Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Essl
Musikintendant der Sammlung Essl
PROGRAMM
Gerhard Rühm (* 1930): Ein Zahlengedicht
Vykintas Baltakas (* 1972): RiRo (1995-99) für Sopran und Trompete
Gerhard Rühm (* 1930): Gebet
Giacinto Scelsi (1905 - 1988): Mantram (1987) für für Kontrabass solo
Gerhard Rühm (* 1930): Gebet
Alexander Wustin (* 1943): Stück für Trompete solo, Nr. 1 (1980) für Trompete solo
Herbert Grassl (* 1948): Spielräume X (2001/2012) - UA von Version 5 für Flügelhorn, Sopran und Kontrabass
Alexander Wustin (* 1943): Stücke für Trompete solo, Nr. 2 (1980) für Trompete solo
Gerhard Rühm (* 1930): Ein Lautgedicht
Beat Furrer (* 1954): Lotòfagos X (2006) für Sopran und Kontrabass
Dietmar Wiesner (* 1955): dans la paume (2006) für Stimme und Double-Bell-Trompete
Gerhard Rühm (* 1930): Hymne an Lebierinnen
Balta/Fussenegger/Stoianov: Improvisationfür Stimme, Kontrabaß und Trompete
Gerhard Rühm (* 1930): Atemgedicht
AUSFÜHRENDE
Rita Balta: Sopran Uli Fussenegger: Kontrabass Sava Stoianov: Trompete Wolfram Berger: Rezitation
WERKEINFÜHRUNGEN
Vykintas Baltakas: RiRo
RiRo ist ein Stück, das durchgehend in Intensitäten komponiert ist: Lediglich Tonhöhen und eine vage zeitliche Orientierung,
bzw. gelegentliche Pulsangaben sind festgeschrieben. Trompete und Sopran werden gleichwertig als Instrumentalstimmen behandelt,
die Sprachlaute haben nur Farb- und Artikulationsfunktion. Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit mit Rita Bieliauskaite
und Rochus Aust, wurde von ihnen 1997 uraufgeführt und bis heute in vielen Proben bearbeitet und diskutiert. "Eine der seltenen
Gelegenheiten so eng mit Musikern zusammenzuarbeiten, dass ich das Risiko eingehen konnte, Fehler zu machen, daraus zu lernen,
wieder zu riskieren, wieder zu lernen... solange, bis ich fand, dass ich noch auf der Suche war." (Vykintas Baltakas)
Giacinto Scelsi: Mantram
Mantram für Kontrabass solo enstand 1987 und ist einer der letzten Stücke, die Scelsi komponiert hat. Die Musik lässt sich
weniger auf das buddhistische bzw. hinduistische "Mantra" beziehen (eine in der Regel kurze, formelhafte Worfolge, die zur
meditativ-religiösen Versenkung repetitiv auf einem Ton rezitiert werden kann), als vielmehr auf Improvisationen innerhalb
eines Ragas, der melodischen Grundstruktur in der klassischen indischen Musik. Nach Scelsis eigener Aussage handelt es sich
bei dem Werk, das ursprünglich nicht für ein bestimmtes Instrument geschrieben war, um die Transkription eines anonym überlieferten
Liedes. Allgemein geht es in Mantram nicht um die Ausrabeitung des musikalischen Details, sondern um den Ausdruck einer meditativen
Grundstimmung, die eng mit Scelsis Vorstellung vom "suono rotondo", vom runden Klang, zusammenhängt: Die Musik zirkuliert
ohne Beginn, Mitte und Ende und ist dabei scheinbar von der temporären Sukzession losgelöst. (Harald Hodeige)
Alexandr Wustin: Zwei Stücke für Trompete solo
Dieses Werk entstand 1980 für die Sammlung "Stücke sowjetischer Komponisten für Trompete und Klavier, Band 2" (hier für Teil
III bestehend aus Stücken für Trompete ohne Begleitung). Der Redakteur dieser Sammlung D. N. Smirnov hatte es für den Verlag
'Sowjetischer Komponist' in Moskau in Auftrag gegeben. Es handelt sich bei dem Werk um einen kleinen Zyklus, dessen erstes
Stück eine Art Rezitativ ist, das zweite eine Art serieller Etüde. Der virtuose Charakter dieser Stücke verlangt höchstes
Können vom Interpreten.
Herbert Grassl: Spielräume
Der Titel bezieht sich in erster Linie auf die durch die Struktur der Blechblasinstrumente mit Ventiltechnik entstehende feine
Differenzen der Tonhöhe im Mikrobereich, die dadurch entsteht, dass Obertöne, die aus verschiedenen Grundtönen (durch Klappenkombinationen)
erzeugt werden, nur fast die gleiche Tonhöhe erreichen. Auch in der Klangfarbe entstehen leichte Differenzen. Im klassischen
Spiel wird der Bläser diese feinen Unterschiede ausgleichen, bzw. die Klappenkombination wählen, die eine möglichst exakte
Tonhöhe, ohne Manipulation durch Lippenspannungsveränderungen, ermöglicht. In diesem Stück werden solche Kleinstintervalle
(Spielräume) aufgespürt und einander gegenübergestellt. „Spielräume“ ist ein sehr virtuoses Stück, etwas inspiriert von einer
Flügelhorn Kornetttradition, die nur noch selten in der Blasmusik (Osteuropa) lebendig ist. Der Solist versucht auch noch
den Raum, den er bespielt auszuloten (wiederum Spielräume). Er lenkt seinen Ton in verschiedene Richtungen, wobei ihm hin
und wieder eine oder mehrere Echo-Stimmen, ausgeführt von (in der 6. Version dieses Stückes) einer Sopranstimme und einem
Kontrabass antworten. (Herbert Grassl)
Beat Furrer: Lotófagos
Die Lotosfresser lotófagos so nannte Beat Furrer 2007 seine Komposition für Sopran und Kontrabass, in der es um einen
Zustand der Erinnerungslosigkeit geht, in Anspielung an die Gefährten des Odysseus, die Lotos aßen, um zu vergessen. „Wir
waren in einer Wüste, umgeben von unserem eigenen Bild, das wir nicht wieder erkannten. Wir hatten die Erinnerung verloren
”
hieß es dort bei José Angel Valente. Thema ist das Hinübergleiten in einen „anderen“ Zustand, den man vielfach umschreiben
kann: als das Fremde, die Vergessenheit, die Wüste, den Tod.
Dietmar Wieser: dans le paume
Der Komponist Dietmar Wieser spielt gerne mit Klang. Als einer der ersten Flötisten der Avantgarde-Szene (Mitglied des Ensemble Modern) ist er ein hochqualifizierter Zuhörer und das Spielen im Sinne von spielerischem Umgang mit der Musik nicht verlernt. In seinem Stück dans la paume ("In die Handfläche") vertieft er sich in psychologische und physikalische Dimensionen der Wahrnehmung von Klang. Ist das, was wir hören, das, was es ist? Die Musiker schaffen es im Idealfall, die klare Orientierung beim Hörer zu irritieren. Dietmar Wieser hat das Stück für Trompete mit Doppeltrichter und Stimme geschrieben. "Die Stimme soll durch verschiedenartige Färbungen der Konsonanten und Vokale, durch Schließen des Mundes bzw. halb oder ganz öffnen mit der Hand (daher der Titel) mit der Trompete verschmelzen." Die Trompete soll ebenfalls durch die Bewegungen der Hand am Trichter un durch verschiedene Dämpfertechniken mit der Stimme verschmelzen. Es entsteht ein Klang, der nicht eindeutig dem jeweiligen Spieler zuzuordnen ist. (Margarete Zander)
BIOGRAFIEN
Vykintas Baltakas
Geboren 1972 in Vilnius/Litauen. Das Jahr und der Ort sind in seinem Leben bestimmend gewesen: er kam auf die Welt spät genug,
um als junger Mann schon von der Freiheit und Offenheit seiner Heimat profitieren zu können. Wenn man seine Biographie anschaut,
ist man von seiner ungeheueren Mobilität beeindruckt. Mobil im Sinne der unaufhörlichen Aktivität auch bevor er seine Geburtstadt
verließ, um seine Studien im Ausland fortzusetzen, und mobil auch im Sinne der häufigen Ortswechsel, sobald er sich im Westen
niederließ. Wohl eine Rastlosigkeit, um möglichst viel kennen zu lernen, möglichst viele Eindrücke zu sammeln, sich weiter
zu entwickeln und in verschiedenen Funktionen (als musikalischer Leiter oder gar als Assistent, etwa eines seiner Dirigierlehrer,
Peter Eötvös) auszuprobieren. Als Komponist und Dirigent ist er überall in Europa in Erscheinung getreten: in Vilnius, Karlsruhe,
wo er Komponieren bei Wolfgang Rihm und Dirigieren bei Andreas Weiss studierte, Darmstadt, wo er immer wieder die Ferienkurse
besuchte, Paris, wo er an der Conservatoire National Supérieur studierte und am IRCAM arbeitete.
Gerhard Rühm
Geboren 1930 in Wien. Studierte Klavier und Komposition an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, danach
privat bei Josef Matthias Hauer. Mit Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer und Oswald Wiener gründete Rühm die
Wiener Gruppe (1954-64), deren radikale Sprachexperimente zu den wichtigsten literarischen Entwicklungen der Nachkriegszeit
zählen. Die Gruppe veranstaltete um 1958 erste Happenings und Aktionen in Österreich, die maßgeblich zur Entstehung des Aktionismus
beitrugen. Die Radikalität der Gruppe zog auch Schwierigkeiten mit Verlegern und mit der Staatsgewalt nach sich. 1964 zog
Rühm nach Deutschland, wo er von 1972 bis 1995 Freie Grafik und Künstlerischen Grenzbereich an der Kunsthochschule Hamburg
lehrte. Gerhard Rühms Werke waren in zahlreichen Retrospektiven zu sehen, darunter am Museum Moderner Kunst (Wien 1981). Rühm
war auch auf der Documenta 6 und der Documenta 8 in Kassel vertreten. Sein Werk wurde 1991 mit dem Großen Österreichischen
Staatspreis für Literatur des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst gewürdigt. Ausstellungen der "Wiener Gruppe" fanden
1997 an der Biennale Venedig und 1998 in der Kunsthalle Wien statt. Schon in seinen ersten "lautgedichten" in den 1950er Jahren
arbeitete Rühm am Grenzbereich der Kunstdisziplinen. Er bezeichnete sein Schaffen als "intermediale Arbeit" und entwickelte
seine Dichtung in Richtung bildender Kunst sowie ins Musikalische. (Monika Vykoukal)
Giacinto Scelsi
Der Komponist und Schriftsteller wurde in La Spezia (Italien) geboren. Er nahm Kompositionsunterricht in Rom, Genf sowie in
Wien bei einem Schüler Arnold Schönbergs und lebte nach zahlreichen Reisen seit 1952 als freier Komponist in Rom. Scelsi orientierte
sich in seinen frühen Werken zuerst am Neoklassizismus, später an der Zwölftontechnik und den Werken Alexander Skrjabins.
Von Bedeutung sind aber vor allem seine Kompositionen, die er nach einer schweren psychischen Krise seit den 1950er Jahren
schrieb. Er entwickelte darin ein eigenes musikalisches Ausdruckskonzept, das wesentlich von seiner Beschäftigung mit fernöstlichem
Gedankengut beeinflusst war. Rhythmus und Tonbezeichnung traten zurück vor einem Schaffen, das gänzlich auf Ton und Klang
ausgerichtet war. Giacinto Scelsi starb 1988 in Rom.
Alexandr Wustin
Geboren 1943 in Moskau, studierte ab Komposition am Moskauer Tschaikowsky - Konservatorium. Wustin lebt in Moskau und gehört
der Gründer und Kerngruppe der russischen ASM (Gesellschaft für Neue Musik) an. Seit Mitte der 1980-er Jahre stehen seine
Werke auf den Programmen bedeutender westlicher Musikfestivals wie den Donaueschinger Musiktagen, dem Holland Festival, der
Musik Biennale (Berlin), den Tagen für Neue Musik (Zürich) oder dem Kammermusikfest Lockenhaus (Österreich). Zu den Interpreten
seiner Musik zählen Gidon Kremer, Reinbert de Leeuw, Eri Klas, Mark Pekarsky, Friedrich Lips und Ensembles wie das BBC Symphony
Orchestra, das Schönberg Ensemble und die Nieuw Sinfonietta Amsterdam. Zweifellos ist Alexander Wustin einer der eigenwilligsten
Köpfe seiner Generation in Russland. „In jedem seiner Werke offenbaren sich seine individuellen, unnachahmlichen Züge. Wustin
gehört keiner Schule an und läuft keiner Mode hinterher, sondern verfolgt treu seine eigene Linie, was in unserer Zeit von
besonders hohem Wert ist.“ (Edison Denissow).
Herbert Grassl
Herbert Grassl wurde 1948 in Laas (Vinschgau, Südtirol) geboren. Dem 1972 begonnenen Kompositionstudium bei Cesar Bresgen
schließen sich weitere Studien bei Irmgard Radauer (Computermusik) und Boguslaw Schaeffer an. Während dieser Zeit wird Grassl
zweimal das österreichische Staatsstipendium verliehen. Dem ÖENM (Österreichisches Ensemble für Neue Musik) steht Grassl von
1988 bis 1997 als Dirigent und künstlerischer Leiter vor. Weltweite Auftritte, zahlreiche Uraufführungen und Zusammenarbeit
mit namhaften Künstlern und Komponisten wie John Cage und Anertis Logothetis prägen diese Arbeit. Derzeit ist Herbert Grassl
Professor an der Universität Mozarteum.
Beat Furrer
Beat Furrer wurde 1954 in Schaffhausen geboren. 1975 übersiedelte er nach Wien und studierte Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati
und Dirigieren bei Otmar Suitner. 1984 gewann er den Kompositionswettbewerb "Junge Generation in Europa", 1992 erhielt er
den Förderpreis des Siemens Musikpreises, 1993 wurde er mit dem Musikpreis der Stadt Duisburg ausgezeichnet. 1985 gründete
Furrer zusammen mit Viktor Liberda das Klangforum Wien, dessen künstlerischer Leiter er bis 1992 war. Seit 1991 ist er Professor
für Komposition an der Kunstuniversität Graz. 1996 war er Composer-in-residence bei den Luzerner Festwochen. Seit dem Wintersemester
2006/07 hat er eine Gastprofessur für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Furrer
ist Mitglied des von der Kulturstiftung des Bundes berufenen Kuratoriums für das Netzwerk Neue Musik.
Dietmar Wieser
Als Mitbegründer und Flötist des Ensemble Modern ist er seit Beginn aktiv in alle künstlerischen und organisatorischen Prozesse
des Ensembles eingebunden und arbeitete mit den wichtigsten Komponisten seiner Zeit zusammen. Regelmäßige Auftritte im In-
und Ausland, auch als Solist u.a. mit Orchestern wie dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Seine CD-Veröffentlichungen
beinhalten Werke wie ›Solo‹ von Karlheinz Stockhausen (Stockhausen Edition) oder ›Crippled Symmetry‹ von Morton Feldman (mit
Robyn Schulkowsky und Markus Hinterhäuser). Regelmäßige Arbeiten als Komponist für Installationen und Musiktheaterproduktionen
Seit 2007 Dozent und Projektleiter der Education-Projekte ›lautstark‹ des Musikfestivals Klangspuren (Schwaz) und ‹ der Berliner Philharmoniker.
Rita Balta
Die in Litauen geborene Sopranistin studiert zunächst Chorleitung in Vilnius, ehe sie in Warschau und später Wien ihr Gesangsstudium
aufnimmt. Ihr Repertoire reicht von der Alten Musik bis hin zur Musik des 21. Jahrhunderts. Begleitet von so renomierten Klangkörpern
wie dem WDR Symphonieorchester, Münchener Kammerorchester, Bayrischem Staatsorchester, Sharoun Ensemble der Berliner Philharmonikern
oder Gächinger Kantorei tritt sie unter der Leitung von u.a. Marcello Viotti, Helmuth Rilling, Peter Neumann, Johannes Kalitzke,
Christoph Poppen u.a. beim Europäischen Musikfest Stuttgart, der Münchener Biennale, den Münchner Opernfestspielen, dem Festival
Wien Modern, dem UltraSchall Festival Berlin, den Donaueschinger Musiktagen, den Wittener Tage der neuen Kammermusik etc.
auf. Darüber hinaus widmet sich Rita Balta regelmäßig der zeitgenössischen Musik. Sie führt zahlreiche Werke verschiedener
Komponisten auf und arbeitet mit Ensembles wie dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien oder dem New Ensemble Amsterdam zusammen.
Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Mitwirken bei CD- Produktionen, darunter mit Ensemble Modern, runden ihre künstlerische Arbeit
ab.
Uli Fussenegger
Geboren 1966 in Feldkirch. Er studierte bei Franz Dunkler in Feldkirch und bei Ludwig Streicher in Wien. Nach einigen Jahren
intensiver Konzerttätigkeit im Bereich alter Musik und authentischer Aufführungspraxis spezialisierte sich Uli Fussenegger
auf Neue Musik und wurde 1987 Mitglied des Klangforum Wien. Er arbeitet seitdem als Solist und Ensemblemusiker, zahlreiche
Werke wurden für ihn komponiert (u.a. von Georges Aperghis, Bernard Lang, Beat Furrer, Matthias Pintscher, Mauricio Sotelo).
Zudem konzertiert er er im Bereich der freien Improvisation und Elektronik, Mitwirkung bei unzähligen CD/DVD/TV Produktionen
als Musiker, Komponist, Aufnahmeleiter und Produzent. Uli Fussenegger ist Gründer und Betreiber des CD Labels DURIAN Records.
Er unterrichtet an der Hochschule für Musik in Luzern und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt.
Sava Stoianov
Der 1976 geborene Trompeter studierte zunächst an der Musikakademie in Sofia, wo er 1999 das Diplom erlangte. Im selben Jahr
setzte er sein Studium in Deutschland bei Uwe Komischke in Weimar fort. Ab 2000 studierte er bei Matthias Höfs in Hamburg
und schloss dort 2004 mit dem deutschen Diplom ab. Meisterkurse bei Edward H. Tarr, Jean-Bernard Beauchamp und Pierre Thibaud
ergänzten sein Studium.Bereits während seines Studiums wurde er als erster Solotrompeter der Bulgarischen Nationalphilharmonie
Sofia verpflichtet. Seit 2002 ist er Mitglied des Ensemble Modern in Frankfurt. Als Solist und mit seinen Kammermusikpartnern
zu ihnen gehören die Blockflötistin Miako Klein, der Hornist Jonathan Williams, der Posaunist Valeri Pachov, die Sopranistin
Rita Balta und der Komponist Vykintas Baltakas präsentiert er ausgefallene Programme, die immer auch speziell für ihn oder
das jeweilige Duo geschriebene Werke beinhalten, und die bis zur reinen freien Improvisation reichen können.
Wolfram Berger
Geboren 1945 in Wien. Erhielt seine Ausbildung zum Schauspieler an der Grazer Hochschule für Musik und darstellende Kunst
und nahm danach ein Engagement am Schauspielhaus Graz an. 1970 wechselte er zum Theater Basel, wo er unter Werner Düggelin
arbeitete, und 1975 nach Zürich zum Theater am Neumarkt. 1978 ging er nach Deutschland zum Staatstheater Stuttgart und folgte
Intendant Claus Peymann darauf nach Bochum. In den 1980ern wurde er zum Freischaffenden. Er hielt Performances in Basel, unterrichtete
an der Schauspielakademie Zürich, arbeitete als Theaterregisseur und führte Kleinkunstprogramme vor. Neben seiner Arbeit am
Theater trat Berger wiederholt in Kino- und Fernsehproduktionen auf und war Sprecher in Hörspielen. 1997 erhielt Wolfram Berger
den Salzburger Stier. Vom Österreichischen Rundfunk wurde er 2001 zum Schauspieler des Jahres gewählt.