Zwei abgeschlossene Werkgruppen, ein Künstlerbuch und der Blick in das aktuellste Schaffen mit Arbeiten direkt aus dem Atelier
von Tal R bilden den Fokus der Ausstellung im Essl Museum.
Tal Rosenzweig, bekannt unter dem Kürzel Tal R, ist 1967 in Tel Aviv geboren und lebt und arbeitet in Kopenhagen. Seit 2005
leitet er eine Meisterklasse für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Tal R sammelt, collagiert und vermischt spielerisch
verschiedene Stile und Kontexte zu einer sehr eigenen, komplexen Bildersprache, die ihn international bekannt gemacht hat.
Sein künstlerisches Repertoire umfasst Malerei, Zeichnung, Skulptur, Collage und Assamblagen genauso wie Filme, Textilkunst,
Modedesign, Künstlerbücher. Anleihen nimmt sich der Künstler aus Elementen der Musik, der Comic-Ästhetik, dem TV oder auch
alten Videospielgrafiken.
Ein Highlight der Ausstellung ist die 191-teilige Werkserie >House of Prince<, welche der Künstler über einen längeren Zeitraum
(2000 - 2004) geschaffen hat. Die zahlreichen kleinformatigen Werke Ölarbeiten auf Leinwand, Holz und Papier sowie Collagen
und Materialassemblagen mit Glühbirnen, Streichhölzern oder auch Kronkorken weisen einen ähnlichen Bildaufbau auf. Am oberen
und unteren Bildrand befinden sich Querbalken, die dazwischen liegende Fläche wird von Dreiecken begrenzt und in der Mitte
bleibt eine achteckige Fläche. In diesen Bildraum setzt Tal R spielerisch und piktogrammartig malerische Grundformen, Schriftzeichen
und Symbole. Es sind abstrakte Bilder, die viele Geschichten erzählen können.
Erstmals wird auch die komplette, 24-teilige Bronze- und Skulpturenserie >FRUITS< (2005 - 2006) in einem musealen Kontext
ausgestellt. Tal R´s Skulpturen sind Ansammlungen von Früchten, Gemüse und anscheinend dem Müll entnommenen Objekten (wie
beispielsweise alte Schuhe, Flaschen, Hüte, Bierdosen u.ä.). Verderbliche Lebensmittel und Abfallprodukte werden in Form von
klassisch anmutenden Skulpturen konserviert und so zumindest vorübergehend der Vergänglichkeit entzogen.
Ausstellungsorganisation: Essl Museum gemeinsam mit Contemporary Fine Arts, Berlin sowie Tal R