus bestimmt. Kasamas verwendet recht starke Bildleisten,
die die Malerei fast objekthaft von der Fläche der Wand abhebt und alles Sichtbare der Leinwand ist bemalt. Der Pinselstrich
ist sehr fein, beschreibend, den Fluss der Komposition fördernd, oft fast strukturell. Andrea Kasamas, 1955 in Wien geboren, studierte Bühnenbild an der Akademie der Bildenden Künste und Rechtswissenschaften an
der Universität Wien. Nach Abschluss beider Studien hat Kasamas sich der Malerei zugewandt. Die Kompositionen ihrer Bilder,
wie auch im hier gezeigten Werk „Einfach schön“ (2006), sind bestimmt durch die Übersetzung des dreidimensionalen Naturraumes
in die Bildfläche, zeigen rhythmisch strukturierte, abstrahierte Formen der Natur als Malerei. Andreas Hoffer