ADVENTKONZERT 2003

Christian Alltenburger & friends

ADVENTKONZERT 2003

Christian Alltenburger & friends
Sa, 13.12.2003, 19:30 Uhr

Das Schömer-Haus

Zwei Komponisten stehen im Mittelpunkt des Adventkonzertes im SCHÖMER-HAUS, zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten aus grundverschiedenen Epochen: Johann Sebastian Bach (1685-1750), der vielleicht größte Musiker aller Zeiten als Vertreter des Hochbarock, und der viel zu früh verstorbene österreichische Komponist Gerhard Schedl (1957-2000), der das dritte Millenium nicht mehr erleben konnte.
Zwei Komponisten stehen im Mittelpunkt des Adventkonzertes im SCHÖMER-HAUS, zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten aus grundverschiedenen Epochen: Johann Sebastian Bach (1685-1750), der vielleicht größte Musiker aller Zeiten als Vertreter des Hochbarock, und der viel zu früh verstorbene österreichische Komponist Gerhard Schedl (1957-2000), der das dritte Millenium nicht mehr erleben konnte.

Das Programm des heutigen Abends verdankt sich der Initiative Christian Altenburgers, der schon seit vielen Jahren immer wieder Gast im SCHÖMER-HAUS ist, ebenso wie seine heutigen MitstreiterInnen Patrick Demenga, Eszter Haffner und Christiane Karajeva.

Altenburgers Freundschaft mit Gerhard Schedl inspirierte diesen zu Kammermusikwerken, von denen heute einige in exemplarischer Weise zur Aufführung gelangen: gestische und sprechende Musik, mit vielfachen Rückbezügen auf Alte Meister wie Mozart und Bach – als Versuch, Ausdruck und Leidenschaft hinüberzuretten in eine Neue Zeit.

Diesen Duo- und Trio-Kompositionen Gerhard Schedls werden Solowerke Johann Sebastian Bachs gegenübergestellt, die bereits zu ihrer Entstehung den state-of-the-art dessen darstellten, was kompositorisch gedacht werden konnte: wo mittels eines einzelnen Instrumentes schier unerschöpfliche musikalischen Welten erschafffen wurden, die in der Fülle ihrer Zusammenhänge wie ein Naturwunder in Erscheinung treten.

Dr. Karlheinz Essl
Musikintendant des SCHÖMER-HAUSES


Programm

Gerhard Schedl (1957-2000)
Concertino (1998)
für Violine und Klavier

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
aus dem Wohltemperierten Klavier
Präludium und Fuge C-Dur, BWV 870
Präludium und Fuge h-moll, BWV 893

Gerhard Schedl (1957-2000)
a due (2000)
für Violine und Violoncello

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
aus der Partita d-moll für Violine solo, BWV 1004
Allemande
Courante
Sarabande

Gerhard Schedl (1957-2000)
„Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden“ (1991)
für Violine, Violoncello und Klavier

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
aus der Suite C-Dur für Cello solo, BWV 1009
Prelude
Sarabande
Gigue

Gerhard Schedl (1957-2000)
Streichtrio (1991)
für Violine, Viola und Violoncello


Ausführende

Christian Altenburger: Violine
Eszter Haffner: Viola
Patrick Demenga: Violoncello
Christiane Karajeva: Klavier


Christian Heindl
Kammermusik unter Freunden

„Freundschaften sind das Fundament der Kammermusik. Denn nur wer menschlich übereinstimmt, kann auch musikalisch Stimmiges zuwege bringen.“ – Mit diesem Statement beginnt Joachim Reiber 1993 eine Einführung zu einem Konzert Christian Altenburgers im Wiener Musikverein. Wie am heutigen Abend fand sich der prominente Geiger auch damals im Zusammenspiel mit langjährigen Weggefährten und wie heute stand auch damals die Musik seines Freundes Gerhard Schedl im Mittelpunkt des Programms.

In pathetisch-philosophischer Fortschreibung des einleitenden Gedankens könnte man zehn Jahre später die Unverbrüchlichkeit von Freundschaften auch über die Zeiten beleuchten – und man wäre versucht am konkreten Beispiel das Element des Todes als keineswegs obligate Zäsur einzuführen. Man würde die Auffälligkeit beleuchten, mit der sich die, gemäß einer heiklen Künstlernatur nicht übermäßig zahlreichen ihm zu Lebzeiten nahe stehenden Freunde auch drei Jahre nach dem Selbstmord des Komponisten für sein Schaffen einsetzen. Was zunächst unmittelbar nach dem unvermuteten Geschehen als betroffenes Gedenken erscheinen konnte, streicht in der Programmierung der Werke heute den Wert der Musik selbst hervor. Programmatische Konzeptionen, die Schedl ganz selbstverständlich gleichberechtigt neben Bach oder Schubert stellen, unterstreichen dies ebenso, wie die statistisch ablesbare Zunahme an Aufführungen (auch, aber nicht nur durch die Freunde).

Dass das erste Zusammentreffen zwischen Gerhard Schedl und Christian Altenburger bei der Bachwoche 1987 in Ansbach erfolgte, rundet den Gedanken. Der Geiger spielte einen der beiden Soloparts in der Uraufführung von Schedls Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Streicher, das zugleich die einzige konkret fassbare Auseinandersetzung des Komponisten mit der Musik Bachs darstellt: in der Besetzung dem dritten Brandenburgischen Konzert folgend, im verwendeten Notenmaterial der dreistimmigen Sinfonia f-Moll (BWV 795). Naturgemäß bildeten Bach-Konzerte den Rahmen des damaligen Programms. Auch heute sind zwischen die einzelnen Stücke Schedls einige prägnante Beispiele aus dem ¼uvre Bachs geschoben, wobei hier nicht der unmittelbare Vergleich der Stilwelten sinnvoll sein sollte, sondern einerseits die Parallelität der Herangehensweise an das Medium des Komponierens – im Sinne einer größtmöglichen „Reinheit“ – und andererseits die Kontrastierung der Klangwelt, die in ihrer Kombination ein scheinbar perfekt erscheinendes Ganzes erzielt.

Freundschaft, Virtuosität, Ausschöpfen der gesamten spieltechnischen Palette kann als Kennzeichen über allen kammermusikalischen Arbeiten Gerhard Schedls stehen. Seinem frühen (1980 im Alter von 22 Jahren komponierten) Concertino für Viola und Klavier ließ er 1998 für den Geiger Benjamin Schmid und den Pianisten Erwin Kropfitsch das Concertino für Violine und Klavier folgen, das die beiden im April desselben Jahres im Rahmen einer Slowenien-Tournee aus der Taufe hoben. Dem Titel gemäß fühlt man sich tatsächlich in ein „kleines“ Instrumentalkonzert versetzt. Das knapp zehnminütige Stück zeichnet sich durch seine höchst anspruchsvollen technischen Herausforderungen aus, die beide Interpreten durchgehend zu einem geradezu sportlich-spielerischen Wettstreit veranlassen. Wesentlich dabei ist, dass das Klavier keineswegs auf eine auch nur annähernd bloß begleitende Funktion reduziert ist. In einer frei-rhapsodisch wirkenden Form werden Abschnitte verschiedensten Charakters aneinandergereiht, wobei das vorwärtsdrängende und kraftvolle Element gegenüber den lyrischen Anteilen weit dominiert. Zusammenhalt bieten verschiedene teils identisch, teils in Verarbeitung wiederkehrende Figuren und Motive.

Kontrast 1. Das Wohltemperirte Clavier. Oder Praeludia, und Fugen durch alle Tone und Semitonia, So wohl tertiam majorem oder Ut Re Mi anlangend, als auch tertiam minorem oder Re Mi Fa betreffend. Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeit Vertreib auffgesetzt und verfertiget von Johann Sebastian Bach. p. t: HochFürstlich AnhaltCöthenischen CapelMeistern und Directore derer Cammer Musiquen. Anno 1772. – Treffender als diese Vorbemerkung zur ersten Druckausgabe lässt sich der bis heute ungebrochen gehaltene Anspruch des vielleicht – zumindest dem Titel nach – bekanntesten aller Klavierwerke nicht vermitteln: Lehr- und Konzertwerk in gleichem Maße, bilden die insgesamt 48 Präludien und Fugen einen Prüfstein, aber auch eine sich nie erschöpfende Inspirationsquelle für die Pianisten dieser Welt. Umso bemerkenswerter, dass die Stücke – auf dem Programm stehen das erste (C-Dur BWV 870) und das letzte (h-Moll BWV 893) des ersten Bandes – zur Zeit Ihres Erscheinens durchaus nicht uneingeschränkt angenommen wurden. Insbesondere die Fuge galt als musikalische Form nicht dem modern-fortschrittlichen Zeitgeist entsprechend, wodurch sich auch erklärt, dass zwischen Reinschrift und Druck exakt fünfzig Jahr liegen. Der weltweite Triumph begann erst im 19. Jahrhundert und somit Jahrzehnte nach Bachs Tod.

Auch das zweite Duo des heutigen Programms entstand als Auftragskomposition. Anlass hierfür war der 50. Geburtstag des Wirtschaftsexperten Kurt Bednar, der sein privates Fest mit der Uraufführung von Gerhard Schedls a due krönte. Ausführende an diesem 11. November 2000 im Wiener Bösendorfer-Saal waren wie auch heute Christian Altenburger und Patrick Demenga. Durch die zeitliche Nähe zum weniger als drei Wochen später erfolgten Selbstmord des Komponisten erhält diese intime Premiere seines letzten vollendeten Stücks im Rückblick eine zusätzliche dramatisch-tragische Komponente. Eine Interpretation der Musik selbst in Richtung der zum Zeitpunkt der Entstehung verdüsterten Seelenwelt des Komponisten sollte jedoch nicht zulässig erscheinen. Auch hier steht das Absolute im Vordergrund: Der erste Satz (Introduction) – eine rasende, homophon geführte Einleitung und ein breites Adagio – hebt alle Grundkennzeichen hervor: Virtuosität, Spieltechnik, Kontraste. Der zweite Satz (Mäßige Viertel, dennoch bewegt, Tempo rubato) setzt fugierte bzw. imitatorische Stimmführung in deutliche Gegenüberstellung zu streng parallel bzw. homophon geführten Stimmen. Noch getragener als der vorangegangene gibt sich der dritte Satz (äußerst ruhig), der die beiden Instrumente „in vibrierten Glissandi auf kommunikative Übereinstimmung zusteuern lässt“ (Reinhard Kager). In rasendem Tempo – jedoch auch hier durch kurze, ruhige Abschnitte unterbrochen – beschließt das „quasi Rezitativ“ überschriebene Finale das Werk.

Kontrast 2. Nimmt die Partita II d-moll BWV 1004 musikhistorisch durch ihren gewaltigen abschließenden Variationssatz (Ciaccona) eine krönende Stellung unter Bachs Violinwerken ein, so erscheinen die vorangehenden und heute erklingenden Tanzsätze (Allemanda, Corrente, Sarabanda) nur im direkten Vergleich geradezu schlicht. Für sich genommen ist der von ihnen gespannte Charakterbogen vom energiegeladenen Beginn bis zur Nachdenklichkeit in jedem Fall eine Vorbereitung auf das Folgende – sei es innerhalb der ursprünglichen Satzfolge oder in Gegenüberstellung mit neuen Klangwelten.

Bezog sich Schedls erstes Klaviertrio von 1983 mit seinem Titel Gesänge über ‚Deh vieni alla finestra’ auf die Canzonetta am Beginn des zweiten Aktes von „Don Giovanni“, so greift das vom Beethoven-Trio in Wien in Auftrag gegebene zweite Klaviertrio „Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden“ (1991) abermals auf eine Oper Mozarts zurück. Es handelt sich dabei um ein Zitat aus der „Zauberflöte“, das die Geharnischten zur Eröffnung der Feuer- und Wasserprobe von Tamino und Pamina vortragen. Schedl leitet aus verschiedenen musikalischen Elementen dieser Szene (Intervalle, Rhythmik u. a.), das musikalische Material für seine Komposition ab. Der Lamento-Charakter und die von Mozart intendierte dramatische Spannung der Szene bleiben dabei weitgehend erhalten, wenngleich es sich keineswegs um eine Zitat-Komposition im üblichen Sinn handelt. Besteht die musikalische Entwicklung im Prinzip aus einer Dehnung des Grundmaterials über den Verlauf des einsätzigen Stücks, so tritt auch hier in der für Schedl kennzeichnenden Charakteristik der virtuose Ansatz prominent hervor. Anders als bei vergleichbaren Stücken verzichtet der Komponist jedoch (von der Einleitung durch Violine bzw. Klavier abgesehen) auf breitangelegte solistische Darstellung und gibt durchgehend dem kammermusikalischen Zusammenspiel Raum.

Kontrast 3. Wenngleich man über äußere Gedanken in Bachs Instrumentalwerken stets nur spekulieren kann, erzielt der Beginn der dritten Suite für Violoncello C-Dur BWV 1009 doch seine spezifische Wirkung: In großer Gebärde stürzt die Skala ins tiefe C, das als tiefster Ton des Instruments auch ein „Symbol für das Fundament aller Dinge zwischen Himmel und Erde“ (Hans-Joachim Schulze) darstellen mag. Der gesamte weitere Verlauf dieses Prélude bringt ebenso wie Sarabande und Gigue in technisch vielfältiger Weise ein Durchmessen und Austasten des Tonraums und lässt damit für das gesamte Werk ein stetes Suchen, durchaus auch im überhöhten Sinn, als übergeordnete Deutung zu.

Waren das „starke Bedürfnis nach expressivem Ausdruck“ und der „Mut zu einer sehr persönlichen, subjektiven Klangsprache“ für Christian Altenburger stets auffällige Charakteristika von Schedls Musik, so kommen auch im Streichtrio (1991) seiner Beschreibung nach „dazu noch ein starker virtuoser Anspruch und eine breite Palette instrumentalspezifischer Effekte, die den Grundcharakter der einzelnen Sätze unterstützen und verdeutlichen. Die drei Instrumente sind in ihrer Funktion absolut gleichberechtigt, wodurch die Homogenität des Klangbildes und die Dichte der Spannungsbögen noch verstärkt wird. Schedls [...] Opus besteht aus zwei kürzeren und einem längeren, mehrteiligen Satz, wobei die einzelnen Sätze und Teile – bis auf eine kurze Pause nach dem zweiten Satz – fließend ineinander übergehen und damit gegensätzliche Charaktere unmittelbar gegenübergestellt werden. Der erste Satz – Lento – ist geprägt von kurzen, zeitweise fast nervösen Elementen in allen drei Instrumenten, die einander in größtmöglichem dynamischen Kontrast gegenübergestellt sind. Auf den ersten Satz folgt nahtlos ein kurzes, sehr melodisches und im Charakter schlicht gehaltenes Andante. Der Finalsatz konzentriert sich auf zwei energische, virtuos und rhythmisch bestimmte Allegro-Blöcke, die von kurzen, frei ausschwingenden Adagioteilen umrahmt sind. Am Ende schließt sich der Kreis: ein langgehaltener Flageolettakkord verklingt fast bis zum Nichts, dem Punkt, an dem der Komponist das Stück beginnen lässt.“ – Das im Auftrag der KölnMusik entstandene Werk erlebte seine Uraufführung 1993 in der Kölner Philharmonie, wobei es damals von Orchesterwerken und Kammermusik Schedls und – Johann Sebastian Bachs umrahmt wurde.


Gerhard Schedl

Geboren 1957 in Wien. 1976-80. Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (Komposition bei Erich Urbanner). 1979 Förderungspreis der Theodor-Körner-Stiftung, Arbeitsstipendium der Stadt Wien. 1981 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, Staatsstipendium für Komposition des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst. Ab 1981 Dozent für Tonsatz, Kontrapunkt und Komposition am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main. 1982 zweiter Preis (bei Nichtvergabe des ersten Preises) des Carl-Maria-von-Weber-Wettbewerbes der Stadt Dresden für seine Kammeropern. 1982-84 Lehrauftrag für Musiktheorie an der Universität Mainz. 1984 Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Sport. Sonderpreis der Wiener Symphoniker. Ab 1990 „Composer in residence“ des Salzburger Landestheaters. 1995 Bestreitet seinen 1. Triathlon (Mehrkampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen). 2000 Freitod am 30. November in Eppstein/Taunus.

Gerhard Schedls musikalische Vielseitigkeit – er erlernte in seiner Jugend Violine und Gitarre, spielte in Rock- und Jazzgruppen und versuchte sich bereits in dieser Zeit an ersten Kompositionen – schlägt sich in einer bereits früh ausgeprägten sehr persönlichen musikalischen Handschrift nieder, einer „Koexistenz von Tradition und Traditionsbruch, von Vorgefundenem und Erfundenem, in einer Art Ungehorsam aus Liebe zur Musik“ (Rainer Bonelli, 1997). Als markantes Datum brachte das Jahr 1981 den Durchbruch für den 24jährigen: die erfolgreichen Uraufführungen seines szenischen Oratoriums „Der Großinquisitor“, der Kinderoper „Der Schweinhirt“ und des Orchesterstücks „Tango“ fielen ebenso in dieses Jahr, wie der Beginn der permanenten Zusammenarbeit mit dem Verlag Doblinger und die Übersiedlung nach Frankfurt am Main, wo er eine Dozentur für Komposition am Hoch´schen Konservatorium antrat. In der Folge nahmen sich Orchester, wie die Berliner Philharmoniker, RSO Berlin, Orchester des Hessischen Staatstheaters, Wiener Symphoniker, RSO Wien, NÖ Tonkünstler, Budapester Symphoniker, Orchestre de Lyon oder das Minnesota Orchestra sowie prominente Kammerensembles und Solisten seiner Werke an. Besonders eng war Gerhard Schedl seit 1990 dem Salzburger Landestheater verbunden, von dem er vier Aufträge für Bühnenwerke erhielt. Neben dem umfangreichen Orchester- und kammermusikalischen Schaffen, war es denn auch die Oper, der Schedls besondere Neigung galt. Den jeweiligen Uraufführungen folgende Neuinszenierungen belegen die erfreuliche Repertoirefähigkeit dieser Werke. (Christian Heindl)


Ausführende

Christian Altenburger studierte an der Wiener Musikhochschule und später in der Klasse von Dorothy Delay an der Juilliard School of Music in New York. Seit seinem Debut im Wiener Musikverein im Jahre 1976 war er Solist in Konzerten berühmter Orchester (Wiener Philharmoniker, Berliner Philharmoniker, London Symphony Orchestra, New York Philharmonic, Chicago Symphony Orchestra) unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Bernard Haitink, James Levine, Zubin Mehta oder Wolfgang Sawallisch. Die Beschäftigung mit der Kammermusik ist ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeit Christian Altenburgers. Er ist regelmäßiger Teilnehmer an internationalen Kammermusikfestivals (Santa Fe, Kuhmo, Stavanger, Festival Pablo Casals) und Organisator verschiedenster Kammermusikprojekte. Von 1990 bis 2001 war Christian Altenburger Professor für Violine an der Musikhochschule Hannover, seit 2001 hat er eine Professur an der Musikuniversität Wien. Seit 1999 ist er Künstlerischer Leiter der Mondseetage.

Der 1962 geborene Cellist Patrick Demenga studierte am Konservatorium Bern und erhielt 1983 den Tschumi-Preis für das beste Solistendiplom. Es folgten weitere Studien bei Boris Pergamenschikow und Harvey Shapiro, New York. Ebenfalls 1983 gewann er den Rahn-Musikpreis, ein Jahr später den Prix de la ville de La Chaux-de-Fonds sowie 1986 den Europäischen Förderpreis für Musik in Strassburg. 1984/85 wirkte Patrick Demenga als Solocellist im Stadtorchester Winterhur und anschliessend drei Jahre im Neuen Zürcher Quartett. Mit fünfundzwanzig Jahren wurde er als Lehrer einer Berufs- und Solistenklasse an das Konservatorium Bern berufen, wo er fünf Jahre lang tätig war. Als Solist und Kammermusiker führen ihn Konzerte durch Europa, USA, Kanada, Südamerika, Australien und Asien und regelmässig zu den wichtigsten internationalen Festivals. Er arbeitet mit Dirigenten wie Leif Segerstam, Heinz Holliger, Jesus Lopez Cobos, Mario Venzago und Dennis Russel Davies zusammen. Zahlreiche Radio- und Fernsehaufnahmen sowie Schallplatten und CD-Einspielungen haben ihn dem Publikum bekannt gemacht. Patrick Demenga unterrichtet an internationalen Meisterkursen und hat u.a. Werke von Isang Yun, Alexander Knaifel, Thomas Larcher, Heinz Holliger und Gerhard Schedl uraufgeführt. Seit 1999 ist Patrick Demenga Professor am Conservatoire de Lausanne und ist seit 2002 künstlerischer Leiter des Cellofestivals VIVA CELLO (Liestal, CH).

Eszter Haffner, 1969 in Budapest geboren, studierte dort bereits mit 13 Jahren bei András Kiss, Ferenc Rados und György Kurtág. Danach setzte sie ihre Studien an der Wiener Musikhochschule bei Gerhard Schulz und Josef Sivó fort. Nach ihrem Diplom 1993 absolvierte sie ein Gaststudium in Holland bei Viktor Libermann und Philip Hirschhorn sowie mehrere Meisterkurse. Eszter Haffner war u.a. Stipendiatin der Alban Berg Stiftung und ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe. 1991 wurde ihr für ihre künstlerische Tätigkeit die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Sie wirkte bei unzähligen Musikfestivals und tritt als Solistin und Kammermusikerin (Violine & Bratsche) mit verschiedensten hochkarätigen Musikern auf. 1993 gründet sie mit Teresa Turner Jones und Rudolf Leopold das Haffner Trio. Und ist seit 2002 ist sie Professorin an der Kunstuniversität Graz. Sie spielt die „ex Hamma Segelmann“- Violine von Michelangelo Bergonzi (Cremona 1750) aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank.

Zu ihrer Biographie schreibt Christiane Karajeva: 40.574 Stunden am Klavier sind der Schwerpunkt in meinem Leben.Ich durchlaufe Lehrer in Wien, Moskau und London, ich suche einen Job in Canada und bekomme einen in Wien, da lebe ich seither und lehre die Ökonomie des Klavierspielens. Ich bin immer noch auf der Suche nach dem einfachsten und effektivsten Weg zwischen Wissen, Lust und Pflicht, ich gebe Konzerte, nicht zu viele, um selbstverständlich zu werden, vielleicht zu wenige, um experimentieren zu können.
In diesem Leben bin ich Pianistin.
Im nächsten werde ich vielleicht Geige spielen.
Oder Medizin studieren.
Oder ich mache Kabarett.

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