VISSAGE ist die erste Zusammenarbeit des Komponisten Klaus Hollinetz mit der Flötistin Cordula Bösze.
Cordula Bösze: Inside-Flute Klaus Hollinetz: Elektronik & Klangprojektion
VISSAGE ist die erste Zusammenarbeit des Komponisten Klaus Hollinetz mit der Flötistin Cordula Bösze.
Die musikalische Arbeit von Cordula Bösze konzentriert sich mit Hilfe von spezieller Mikrophonierung und eigens entwickelten
Spieltechniken auf den "inneren Klang" der Querflöte. Aufgenommenes Klangmaterial wurde von Klaus Hollinetz im Computer bearbeitet,
in der Aufführung trifft die live gespielte Flötenimprovisation auf die weiterentwickelten Klänge. Die Zuhörer werden so gleichsam
auf verschiedenen Wegen in das Innere der Flöte gelassen.
VISSAGE besteht aus einer losen Abfolge von Szenen, die für jede neue Aufführung erweitert oder verändert und in einen neuen Kontext
gebracht werden. Für das Konzert in der Sammlung Essl wird zusätzlich eine eigens geschaffene Klanginstallation, die von der
Rotunde aus in den gesamten Museumsraum vordringt, die BesucherInnen in das VISSAGE-Universum hinein- und wieder herausführen.
Biographien
Cordula Bösze: *1964 in Bad Ischl, OÖ. 1976 - 1985 Querflötenstudium an der Wiener Musikhochschule bei Hans Reznicek und Wolfgang Schulz;
Ausbildung in Atem- Stimm- und Bewegungserziehung bei Christa Schwertsik. 1984 Gründung des Damensalonorchesters „Wiener Walzermädchen“,
zahlreiche Konzerte in Europa und Tourneen in den Nahen und Fernen Osten, in die USA und nach Afrika. 1989 - 1995 organisatorische
Mitarbeit an der Wiener Konzertreihe „Kulturspektakel in der Stadtinitiative“ (künstlerische Leitung: Renald Deppe). Seit
1993 Lehrtätigkeit an der Musikschule Tulln.
Mitwirkungen u.a. beim Tanztheater Susanne Hajdu, Wiener Masken- und Musiktheater, Ensemble Limon (Marie Thérèse Escribano),
Totales Theater (Markus Kupferblum), Volkstheater, Wiener Kammeroper, Neue Oper Wien; Substitutin im RSO-Orchester Wien.
Ab 1995 künstlerische und konzeptionelle Mitarbeit im Musik- und Schulprojekt „Klangnetze“, 1999 - 2001 als Regionalbetreuerin
für Oberösterreich und Salzburg; gemeinsam mit Hans Schneider und Burkhard Stangl Veröffentlichung des Buches Klangnetze,
ein Versuch, die Wirklichkeit mit den Ohren zu erfinden (Pfau 2000)
1995 Gründung des böszen salonorchesters zur Verursachung und Aufführung zeitgenössischer Salonmusik (2 CDs, Bibliothek der Provinz); mit diesem Ensemble und als
Solistin bzw. Ensemblemusikerin enge Zusammenarbeit mit österreichischen KomponistInnen (Katharina Klement, Elisabeth Schimana,
Franz Hautzinger, Dieter Kaufmann, Friedrich Keil, Christof Kurzmann u. v .m.) und SchriftstellerInnen (Christine Huber, Gerhard
Amanshauser; Andreas Okopenko); Kooperation mit sixpack-film.
Seit 1997 Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit frei improvisierter Musik. Mitwirkung u. a. bei Franz Hautzingers Regenorchester
und "L. E. O." mit Günther Albrecht, Uli Fussenegger, Seppo Gründler, Katharina Klement, Paul Skrepek. Duo- und Trioprojekte
mit Werner Raditschnig (git, electronics), Elisabeth Schimana (electronics), Eva Reiter (Gambe, Petzold-Baßblockflöte), Josef
Novotny (electronics), Elisabeth Flunger (perc), Manon-Liu Winter (extended clavichord & extended piano), Katharina Klement
(extended piano), Klaus Hollinetz (electronics).
2002 erstes Soloprojekt "Horváth – endlich Stille" (Festival Schallortung, Toihaus Salzburg, 2002). 2003 eigene Veranstaltungsreihe
„böszer salon“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für transakustische Forschung Wien
Klaus Hollinetz: geboren 1959 in Linz, lebt in Traun. 1985-1987 Studium bei Dieter Kaufmann am Institut für Elektroakustik und Experimentalmusik
der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Literarische Tätigkeit seit 1985. Publikationen u. a. in Österreich,
Mexiko und Tschechien. Talentförderungspreis des Landes Oberösterreich für Literatur 1991. Talentförderungspreis des Landes
Oberösterreich für Musik 1992. Anton Bruckner Stipendium des Landes Oberösterreich 2001.
1992-1994 Aufbau und provisorische Leitung des Experimentalmusikstudios im Offenen Kulturhaus in Linz. 1993-1995 Gastkomponist
und -lektor am Institut für Elektronische Musik IEM an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz (GRAINY Projekt).
1996 Gastkomponist am Studio SAMT des Brucknerkonservatoriums Linz. 1999/2000 Gastkomponist und seit 2000 Lehrbeauftragter
für Ästhetik der Elektronischen Musik am IEM Graz.
Zahlreiche Aufführungen und Konzerte, unter anderem bei den Festivals SYNTHESE (Bourges) und FUTURA (Crest), in der Alten
Schmiede, im Museum des 20. Jahrhunderts und im Technischen Museum in Wien, im Brucknerhaus und OK-Centrum für Gegenwartskunst
in Linz, beim Festival FEM95 in Bratislava, Slovakei und bei den Festivals 4 TAGE ABSOLUTE MUSIK in Linz 1992 und ABSOLUTE
MUSIK 96 in Allentsteig., HIFA Harare 2004.
Weitere Aufführungen und Rundfunkprogramme u. a. in Österreich, Tschechien, Slovakei, Ungarn, Frankreich, Holland, Schweiz,
Spanien, Schweden, Deutschland, Kanada, USA, Zimbabwe, Moçambique und Südafrika. Verschiedene CD Produktionen. Projektleitung
(im Team) beim Festival 4 TAGE ABSOLUTE MUSIK und ABSOLUTE MUSIK 96.
Technische Realisierung von diversen (Raum-)Installationsprojekten, unter anderem Austrian Soundscape von Dieter Kaufmann,
Gottfried Martin und Günther Rabl (Linz 1992), Different Bodies von Renate Herter (Linz 1993), Judiths Auge von Wolfgang Tschapeller
und Tim Paravicini (Linz 1994), Les Pages Roses von Giles Barbier (Linz 1995), Weiße Litanei von Peter Ablinger (Linz 1993,
Wien 1994). CD-Produktion/Mastering unter anderem für TONGA - SIMONGA, Festival der Regionen 2001 u.a.
"Schon seit Beginn meiner Arbeit als Komponist, beschäftige ich mich in erster Linie mit Elektroakustischer Musik, mit Musik,
die auf Tonträgern fixiert oder im Computer gespeichert oder erzeugt wird und die ausschließlich aus Lautsprechern erklingt.
Mich interessieren aber alle Klänge im Zusammenhang mit möglicher Musik, die Klänge der Natur im Besonderen. Erst das Tonstudio
und in den letzten Jahren der Computer ermöglichen es mir, mit allen diesen Klängen so umzugehen, dass einerseits ihre komplexe
und vielgestaltige Natur erhalten bleibt, sie doch anderseits Ausgangspunkt für tiefgehende und formal weitreichende Transformationen
sein können.
Viele meiner Formkonzepte folgen recht frei mathematischen Modellen, haben Bezüge zu topologischen Modellen oder kartographischen
Betrachtungsweisen; oft sind reale wie fiktionale Orte und Räume sehr wichtig, sei es als Inspirationsquelle und/oder als
praktischer Aufführungsort. Immer aber spielt die Art der Inszenierung (Klangregie, Klangprojektion, Interpretation, Lautsprecherinstallation
im Raum) eine wichtige Rolle und ist integraler Bestandteil der musikalischen und kompositorischen Arbeit. Prinzipbedingt
gibt es zu meinen Arbeiten neben Dokumentationen und Aufführungsanweisungen keine eigenen Partituren, denn die Partitur ist
ja auch das Werk selbst." (Klaus Hollinetz)