Gerald Preinfalk: Saxophon, Klarinette
Klaus Burger: Tuba, Cimbasso, Didgeridoo
Jörg Engels: Trompete
Karlheinz Essl: Live-Elektronik
CHAIN REACTION KONZERT
CHAIN REACTION #1: Gerald Preinfalk (alto saxophone) & Karlheinz Essl (music box, live-electronics)
CHAIN REACTION #2: Klaus Burger (piccolo trumpet) & Karlheinz Essl (live-electronics)
CHAIN REACTION #3: Jörg Engels (trumpet), Gerald Preinfalk (bass clarinet) & Karlheinz Essl (gesture-controlled live-electronics)
PROGRAMM
14 - 17 Uhr: Musikalische Interventionen im ganzen Museum
18 - 20 Uhr: Konzert im Kleinen Saal
Ein Nachmittag voller musikalischer Überraschungen zum 10jährigen Bestehen der Konzertreihe REACT_CHAIN_ im Essl Museum: Drei
hochkarätige Bläser, die sich ihre Sporen im Bereich der Neuen und improvisierten Musik verdient haben, streifen unabhängig
voneinander als wandelnde Klangobjekte durch die Ausstellungsräume und reagieren dort auf die Architektur, das Publikum und
die Kunstobjekte. Dass es dabei immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den Musikern kommen wird, verspricht spannungsvolle
Situationen.
Die Rotunde wird an diesem Tag zu einer wahren Klangquelle umfunktioniert, die der Komponisten Karlheinz Essl live-elektronisch
bespielt.
Am frühen Abend treffen sich die vier Musiker dann auf der Bühne im Kleinen Saal des Museum, um nach einer genau ausgeklügelten
Choreographie ein gemeinsames Improvisationskonzert zu spielen, das eine Kettenreaktion von Klangereignissen in Gang setzt.
CHAIN REACTION - EINE MUSIK-AKTION IM ESSL MUSEUM
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Konzertreihe REACT_CHAIN im Essl Museum in Klosterneuburg findet am 21. November
eine musikalische Festveranstaltung der ganz besonderen Art statt. Der Elektronikkünstler Karlheinz Essl lädt mit Gerald Preinfalk,
Klaus Burger, Jörg Engels drei hochkarätige Bläser zu sich ins Museum ein, damit diese unabhängig voneinander einen Nachmittag
lang als wandelnde Klangobjekte durch die Ausstellungsräume zu streifen. Natürlich lässt es sich der Hausherr nicht nehmen,
auch selbst musikalisch tätig zu werden. Und zwar in der Rotunde, die der Musiker mit Hilfe seiner elektronischen Geräte in
eine pulsierende Klangquelle umfunktioniert.
Die sich ständig mit ihrem Instrument in Bewegung befindlichen Musiker treffen als eigenständige Klangkörper im Laufe des
Tages natürlich nicht nur einmal aufeinander. Die BesucherInnen werden dabei Zeugen von akustischen Zusammenstößen und von
der Verschmelzung unterschiedlicher Klangwelten. Das Spiel des einen Künstlers bedingt eine sofortige Reaktion des anderen,
was eine unvorhersehbare musikalische Kettenreaktion zur Folge haben kann. Damit nicht genug kommen die vier Musiker, bei
denen sich es um wahre Meister aus dem Bereich der Neuen und improvisierten Musik handelt, am Abend schließlich auch zu einem
gemeinsamen Improvisationskonzert im kleinen Saal des Museums zusammen. Wer die zahlreichen Projekte von Karlheinz Essl,
Gerald Preinfalk, Klaus Burger und Jörg Engels kennt, der weiß, dass sich die vier Musiker nicht wirklich um Stilfragen kümmern.
Und auf ein einzelnes Genre ist sowieso keiner zu reduzieren. Sei es nun Elektronik, Improvisation oder die Neue Musik, die
Betätigungsfelder sind sehr breit gestreut. Was die vier Künstler vor allem eint ist die Liebe zum Experiment, der Drang festgesetzte
Grenzen zu verschieben und neu zu definieren. Jeder in seinem eigenen Bereich versteht sich. Wer also die hohe Kunst
der Improvisation einmal miterleben will, sollte sich die sich bietende Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen. Wann
bekommt man schon wieder vier solche Virtuosen an einem Abend zusammen präsentiert. (Michael Ternai)
in: music austria - Musiknachrichten (18 Nov 2009)
BIOS
Gerald Preinfalk: Saxophon, Klarinette
stammt aus Freistadt in Oberösterreich. Seine musikalische Laufbahn begann mit neun Jahren und wurde 1990 ab dem Studium an
der Universität für Musik in Wien zur Berufung. Jazz u. französisch klassisches Saxophon waren die Zweige, welche ihn 1993
zum Auslandsstipendium an die Berklee School of Music in Boston (USA) für Jazz, und 1998 nach Paris für klassisches Saxophon,
führten.
Seit dem Jahr 2000 ist er Mitglied des Klangforum Wien, einem der heute renommiertesten Ensembles für neue Musik. Konzertreisen
führten ihn u.a. nach Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, England, Deutschland und New York. Gastspiele bei Orchestern
wie den Wiener Philharmonikern, dem Radio Symphonieorchester Wien, der Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz und neuen Musikensembles
im Raum Wien (u.a. Die Reihe Wien, Ensemble 21. Jhdt). Auftritte bei Jazzensembles wie dem Vienna Art Orchestra, dem Upper
Austrian Jazzorchestra, der Bigband Nouvelle Cousine, der Jazzbigband Graz, C. Muthspiels Ensemble Motley Mothertongue, verschiedene
Bands wie Duckbilled Platypus mit Martin Siewert, Third Movement mit Peter Herbert, BPM mit Terry Bozzio, Saxofour mit Wolfgang
Puschnig, Flip Phillip Dectet, Robert Bachner Bigband, Musikern wie Roberto Rodriguez (NYC), Peter Madsen, Elliot Sharp, Wolfgang
Muthspiel, George Garzone, Django Bates, Reggie Washington, Rodney Holmes, Will Calhoun, Jamey Haddad, Wayne Horwitz, Don
Byron, sowie im Popbereich mit Maria Bill und Willi Resetarits. Theatermusik am Burgtheater, am Theater an der Wien und am
Volkstheater runden den Tätigkeitsbereich auf improvisatorischer Seite als Sideman ab. Als Komponist istGerald Preinfalk vorwiegend
für eigene Bands tätig. (Tangogo, Paier/ Preinfalk, Giuffre Zone, etc.)
2001 wurde er mit dem „Hans Koller-Preis“ in der Gattung „Newcomer des Jahres“ für Jazz ausgezeichnet.
2003 bekam er den Kompositionsauftrag für das Abschlussfest „Ringelreigen“ der Tiroler Festspiele zusammen mit dem Regiesseur
Werner Heinrichmöller. 2005 komponierte Bernhard Lang für ihn und die Wiener Symphoniker das 40-minütige Solowerk „DW14“ für
Saxophone, Jazzband und Orchester. Gerald F. Preinfalk (1971) comes from Freistadt in Oberösterreich.
Klaus Burger: Tuba, Cimbasso, Didgeridoo
Tuba-Studium-Meisterklassendiplom mit Auszeichnung. Seit über 20 Jahren Tubist mit Orchestern und Ensembles von internationalem
Rang, Soloauftritte mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik, Komposition von Theatermusik, Hörspielmusik und Filmmusik,
Performance, Improvisation, intermediale Projekte.
Stipendium der Strobl-Stiftung des SWR. Stipendium der Zukunftswerkstatt „Mariposa“.
Jörg Engels: Trompete
Geboren 1968 in Osnabrück (D), Studium am Hilversumer Konservatorium (NL) bei Rob Madna, Ack van Rooyen und Benny Bailey,
Big Band Playing bei Erik van Lier, Gehörbildung bei Kenny Napper. 1992 bis 1996 zahlreiche Studienaufenthalte in New York,
Unterricht u.a. bei Rich Perry, Wynton Marsalis, Richie Vitale, Eddie Henderson, Peter Washington und Steve Turré.
Zusammenarbeit u.a. mit Bob Brookmeyers „New Art Orchestra“ (CD „New Works“), Michael Brecker, Milt Jackson, John Clayton,
Jeff Hamilton, Clark Terry, Dianne Reeves, Albert Mangelsdorff, John Hollenbeck, Kenny Wheeler, Peter Herbolzheimers "Rhythm
Combination and Brass", den Big Bands des WDR und des HR (CD „Libertango“), dem Karlheinz Stockhausen-Ensemble, dem Komponisten
Karlheinz Essl, dem Vienna Art Orchestra (CD´s „Big Band Poesie“ und „Swing and Affairs“), der Jazz Big Band Graz (CD „Joys
and Desires“), der Robert Bachner Big Band (CD „Moments of Noise“), dem Ed Partyka Jazz Orchestra (Berlin) und dem Jazzorchester
Regensburg. Festivalauftritte u.a. in Spanien, Portugal, Rußland, Skandinavien, Frankreich, Belgien, der Schweiz und Italien.
Von 1994 bis 2002 Gastdozent am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium. Seit September 2004 leitet er die Jazz-Trompetenklasse
an der Konservatorium Wien Privatuniversität. Seit 2005 Assistent der internationalen Blechbläser-Meisterkurse Bo Nilssons
(Malmö). Seit 2008 ist er Künstlerischer Leiter und Dirigent des Jazzorchesters des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie
Koblenz.
Karlheinz Essl: Live-Eletronik
Studierte Musikwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Wien (Promotion 1989 über "Das Synthese-Denken bei Anton
Webern") sowie Komposition bei Friedrich Cerha und elektro-akustische Musik bei Dieter Kaufmann. Arbeitet als Komponist, Medienkünstler,
Elektronik-Performer, Musikkurator und Kompositionslehrer.
1990-94 composer-in-residence bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. 1992-93 Realisierung eines Kompositionsauftrages
des IRCAM in Paris. Unterrichtete zwischen 1995-2006 "Algorithmic Composition" an der Anton Bruckner Privatuniversität in
Linz. 1997 Komponistenportrait bei den Salzburger Festspielen in der Reihe "next generation". 2004 Würdigungspreis des Landes
Niederösterreich für Musik. Seit 2007 Kompositionsprofessor für elektro-akustische und experimentelle Musik an der Musikuniversität
Wien.
Entwickelt neben Instrumentalwerken und Kompositionen mit Live-Elektronik auch generative Kompositionssoftware, Improvisationskonzepte,
Klanginstallationen, Performances sowie Internet-Projekte. Ständige Auftritte als Live-Performer mit seinem selbstentwickelten
computer-basierten Meta-Instrument m@ze°2.