VISSAGE

Inside-Flute & Elektronik

VISSAGE

Inside-Flute & Elektronik
Mi, 15.12.2004, 19:30 Uhr

Essl Museum

VISSAGE ist die erste Zusammenarbeit des Komponisten Klaus Hollinetz mit der Flötistin Cordula Bösze.
Cordula Bösze: Inside-Flute
Klaus Hollinetz: Elektronik & Klangprojektion


VISSAGE ist die erste Zusammenarbeit des Komponisten Klaus Hollinetz mit der Flötistin Cordula Bösze.

Die musikalische Arbeit von Cordula Bösze konzentriert sich mit Hilfe von spezieller Mikrophonierung und eigens entwickelten Spieltechniken auf den "inneren Klang" der Querflöte. Aufgenommenes Klangmaterial wurde von Klaus Hollinetz im Computer bearbeitet, in der Aufführung trifft die live gespielte Flötenimprovisation auf die weiterentwickelten Klänge. Die Zuhörer werden so gleichsam auf verschiedenen Wegen in das Innere der Flöte gelassen.

VISSAGE besteht aus einer losen Abfolge von Szenen, die für jede neue Aufführung erweitert oder verändert und in einen neuen Kontext gebracht werden. Für das Konzert in der Sammlung Essl wird zusätzlich eine eigens geschaffene Klanginstallation, die von der Rotunde aus in den gesamten Museumsraum vordringt, die BesucherInnen in das VISSAGE-Universum hinein- und wieder herausführen.


Biographien

Cordula Bösze: *1964 in Bad Ischl, OÖ. 1976 - 1985 Querflötenstudium an der Wiener Musikhochschule bei Hans Reznicek und Wolfgang Schulz; Ausbildung in Atem- Stimm- und Bewegungserziehung bei Christa Schwertsik. 1984 Gründung des Damensalonorchesters „Wiener Walzermädchen“, zahlreiche Konzerte in Europa und Tourneen in den Nahen und Fernen Osten, in die USA und nach Afrika. 1989 - 1995 organisatorische Mitarbeit an der Wiener Konzertreihe „Kulturspektakel in der Stadtinitiative“ (künstlerische Leitung: Renald Deppe). Seit 1993 Lehrtätigkeit an der Musikschule Tulln.

Mitwirkungen u.a. beim Tanztheater Susanne Hajdu, Wiener Masken- und Musiktheater, Ensemble Limon (Marie Thérèse Escribano), Totales Theater (Markus Kupferblum), Volkstheater, Wiener Kammeroper, Neue Oper Wien; Substitutin im RSO-Orchester Wien.

Ab 1995 künstlerische und konzeptionelle Mitarbeit im Musik- und Schulprojekt „Klangnetze“, 1999 - 2001 als Regionalbetreuerin für Oberösterreich und Salzburg; gemeinsam mit Hans Schneider und Burkhard Stangl Veröffentlichung des Buches Klangnetze, ein Versuch, die Wirklichkeit mit den Ohren zu erfinden (Pfau 2000)

1995 Gründung des böszen salonorchesters zur Verursachung und Aufführung zeitgenössischer Salonmusik (2 CDs, Bibliothek der Provinz); mit diesem Ensemble und als Solistin bzw. Ensemblemusikerin enge Zusammenarbeit mit österreichischen KomponistInnen (Katharina Klement, Elisabeth Schimana, Franz Hautzinger, Dieter Kaufmann, Friedrich Keil, Christof Kurzmann u. v .m.) und SchriftstellerInnen (Christine Huber, Gerhard Amanshauser; Andreas Okopenko); Kooperation mit sixpack-film.

Seit 1997 Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit frei improvisierter Musik. Mitwirkung u. a. bei Franz Hautzingers Regenorchester und "L. E. O." mit Günther Albrecht, Uli Fussenegger, Seppo Gründler, Katharina Klement, Paul Skrepek. Duo- und Trioprojekte mit Werner Raditschnig (git, electronics), Elisabeth Schimana (electronics), Eva Reiter (Gambe, Petzold-Baßblockflöte), Josef Novotny (electronics), Elisabeth Flunger (perc), Manon-Liu Winter (extended clavichord & extended piano), Katharina Klement (extended piano), Klaus Hollinetz (electronics).

2002 erstes Soloprojekt "Horváth – endlich Stille" (Festival Schallortung, Toihaus Salzburg, 2002). 2003 eigene Veranstaltungsreihe „böszer salon“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für transakustische Forschung Wien


Klaus Hollinetz: geboren 1959 in Linz, lebt in Traun. 1985-1987 Studium bei Dieter Kaufmann am Institut für Elektroakustik und Experimentalmusik der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Literarische Tätigkeit seit 1985. Publikationen u. a. in Österreich, Mexiko und Tschechien. Talentförderungspreis des Landes Oberösterreich für Literatur 1991. Talentförderungspreis des Landes Oberösterreich für Musik 1992. Anton Bruckner Stipendium des Landes Oberösterreich 2001.

1992-1994 Aufbau und provisorische Leitung des Experimentalmusikstudios im Offenen Kulturhaus in Linz. 1993-1995 Gastkomponist und -lektor am Institut für Elektronische Musik IEM an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz (GRAINY Projekt). 1996 Gastkomponist am Studio SAMT des Brucknerkonservatoriums Linz. 1999/2000 Gastkomponist und seit 2000 Lehrbeauftragter für Ästhetik der Elektronischen Musik am IEM Graz.

Zahlreiche Aufführungen und Konzerte, unter anderem bei den Festivals SYNTHESE (Bourges) und FUTURA (Crest), in der Alten Schmiede, im Museum des 20. Jahrhunderts und im Technischen Museum in Wien, im Brucknerhaus und OK-Centrum für Gegenwartskunst in Linz, beim Festival FEM95 in Bratislava, Slovakei und bei den Festivals 4 TAGE ABSOLUTE MUSIK in Linz 1992 und ABSOLUTE MUSIK 96 in Allentsteig., HIFA Harare 2004.

Weitere Aufführungen und Rundfunkprogramme u. a. in Österreich, Tschechien, Slovakei, Ungarn, Frankreich, Holland, Schweiz, Spanien, Schweden, Deutschland, Kanada, USA, Zimbabwe, Moçambique und Südafrika. Verschiedene CD Produktionen. Projektleitung (im Team) beim Festival 4 TAGE ABSOLUTE MUSIK und ABSOLUTE MUSIK 96.

Technische Realisierung von diversen (Raum-)Installationsprojekten, unter anderem Austrian Soundscape von Dieter Kaufmann, Gottfried Martin und Günther Rabl (Linz 1992), Different Bodies von Renate Herter (Linz 1993), Judiths Auge von Wolfgang Tschapeller und Tim Paravicini (Linz 1994), Les Pages Roses von Giles Barbier (Linz 1995), Weiße Litanei von Peter Ablinger (Linz 1993, Wien 1994). CD-Produktion/Mastering unter anderem für TONGA - SIMONGA, Festival der Regionen 2001 u.a.

"Schon seit Beginn meiner Arbeit als Komponist, beschäftige ich mich in erster Linie mit Elektroakustischer Musik, mit Musik, die auf Tonträgern fixiert oder im Computer gespeichert oder erzeugt wird und die ausschließlich aus Lautsprechern erklingt. Mich interessieren aber alle Klänge im Zusammenhang mit möglicher Musik, die Klänge der Natur im Besonderen. Erst das Tonstudio und in den letzten Jahren der Computer ermöglichen es mir, mit allen diesen Klängen so umzugehen, dass einerseits ihre komplexe und vielgestaltige Natur erhalten bleibt, sie doch anderseits Ausgangspunkt für tiefgehende und formal weitreichende Transformationen sein können.

Viele meiner Formkonzepte folgen recht frei mathematischen Modellen, haben Bezüge zu topologischen Modellen oder kartographischen Betrachtungsweisen; oft sind reale wie fiktionale Orte und Räume sehr wichtig, sei es als Inspirationsquelle und/oder als praktischer Aufführungsort. Immer aber spielt die Art der Inszenierung (Klangregie, Klangprojektion, Interpretation, Lautsprecherinstallation im Raum) eine wichtige Rolle und ist integraler Bestandteil der musikalischen und kompositorischen Arbeit. Prinzipbedingt gibt es zu meinen Arbeiten neben Dokumentationen und Aufführungsanweisungen keine eigenen Partituren, denn die Partitur ist ja auch das Werk selbst.
" (Klaus Hollinetz)
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