Norbert Schwontkowski

1949 geboren in Bremen-Blumenthal
2013 gestorben in Bremen, Deutschland

Norbert Schwontkowski

1949 geboren in Bremen-Blumenthal
2013 gestorben in Bremen, Deutschland

Persönliche Daten

1968-73 Studium der Malerei an der Hochschule für Gestaltung, Bremen
1970-80 Reisen nach Afrika, Asien, Lateinamerika und USA; Atelier in Bremen
1973-75 Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Bremen
1981-82 Atelier in Hamburg; Gasthörer an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg
1985-87 Atelier in Wien
1995 Kunstpreis der Stadt Bremen (zusammen mit Andreas Slominski)
1996 Gastprofessur an der Sommerakademie,  Hamburg
1997 Lehrauftrag für Malerei am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald; Lehrauftrag an der Hochschule für Künste, Bremen
1999-2001 Gastprofessur für Malerei an der Hochschule für Künste, Braunschweig
2005-2009 Professur für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg

Zum Werk

 
"Jede gute Geschichte ist ein Drama, der Abgrund muss immer zu spüren sein."1
 
Der Maler Norbert Schwontkowski hat abseits von Markterfordernissen und Kunst-diskussionen ein singuläres, poetisches Werk geschaffen. Erst mit 55 Jahren bekam der Künstler über seine Heimatstadt Bremen hinaus große Aufmerksamkeit. Die Bilder sind mit einer äußerst reduzierten, tonigen Farbpalette gemalt, die Malerei in der aufwändigen, klassischen Nass in Nass Technik, zielt nie auf Kontraste und schnelle Außenwirkung ab. Diese Maltechnik, die eine Oberfläche von wächserner Patina erzeugt, aus der untere Schichten herausleuchten, der lapidare formale Aufbau, die reduzierte Farbigkeit, gemeinsam mit den wie nebenher erzählten Themen der Bilder machen das Unverwechselbare seiner Malerei aus. "Ich male eben nicht nach Fotos, ich male nach meiner inneren Empfindung"2, sagte Schwontkowski.
 
Nichts wird in seinen Kunstwerken auserzählt, Gegenstände, Tiere, Menschen bewegen sich bei Schwontkowski eher nebensächlich in einem imaginären malerischen Raum, ohne Verortung. Auch dadurch wirken viele Szenen unheimlich, surreal, aus der Zeit gefallen und sind von einer poetischen Tristesse geprägt. Eine nebelverhangene Bahntrasse, die von streunenden Hunden bevölkert ist kann da ebenso zum Thema werden wie ein Paar unter einer Autobahnbrücke, das einen Gitarrenkasten trägt. Abschied und Reise, Ängste und Träume, starke Existenzerfahrungen werden bei Schwontkowski zwar zum Thema, aber immer schwingt auch ein leiser, skurriler Humor mit, der jede Form von Pathos verhindert.
 
 
Andreas Hoffer
 
1) Schwontkowski in: Art. Das Kunstmagazin, 04/2006, S. 38.
2) ebenda, S. 38.
 
Norbert Schwontkowski, 20081 / 3
Vegesack, 20062 / 3
The world on time, 20063 / 3
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