Hans Fronius, dessen Geburtstag sich 2003 zum 100. Mal jährt, ist der gesamte 3. Stock des SCHÖMER-HAUSES gewidmet. Er ist
einer der großen Maler Österreichs. Werke von Fronius aus der Sammlung Essl sowie zehn Leihgaben des Stiftes St. Florian geben
Einblicke in seine expressionistische Auseinandersetzung mit dem Menschen. Christliche, mythologische und literarische Motive
dominieren sein figürliches Werk.
Christliche Motive finden sich auch bei Adolf Frohner, Valentin Oman, Martha Jungwirth und Christian Ludwig Attersee. Spannend
ist es, die malerische Umsetzung dieser inhaltlich aufgeladenen Symbole zu vergleichen. Das Atelier und das Umfeld des Künstlers
interpretiert Georg Eisler realistisch-expressiv. Zoran Music konzentriert sich in seinen Selbstbildnissen auf innere Bilder.
Stoffliches tritt zurück, die Figuren lösen sich auf, vergeistigen sich.
Günter Brus setzt sich mit Existenziellem auseinander, jedoch in einer literarisch-zeichnerischen Malweise. Der Einsatz von
Grafischem und die Verarbeitung von kunsthistorischen Zitaten verbinden die Arbeiten von Jürgen Messensee und Peter Sengl.
Karl Korab und Giselbert Hoke reduzieren ihre phantastischen Figuren stark auf Formales und auf die Grundfarben.
Für die "Jungen Wilden" wie Siegfried Anzinger und Alois Mosbacher diente die menschliche Figur lediglich als Anlass, Malerei
exzessiv zu betreiben. Maria Lassnig macht Empfindungen sichtbar, für die nur die Malerei als Medium dienen kann.
Die Ausstellung im SCHÖMER-HAUS wird ein Jahr zu sehen sein. Als Ausstellungs- und Konzertort nimmt das von Architekt Heinz Tesar entworfene Bürohaus weiterhin eine wichtige Stellung im Vermittlungskonzept der Sammlung Essl ein. Die Ausstellungen im SCHÖMER-HAUS werden auch in Zukunft von Agnes Essl kuratiert. Der Schwerpunkt liegt auf der österreichischen Malerei, wobei hier auch Werke vor 1945 ausgestellt werden. Regelmäßige Führungen, auch mit der Sammlerin selbst, unterstreichen das Konzept dieses Ausstellungsortes.