Ein Haus in voller Größe (16 m lang, 7 m hoch), allerdings auf nur etwa einen Meter Breite gestaucht, thematisiert die Verzerrung
des Bildes. Als Vorbild dient dem Künstler sein Elternhaus. AusstellungsbesucherInnen haben die Möglichkeit, das Haus zu betreten
und in die einzelnen Räume vorzudringen. Dabei wird die Enge des Raumes am eigenen Leib spürbar. Einrichtungsgegenstände wie
Sessel, Tische, Teller und Besteck sind ebenso gequetscht wie die Außenmauern. Der Bruch zwischen erlebter und erinnerter
Realität, zwischen Körper und Welt wird dabei offensichtlich.
Die Idee von verzerrter Wahrnehmung liegt auch der überdimensional großen Polizeikappe zu Grunde, die ebenfalls eigens für
die Ausstellung entstand und neben weiteren neuen Arbeiten zu sehen ist. BesucherInnen haben die Möglichkeit, selbst unter
der Kappe, die mehr als einen Meter Durchmesser hat, zu stehen.
Erwin Wurms Arbeiten verdeutlichen, dass die in den Medien gezeigte Welt unsere Art zu denken, zu leben und zu gestalten,
nachhaltig verändert. Die Realität wird fortlaufend dem medialen Bild der Realität angepasst. In Erwin Wurms Werk spielen
Zukunftsvisionen ebenso eine Rolle wie Film, Science Fiction und Comic.
Mehrere Sitzgelegenheiten, aus alten Möbeln gefertigt und benützbar, sowie eine Reihe von Skulpturen aus den letzten zwei Jahren vervollständigen die Schau.