Barbara Vögel

1959 geboren in Mellau (Vorarlberg), Österreich
Lebt und arbeitet in Wien

Barbara Vögel

1959 geboren in Mellau (Vorarlberg), Österreich
Lebt und arbeitet in Wien

Persönliche Daten

1978 Umzug nach Wien
1988-1996 Produktionsassistentin beim Film, Wien
1996-2004 Castingdirector bei der Dor Film, Wien
2004 Reise nach Grönland
ab 2004 als Künstlerin tätig

Zum Werk  

„Barbara Vögel generiert ihr Material durch Zufall und Selektion, nicht durch Adaption. Die kleinen Objekte und Papiere (ihre Collagen erscheinen meist im A4- oder A3-Format) werden unverändert in ihre Geschichten eingearbeitet, genau so, wie Vögel sie aufgefunden hat. Alle Papierstücke, Plastik-, Metall- oder Holzteile bleiben im Originalzustand, nichts wird zerschnitten, verbogen, manipuliert. Vögel bezeichnet sich selbst als jemanden, der gerne betrachtet, aber nicht im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Die kleinen Collagen griffen schon über Jahre hinweg Alltäglichkeiten im Leben der Künstlerin auf und begleiteten als fester Bestandteil ihre persönlichen Aufzeichnungen.
 
Ab 2002/03 lösten sich die Bilder von den Aufzeichnungen und wurden zu einer neuen künstlerischen Praxis erhoben: Mit derselben Passion, mit der sie früher Filmausschnitte ihrer Schauspielerinnen und Schauspieler aufnahm und zu hunderten archivierte, sammelt Vögel seitdem all jene Dinge, die ihr für ihre Collagen wertvoll erscheinen. Oft sind es figurative Papierstückchen, die, vom Zufall kunstvoll zusammengefaltet oder vom Autoreifen überrollt, im Verlauf von Tagen und sogar Monaten ihre aussergewöhnliche Form angenommen haben. Dieses gefundene Material wird zum Auslöser für eine von Vögels kurzen Geschichten in Bildform, wie etwa „2 Frauen in Luang Trabang erfreuen sich an einer Postsendung“, (2008) oder „Der Doge von Venedig bei Mondlicht vor seinem Lieblingsgemälde“, (2008).
 
Ihre Begeisterung für das Narrative sieht man ihren Arbeiten an. Die Sätze und  Geschichten, die sie zu den Collagen – übrigens als Rechtshänderin mit der linken Hand – auf das Papier krakelt, ergänzen die Bilder wie kurze Szenenabrisse. Das Schreiben, wie auch ihre geklebten Kunstwerke, zwei wesentliche Merkmale ihrer Arbeit, manifestieren sich immer aufs Neue. Welche Geschichten dabei herauskommen, weiß die Künstlerin oft selber nicht. Es hängt davon ab, was sie finden wird.“1
 
Karin Altmann und Veronika Hauer
 
1) Textauszüge aus: Karin Altmann und Veronika Hauer, „Barbara Vögel. Aus dem Film herausgeklebt“, in: Austria conTemporary. Emerging Artists, AK Essl Museum, Klosterneuburg, 2008, S. 146/147.

Barbara Vögel1 / 3
2 Frauen in Luang Trabang erfreuen sich an einer Postsendung, 27.7.2008, B. Vögel2 / 3
Der Doge von Venedig bei Mondlicht vor seinem Lieblingsgemälde. B.Vögel, 30.7.20083 / 3
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