[bracket] #1

Music for amplified flute and live-electronics

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Music for amplified flute and live-electronics
Mi, 22.11.2000, 20:00 Uhr

Essl Museum

Solo in der Galerie. Spiel auf der verstärkten Flöte. Das Instrument ist in elektronische Prozesse einbezogen. Strukturierte Improvisation. Freie Wahl innerhalb eines elektronischen Systems.
Anne La Berge
The Freaks went to sea (2000) - premier
Commission from the Fonds voor de Scheppende Toonkunst, The Netherlands

Anne La Berge
Slave (1999)
for amplified and processed flute

Nick Didkovsky
Scratch (2000)
for amplified and processed flute and CD's


Solo in der Galerie. Spiel auf der verstärkten Flöte. Das Instrument ist in elektronische Prozesse einbezogen. Strukturierte Improvisation. Freie Wahl innerhalb eines elektronischen Systems.

Amsterdam. Hafen in die musikalische Freiheit. Umschlagplatz einer neuen Improvisations-Generation. Weiter Hörblick von musikalischen Freaks auf das Meer unendlicher Klangmöglichkeiten. Anne La Berge lebt in Amsterdam und verstärkt und erweitert die Virtuosität auf ihrem Instrument, der Flöte, mit Computerprozessen und digitalen Effekten. The Freaks went to Sea: Ein Auftrag des «Fonds voor de Scheppende Toonkunst». Slave: Komponiert für das «X-or Electronic X-tensions Festival» in Den Haag. Ein klangliches Verhältnis von Flöte, live gespielt, und Flöte, aufgenommen. Die aufgenommene Flöte basiert auf Transkriptionen des Schlagzeug-Parts aus einem Stück mit dem Titel Sonic Youth Songs. Live improvisiert Anne La Berge auf der Basis einer Struktur, in der nicht mehr als acht spezifische dissonante Multiphonics enthalten sind. Anne La Berge gesteht, daß sich InstrumentalistInnen in ihrem Repertoire gerne zu Sklaven von stilistischen und technischen Traditionen machen. In Slave vollzieht sich das Flötenspiel innerhalb durcheinander geworfener [Klangbausteine] von Schlagzeug-Impulsen und Rückkoppelungseffekten. Nicht wirklich typisch für das klassische oder Jazz-Flötenspiel. Der Flötist wird hier also zum Sklaven einer fremden Tradition.

Nick Didkovsky übergibt mit der Partitur seines Stückes Scratch dem Ausführenden gleichzeitig vielfältige Kopien ein- und derselben CD. Jede CD hat 22 Tracks, jeder Track dauert eine Minute und eröffnet einen gesetzmäßigen musikalischen Text. Die Improvisation der ausführenden Musikerin besteht darin, die Auswahl aus den 22 Tracks frei vornehmen und die verschiedenen Tracks mit verschiedenen Kopien der CD vermischen zu können. Alle Klänge von Scratch, mittels JMCL (Java Music Specification Language) und JSYN (Java Synthesizer) hergestellt, resultieren aus der Realzeit-Manipulation von Flöten-Samples Anne La Berges. Die Klangströme laufen in einem «Waveshaper» zusammen. Dieser enthält die Einzelheiten der Klänge in einer Art Tabelle. Für Scratch wurde ein willkürlicher Sample in die Tabelle des «Waveshapers» geladen, ein anderer willkürlicher Sample betreibt den «Waveshaper». Dies erzwingt einen Wechsel von live aufgebauten und playback eingespielten Klangoperationen und kontrolliert einen an sich chaotischen Kreislauf. Waveshapers went to the shore. Elektroakustische Wellenspiele an den Gewässern Amsterdams. In die Galerie projiziert. [Klangwellen - Kunstraum - Raumklang]

© 2000 by Rainer Lepuschitz / WIEN MODERN
in: Almanach WIEN MODERN 2000, hrsg. von Berno Odo Polzer (Wien 2000)


Anne La Berge's 25 year career as flutist/composer stretches across both international and stylistic boundaries. A pioneer in a vast array of new techniques, La Berge's playing has left its mark on the avant-garde, experimental pop, improvisation with electronics and contemporary classical genres. She has been working since the late 70's with interactive computer systems, microtonality, improvisation and as a leading interpreter of contemporary chamber music. At the core of her work lies the sound that first gained her an international reputation, paving the way for a new, more physical approach to the flute.

Anne La Berge grew up in Minnesota, USA and has lived since 1989 in Amsterdam. She currently performs with David Dramm, Aardvark, Yuko Suzuki, Tegenwind, Henk Bakker, and in various improvisation and chamber music projects in Holland, Belguim and Germany. In December 1998 she collaborated with Gert-Jan Prins on an installation "United Noise Toys" for the Huis aan de Werf in Utrecht which will be touring the US in 2000. Their CD "United Noise Toys" has been released by X-OR on Tour (08).

She is adviser for Brannen and Kingma flute companies, specifically for the development of new extended-system flutes. Her repertoire is composed for these instruments. Her works and CD blow are published by Frog Peak Music.

In October 1999 along with Cor Fuhler and Steve Heather, she started the series "kraakgeluiden in de binnenstad" for weekly electro-acoustic improvisation sessions in the Amsterdam Kalenderpanden.
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