TURBA

Jam-Session mit Neuer Musik und konkreter Poesie von Gerhard Rühm

TURBA

Jam-Session mit Neuer Musik und konkreter Poesie von Gerhard Rühm
Sa, 21.04.2012, 19:30 Uhr

Klosterneuburg

In TURBA wird so manches umgedreht: Die Musiker versuchen mit Hilfe der Musik zu sprechen, der Sprecher mit der Sprache zu musizieren... So bemüht sich der Trompeter beim Spielen gleichzeitig zu singen oder die Sängerin aus einzelnen Silben ein Wort zusammenzusetzen. Dabei weiß man oft nicht mehr, ob die Trompete singt oder der Sopran trompetet.
In TURBA wird so manches umgedreht: Die Musiker versuchen mit Hilfe der Musik zu sprechen, der Sprecher mit der Sprache zu musizieren... So bemüht sich der Trompeter beim Spielen gleichzeitig zu singen oder die Sängerin aus einzelnen Silben ein Wort zusammenzusetzen. Dabei weiß man oft nicht mehr, ob die Trompete singt oder der Sopran trompetet. Die gesprochenen Stücke dieses Abends erscheinen ausgesprochen musikalisch: Mit Parametern wie Rhythmus, Tempo und Dynamik schafft Gerhard Rühm kleine, aber intensive Sprachkompositionen.

Seit dem Barock wird "Musik als Klangrede" verstanden (so der Titel eines Buches von Nikolaus Harnoncourts), eine Art Sprache in Tönen. Läßt sich umgekehrt auch Sprache als Musik begreifen? Diese Frage stellte sich in den Aufbruchsjahren nach 1945 auch der österreichische Dichter, Komponist und Künstler Gerhard Rühm. Als Mitglied der "Wiener Gruppe" lotete er gemeinsam mit H. C. Artmann und anderen den Grenzbereich zwischen Lyrik, Bildkunst und Musik aus und entwickelte daraus die Konkrete Poesie. Hier werden keine Sachverhalte mehr beschrieben, sondern die Sprache zum Gegenstand ihrer selbst und damit auch zum Träger von Klang, der rein musikalisch erfahren wird.
 
In unserem heutigen Konzert werden Gedichten von Gerhard Rühm Werke zeitgenössischer Komponisten gegenübergestellt, in denen sich Musik in vielfältigster Weise sprachähnlich artikuliert. Aus höchst unterschiedlichen Klangstücken, deren Abfolge dramaturgisch genau ausbalancierter ist, ensteht eine Art "Jam-Session", kongenial dargeboten von der baltischen Sopranistin Rita Balta, dem österreichischen Schauspieler Wolfram Berger, dem Kontrabassisten Uli Fussenegger (Klangforum Wien) und dem Trompeter Sava Stoianov (Ensemble Modern).
Und so wünsche ich Ihnen mit John Cage (1912-1992), dem Geburtstagskind des Jahres 2012: Happy New Ears!

Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Essl
Musikintendant der Sammlung Essl

 
PROGRAMM

Gerhard Rühm (* 1930): Ein Zahlengedicht

Vykintas Baltakas (* 1972): RiRo (1995-99) für Sopran und Trompete

Gerhard Rühm (* 1930): Gebet

Giacinto Scelsi (1905 - 1988): Mantram (1987) für für Kontrabass solo

Gerhard Rühm (* 1930): Gebet

Alexander Wustin (* 1943): Stück für Trompete solo, Nr. 1 (1980) für Trompete solo

Herbert Grassl (* 1948): Spielräume X (2001/2012) - UA von Version 5 für Flügelhorn, Sopran und Kontrabass

Alexander Wustin (* 1943): Stücke für Trompete solo, Nr. 2 (1980) für Trompete solo

Gerhard Rühm (* 1930): Ein Lautgedicht

Beat Furrer (* 1954): Lotòfagos X (2006) für Sopran und Kontrabass

Dietmar Wiesner (* 1955): dans la paume (2006) für Stimme und Double-Bell-Trompete

Gerhard Rühm (* 1930): Hymne an Lebierinnen

Balta/Fussenegger/Stoianov: Improvisationfür Stimme, Kontrabaß und Trompete

Gerhard Rühm (* 1930): Atemgedicht

 

AUSFÜHRENDE
Rita Balta: Sopran Uli Fussenegger: Kontrabass Sava Stoianov: Trompete Wolfram Berger: Rezitation
 
WERKEINFÜHRUNGEN
Vykintas Baltakas: RiRo

RiRo ist ein Stück, das durchgehend in Intensitäten komponiert ist: Lediglich Tonhöhen und eine vage zeitliche Orientierung, bzw. gelegentliche Pulsangaben sind festgeschrieben. Trompete und Sopran werden gleichwertig als Instrumentalstimmen behandelt, die Sprachlaute haben nur Farb- und Artikulationsfunktion. Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit mit Rita Bieliauskaite und Rochus Aust, wurde von ihnen 1997 uraufgeführt und bis heute in vielen Proben bearbeitet und diskutiert. "Eine der seltenen Gelegenheiten so eng mit Musikern zusammenzuarbeiten, dass ich das Risiko eingehen konnte, Fehler zu machen, daraus zu lernen, wieder zu riskieren, wieder zu lernen... solange, bis ich fand, dass ich noch auf der Suche war." (Vykintas Baltakas)
 

Giacinto Scelsi: Mantram

Mantram für Kontrabass solo enstand 1987 und ist einer der letzten Stücke, die Scelsi komponiert hat. Die Musik lässt sich weniger auf das buddhistische bzw. hinduistische "Mantra" beziehen (eine in der Regel kurze, formelhafte Worfolge, die zur meditativ-religiösen Versenkung repetitiv auf einem Ton rezitiert werden kann), als vielmehr auf Improvisationen innerhalb eines Ragas, der melodischen Grundstruktur in der klassischen indischen Musik. Nach Scelsis eigener Aussage handelt es sich bei dem Werk, das ursprünglich nicht für ein bestimmtes Instrument geschrieben war, um die Transkription eines anonym überlieferten Liedes. Allgemein geht es in Mantram nicht um die Ausrabeitung des musikalischen Details, sondern um den Ausdruck einer meditativen Grundstimmung, die eng mit Scelsis Vorstellung vom "suono rotondo", vom runden Klang, zusammenhängt: Die Musik zirkuliert ohne Beginn, Mitte und Ende und ist dabei scheinbar von der temporären Sukzession losgelöst. (Harald Hodeige)
 

Alexandr Wustin: Zwei Stücke für Trompete solo

Dieses Werk entstand 1980 für die Sammlung "Stücke sowjetischer Komponisten für Trompete und Klavier, Band 2" (hier für Teil III bestehend aus Stücken für Trompete ohne Begleitung). Der Redakteur dieser Sammlung D. N. Smirnov hatte es für den Verlag 'Sowjetischer Komponist' in Moskau in Auftrag gegeben. Es handelt sich bei dem Werk um einen kleinen Zyklus, dessen erstes Stück eine Art Rezitativ ist, das zweite eine Art serieller Etüde. Der virtuose Charakter dieser Stücke verlangt höchstes Können vom Interpreten.
 

Herbert Grassl: Spielräume

Der Titel bezieht sich in erster Linie auf die durch die Struktur der Blechblasinstrumente mit Ventiltechnik entstehende feine Differenzen der Tonhöhe im Mikrobereich, die dadurch entsteht, dass Obertöne, die aus verschiedenen Grundtönen (durch Klappenkombinationen) erzeugt werden, nur fast die gleiche Tonhöhe erreichen. Auch in der Klangfarbe entstehen leichte Differenzen. Im klassischen Spiel wird der Bläser diese feinen Unterschiede ausgleichen, bzw. die Klappenkombination wählen, die eine möglichst exakte Tonhöhe, ohne Manipulation durch Lippenspannungsveränderungen, ermöglicht. In diesem Stück werden solche Kleinstintervalle (Spielräume) aufgespürt und einander gegenübergestellt. „Spielräume“ ist ein sehr virtuoses Stück, etwas inspiriert von einer Flügelhorn – Kornetttradition, die nur noch selten in der Blasmusik (Osteuropa) lebendig ist. Der Solist versucht auch noch den Raum, den er bespielt auszuloten (wiederum Spielräume). Er lenkt seinen Ton in verschiedene Richtungen, wobei ihm hin und wieder eine oder mehrere Echo-Stimmen, ausgeführt von (in der 6. Version dieses Stückes) einer Sopranstimme und einem Kontrabass antworten. (Herbert Grassl)
 

Beat Furrer: Lotófagos

Die Lotosfresser – lotófagos – so nannte Beat Furrer 2007 seine Komposition für Sopran und Kontrabass, in der es um einen Zustand der Erinnerungslosigkeit geht, in Anspielung an die Gefährten des Odysseus, die Lotos aßen, um zu vergessen. „Wir waren in einer Wüste, umgeben von unserem eigenen Bild, das wir nicht wieder erkannten. Wir hatten die Erinnerung verloren…” hieß es dort bei José Angel Valente. Thema ist das Hinübergleiten in einen „anderen“ Zustand, den man vielfach umschreiben kann: als das Fremde, die Vergessenheit, die Wüste, den Tod.
 

Dietmar Wieser: dans le paume

Der Komponist Dietmar Wieser spielt gerne mit Klang. Als einer der ersten Flötisten der Avantgarde-Szene (Mitglied des Ensemble Modern) ist er ein hochqualifizierter Zuhörer und das Spielen im Sinne von spielerischem Umgang mit der Musik nicht verlernt. In seinem Stück dans la paume ("In die Handfläche") vertieft er sich in psychologische und physikalische Dimensionen der Wahrnehmung von Klang. Ist das, was wir hören, das, was es ist? Die Musiker schaffen es im Idealfall, die klare Orientierung beim Hörer zu irritieren. Dietmar Wieser hat das Stück für Trompete mit Doppeltrichter und Stimme geschrieben. "Die Stimme soll durch verschiedenartige Färbungen der Konsonanten und Vokale, durch Schließen des Mundes bzw. halb oder ganz öffnen mit der Hand (daher der Titel) mit der Trompete verschmelzen." Die Trompete soll ebenfalls durch die Bewegungen der Hand am Trichter un durch verschiedene Dämpfertechniken mit der Stimme verschmelzen. Es entsteht ein Klang, der nicht eindeutig dem jeweiligen Spieler zuzuordnen ist. (Margarete Zander)

 

BIOGRAFIEN
Vykintas Baltakas
 Geboren 1972 in Vilnius/Litauen. Das Jahr und der Ort sind in seinem Leben bestimmend gewesen: er kam auf die Welt spät genug, um als junger Mann schon von der Freiheit und Offenheit seiner Heimat profitieren zu können. Wenn man seine Biographie anschaut, ist man von seiner ungeheueren Mobilität beeindruckt. Mobil im Sinne der unaufhörlichen Aktivität auch bevor er seine Geburtstadt verließ, um seine Studien im Ausland fortzusetzen, und mobil auch im Sinne der häufigen Ortswechsel, sobald er sich im Westen niederließ. Wohl eine Rastlosigkeit, um möglichst viel kennen zu lernen, möglichst viele Eindrücke zu sammeln, sich weiter zu entwickeln und in verschiedenen Funktionen (als musikalischer Leiter oder gar als Assistent, etwa eines seiner Dirigierlehrer, Peter Eötvös) auszuprobieren. Als Komponist und Dirigent ist er überall in Europa in Erscheinung getreten: in Vilnius, Karlsruhe, wo er Komponieren bei Wolfgang Rihm und Dirigieren bei Andreas Weiss studierte, Darmstadt, wo er immer wieder die Ferienkurse besuchte, Paris, wo er an der Conservatoire National Supérieur studierte und am IRCAM arbeitete.
 
Gerhard Rühm
Geboren 1930 in Wien. Studierte Klavier und Komposition an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, danach privat bei Josef Matthias Hauer. Mit Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer und Oswald Wiener gründete Rühm die Wiener Gruppe (1954-64), deren radikale Sprachexperimente zu den wichtigsten literarischen Entwicklungen der Nachkriegszeit zählen. Die Gruppe veranstaltete um 1958 erste Happenings und Aktionen in Österreich, die maßgeblich zur Entstehung des Aktionismus beitrugen. Die Radikalität der Gruppe zog auch Schwierigkeiten mit Verlegern und mit der Staatsgewalt nach sich. 1964 zog Rühm nach Deutschland, wo er von 1972 bis 1995 Freie Grafik und Künstlerischen Grenzbereich an der Kunsthochschule Hamburg lehrte. Gerhard Rühms Werke waren in zahlreichen Retrospektiven zu sehen, darunter am Museum Moderner Kunst (Wien 1981). Rühm war auch auf der Documenta 6 und der Documenta 8 in Kassel vertreten. Sein Werk wurde 1991 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst gewürdigt. Ausstellungen der "Wiener Gruppe" fanden 1997 an der Biennale Venedig und 1998 in der Kunsthalle Wien statt. Schon in seinen ersten "lautgedichten" in den 1950er Jahren arbeitete Rühm am Grenzbereich der Kunstdisziplinen. Er bezeichnete sein Schaffen als "intermediale Arbeit" und entwickelte seine Dichtung in Richtung bildender Kunst sowie ins Musikalische. (Monika Vykoukal)
 
Giacinto Scelsi
Der Komponist und Schriftsteller wurde in La Spezia (Italien) geboren. Er nahm Kompositionsunterricht in Rom, Genf sowie in Wien bei einem Schüler Arnold Schönbergs und lebte nach zahlreichen Reisen seit 1952 als freier Komponist in Rom. Scelsi orientierte sich in seinen frühen Werken zuerst am Neoklassizismus, später an der Zwölftontechnik und den Werken Alexander Skrjabins. Von Bedeutung sind aber vor allem seine Kompositionen, die er nach einer schweren psychischen Krise seit den 1950er Jahren schrieb. Er entwickelte darin ein eigenes musikalisches Ausdruckskonzept, das wesentlich von seiner Beschäftigung mit fernöstlichem Gedankengut beeinflusst war. Rhythmus und Tonbezeichnung traten zurück vor einem Schaffen, das gänzlich auf Ton und Klang ausgerichtet war. Giacinto Scelsi starb 1988 in Rom.
 
Alexandr Wustin
Geboren 1943 in Moskau, studierte ab Komposition am Moskauer Tschaikowsky - Konservatorium. Wustin lebt in Moskau und gehört der Gründer und Kerngruppe der russischen ASM (Gesellschaft für Neue Musik) an. Seit Mitte der 1980-er Jahre stehen seine Werke auf den Programmen bedeutender westlicher Musikfestivals wie den Donaueschinger Musiktagen, dem Holland Festival, der Musik Biennale (Berlin), den Tagen für Neue Musik (Zürich) oder dem Kammermusikfest Lockenhaus (Österreich). Zu den Interpreten seiner Musik zählen Gidon Kremer, Reinbert de Leeuw, Eri Klas, Mark Pekarsky, Friedrich Lips und Ensembles wie das BBC Symphony Orchestra, das Schönberg Ensemble und die Nieuw Sinfonietta Amsterdam. Zweifellos ist Alexander Wustin einer der eigenwilligsten Köpfe seiner Generation in Russland. „In jedem seiner Werke offenbaren sich seine individuellen, unnachahmlichen Züge. Wustin gehört keiner Schule an und läuft keiner Mode hinterher, sondern verfolgt treu seine eigene Linie, was in unserer Zeit von besonders hohem Wert ist.“ (Edison Denissow).

 

Herbert Grassl
Herbert Grassl wurde 1948 in Laas (Vinschgau, Südtirol) geboren. Dem 1972 begonnenen Kompositionstudium bei Cesar Bresgen schließen sich weitere Studien bei Irmgard Radauer (Computermusik) und Boguslaw Schaeffer an. Während dieser Zeit wird Grassl zweimal das österreichische Staatsstipendium verliehen. Dem ÖENM (Österreichisches Ensemble für Neue Musik) steht Grassl von 1988 bis 1997 als Dirigent und künstlerischer Leiter vor. Weltweite Auftritte, zahlreiche Uraufführungen und Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Komponisten wie John Cage und Anertis Logothetis prägen diese Arbeit. Derzeit ist Herbert Grassl Professor an der Universität Mozarteum.
 
Beat Furrer
Beat Furrer wurde 1954 in Schaffhausen geboren. 1975 übersiedelte er nach Wien und studierte Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati und Dirigieren bei Otmar Suitner. 1984 gewann er den Kompositionswettbewerb "Junge Generation in Europa", 1992 erhielt er den Förderpreis des Siemens Musikpreises, 1993 wurde er mit dem Musikpreis der Stadt Duisburg ausgezeichnet. 1985 gründete Furrer zusammen mit Viktor Liberda das Klangforum Wien, dessen künstlerischer Leiter er bis 1992 war. Seit 1991 ist er Professor für Komposition an der Kunstuniversität Graz. 1996 war er Composer-in-residence bei den Luzerner Festwochen. Seit dem Wintersemester 2006/07 hat er eine Gastprofessur für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Furrer ist Mitglied des von der Kulturstiftung des Bundes berufenen Kuratoriums für das Netzwerk Neue Musik.
 
Dietmar Wieser
Als Mitbegründer und Flötist des Ensemble Modern ist er seit Beginn aktiv in alle künstlerischen und organisatorischen Prozesse des Ensembles eingebunden und arbeitete mit den wichtigsten Komponisten seiner Zeit zusammen. Regelmäßige Auftritte im In- und Ausland, auch als Solist u.a. mit Orchestern wie dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Seine CD-Veröffentlichungen beinhalten Werke wie ›Solo‹ von Karlheinz Stockhausen (Stockhausen Edition) oder ›Crippled Symmetry‹ von Morton Feldman (mit Robyn Schulkowsky und Markus Hinterhäuser). Regelmäßige Arbeiten als Komponist für Installationen und Musiktheaterproduktionen Seit 2007 Dozent und Projektleiter der Education-Projekte ›lautstark‹ des Musikfestivals Klangspuren (Schwaz) und ‹ der Berliner Philharmoniker.
 
Rita Balta
Die in Litauen geborene Sopranistin studiert zunächst Chorleitung in Vilnius, ehe sie in Warschau und später Wien ihr Gesangsstudium aufnimmt. Ihr Repertoire reicht von der Alten Musik bis hin zur Musik des 21. Jahrhunderts. Begleitet von so renomierten Klangkörpern wie dem WDR Symphonieorchester, Münchener Kammerorchester, Bayrischem Staatsorchester, Sharoun Ensemble der Berliner Philharmonikern oder Gächinger Kantorei tritt sie unter der Leitung von u.a. Marcello Viotti, Helmuth Rilling, Peter Neumann, Johannes Kalitzke, Christoph Poppen u.a. beim Europäischen Musikfest Stuttgart, der Münchener Biennale, den Münchner Opernfestspielen, dem Festival Wien Modern, dem UltraSchall Festival Berlin, den Donaueschinger Musiktagen, den Wittener Tage der neuen Kammermusik etc. auf. Darüber hinaus widmet sich Rita Balta regelmäßig der zeitgenössischen Musik. Sie führt zahlreiche Werke verschiedener Komponisten auf und arbeitet mit Ensembles wie dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien oder dem New Ensemble Amsterdam zusammen. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Mitwirken bei CD- Produktionen, darunter mit Ensemble Modern, runden ihre künstlerische Arbeit ab.
 
Uli Fussenegger
Geboren 1966 in Feldkirch. Er studierte bei Franz Dunkler in Feldkirch und bei Ludwig Streicher in Wien. Nach einigen Jahren intensiver Konzerttätigkeit im Bereich alter Musik und authentischer Aufführungspraxis spezialisierte sich Uli Fussenegger auf Neue Musik und wurde 1987 Mitglied des Klangforum Wien. Er arbeitet seitdem als Solist und Ensemblemusiker, zahlreiche Werke wurden für ihn komponiert (u.a. von Georges Aperghis, Bernard Lang, Beat Furrer, Matthias Pintscher, Mauricio Sotelo). Zudem konzertiert er er im Bereich der freien Improvisation und Elektronik, Mitwirkung bei unzähligen CD/DVD/TV Produktionen als Musiker, Komponist, Aufnahmeleiter und Produzent. Uli Fussenegger ist Gründer und Betreiber des CD Labels DURIAN Records. Er unterrichtet an der Hochschule für Musik in Luzern und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.
 
Sava Stoianov
Der 1976 geborene Trompeter studierte zunächst an der Musikakademie in Sofia, wo er 1999 das Diplom erlangte. Im selben Jahr setzte er sein Studium in Deutschland bei Uwe Komischke in Weimar fort. Ab 2000 studierte er bei Matthias Höfs in Hamburg und schloss dort 2004 mit dem deutschen Diplom ab. Meisterkurse bei Edward H. Tarr, Jean-Bernard Beauchamp und Pierre Thibaud ergänzten sein Studium.Bereits während seines Studiums wurde er als erster Solotrompeter der Bulgarischen Nationalphilharmonie Sofia verpflichtet. Seit 2002 ist er Mitglied des Ensemble Modern in Frankfurt. Als Solist und mit seinen Kammermusikpartnern – zu ihnen gehören die Blockflötistin Miako Klein, der Hornist Jonathan Williams, der Posaunist Valeri Pachov, die Sopranistin Rita Balta und der Komponist Vykintas Baltakas – präsentiert er ausgefallene Programme, die immer auch speziell für ihn oder das jeweilige Duo geschriebene Werke beinhalten, und die bis zur reinen freien Improvisation reichen können.
 
Wolfram Berger
Geboren 1945 in Wien. Erhielt seine Ausbildung zum Schauspieler an der Grazer Hochschule für Musik und darstellende Kunst und nahm danach ein Engagement am Schauspielhaus Graz an. 1970 wechselte er zum Theater Basel, wo er unter Werner Düggelin arbeitete, und 1975 nach Zürich zum Theater am Neumarkt. 1978 ging er nach Deutschland zum Staatstheater Stuttgart und folgte Intendant Claus Peymann darauf nach Bochum. In den 1980ern wurde er zum Freischaffenden. Er hielt Performances in Basel, unterrichtete an der Schauspielakademie Zürich, arbeitete als Theaterregisseur und führte Kleinkunstprogramme vor. Neben seiner Arbeit am Theater trat Berger wiederholt in Kino- und Fernsehproduktionen auf und war Sprecher in Hörspielen. 1997 erhielt Wolfram Berger den Salzburger Stier. Vom Österreichischen Rundfunk wurde er 2001 zum Schauspieler des Jahres gewählt.

 


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