Claudia Birkholz (Bremen): Klavier
Johannes Kretz (Wien): Elektronik
Mit Illusion und Realität spielt das Programm ELECTRIC DREAMS der deutschen Pianistin und Komponistin Claudia J. Birkholz.
Sie stellt das Erlebnis für den Zuhörer in den Mittelpunkt, wenn durch ungewöhnliche Spieltechniken ein Konzertflügel plötzlich
wie elektronische Musik klingt. Oder wenn Live-Elektronik die fremdartige, irreale Klangwelt noch verstärkt und die Grenzen
zwischen Klavier- und Computerklängen verschwimmen lässt.
Eine irritierende Atmosphäre im positiven Sinne entsteht dadurch, dass das gewohnte „Auftritt-Applaus-Abtritt“-Ritual zwischen
den einzelnen Stücken wegfällt. An dessen Stelle tritt Tonbandmusik von Stephan Wittwer, die einen eigenen surrealistischen
Klangraum schafft.
Was letztendlich als real oder als Illusion wahrgenommen wird und wie Klänge eine fremd- und neuartige Wahrnehmung von Wirklichkeit
und Traum beeinflussen kann der Zuhörer am Schluss selbst entscheiden.
PROGRAMM
Henry Cowell: The Banshee (1925)
Claudia Birkholz: Into the blue (2005)
Georg Friedrich Haas: Ein Schattenspiel (2004)
Michael Maierhof: Splitting 16 (2002/03)
Johannes Kretz: KlangLogBuch - Expedition Asien (2008) Zwischenmusik: tape-music von Stephan Wittwer
BIOGRAPHIEN
Claudia Birkholz, geboren in Bremen, ist eine im In-und Ausland gefragte Interpretin für Klaviermusik des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Dozentin
für Klavier und zeitgenössische Musik an der Hochschule für Künste Bremen.
Sie tritt als Solistin und im Ensemble bei international bedeutenden Festivals auf, so z.B. den „Tagen für zeitgenössische
Musik, Dresden“, der „Gaudeamus Musikweek“(NL), den „Bludenzer Tagen für zeitgemäße Musik“(A), dem „Ultraschallfestival Berlin“,
„Wien Modern“ (A), dem „Expan-Festival“(A) etc
An der Konzeption ihrer Programme wird klar erkenntlich, daß Claudia Birkholz sich pianistisch, künstlerisch und musikalisch
in neuen Dimensionen bewegt. Sie inszeniert ihre Auftritte mit unkonventionellen Werken von KomponistInnen, die nicht selten
aus dem Performance-Bereich stammen: John Cage, Karlheinz Stockhausen, Louis Andriessen etc. Freude am Experimentellen, der
intellektuelle inhaltliche Anspruch, sowie die Sensibilisierung des Publikums für ungewöhnliche akustische Ereignisse in immer
neuen Zusammenhängen machen ihre Konzerte zu besonderen Erlebnissen.
Zahlreiche Stücke sind bereits für sie geschrieben worden, u. a. von Marko Ciciliani, Donacha Dennehy, Burkhard Friedrich,
Hans Joachim Hespos, Thomas Läubli, Hans Otte, Bruno Strobl und anderen.
Johannes Kretz, geboren 1968 in Wien. Studium Komposition an der Wiener Musikhochschule (bei Francis Burt und Michael Jarrell), weiters
Musikerziehung, dazu Mathematik an der Universität Wien. 1992-93 Studien (Computermusik) am IRCAM, Paris u.a. bei Marco Stroppa
und Brian Ferneyhough. 1994-2003 Assistent/Professor für Computermusik beim Internationalen Bartok-Seminar in Szombathely.
1996-2001 Lehrer für Tonsatz und Komposition am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 1997: Lehrer für Computermusik an der
Musikuniversität Wien, seit 2001 auch Musiktheorie, seit 2004 auch Komposition, seit 2009: ao. Professor für Komposition (Habiliation).
Seit 2008: Leiter des Zentrums für innovative Musiktechnologie (ZiMT) an der Musikuniversität Wien . Gründungsmitglied des
NewTonEnsmble Wien, des European Bridges Ensemble und der internationalen Komponistengruppe PRISMA, sowie von ikultur.com
Stipendien und Preise: u.a. Österr. Staatsstipendium 1997, Stiftung Delz (CH, 2001), Theodor Körner Preis 2004. Aufträge:
u.a. Konzerthaus Wien, Klangforum Wien, Ensemble On Line, quartett22, Lemgoer Orgeltage, Haller Bachtage, Triton Trombone
Quartett, Wiener Kammerchor. Aufführungen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Tschechei, Litauen, Polen, Türkei,
Südkorea, China, Taiwan, Kanada, Mexico und Argentinien.