Maja Haderlap

Mi, 12.02.2014, 19:00 - Mi, 12.02.2014

Maja Haderlap

Mi, 12.02.2014, 19:00
Maja Haderlap liest aus ihrem preisgekrönten Roman
>Engel des Vergessens<.

Nach der Lesung führt Prof. Karlheinz Essl ein Gespräch mit der Autorin.

Maja Haderlap liest aus ihrem preisgekrönten Roman „Engel des Vergessens“. 
Danach führt Karlheinz Essl ein Gespräch mit der Autorin.


Zu Beginn von Maja Haderlaps Roman ist die Ich-Erzählerin ein kleines Mädchen: Sie erzählt vom kargen Alltag in der Abgeschiedenheit der Kärntner Berge, von der dominanten Großmutter und dem schwierigen Verhältnis zwischen Vater und Mutter. Sie beobachtet ihre Umgebung genau und schildert die Eindrücke einer bäuerlichen Kindheit präzise und sinnlich.

Durch diesen unvoreingenommenen kindlichen Blick wird die Geschichte der Kärntner Slowenen im 20. Jahrhundert behutsam aufgerollt. Erst langsam begreift die Erzählerin die Zusammenhänge: Die Großmutter wurde von den Nationalsozialisten deportiert und überlebte das Konzentrationslager, der Vater schloss sich noch als Kind den Partisanen im Wald an. Doch die geschichtlichen Ereignisse beeinflussen das Leben in der vermeintlichen Abgeschiedenheit bis in die Gegenwart: die Kriege im Zusammenhang mit der Auflösung Jugoslawiens erlebt die Ich-Erzählerin als junge Frau, die in ein eigenes Leben aufbricht. Die im slowenischen Teil Österreichs geborene Autorin formt in ihrem fulminamtem Romandebüt die Geschichte des slowenischen Volkes zu einem großen Gesang.
 

Maja Haderlap, geb. 1961 in Eisenkappel/Zelezna Kapla (Österreich), studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien. Sie war von 1992 bis 2007 Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt und unterrichtet regelmäßig am Institut für Angewandte Kulturwissenschaft der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Seit 2008 lebt Maja Haderlap als freie Schriftstellerin in Klagenfurt. Sie veröffentlichte Gedichtbände auf Slowenisch und Deutsch sowie Übersetzungen aus dem Slowenischen, »Engel des Vergessens« ist ihr erster Roman.
Preise und Auszeichnungen: Ingeborg-Bachmann-Preis 2011, Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag 2011, Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch, Rauriser Literaturpreis 2012, Vinzenz-Rizzi-Preis 2013
 

In Zusammenarbeit mit der Literaturgesellschaft Klosterneuburg, der Grazer AutorInnenversammlung und der Österreichischen Franz Kafka-Gesellschaft.

 
 

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© Max Amann

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