DEUTSCHE KUNST NACH 1960

AUSGEWÄHLTE WERKE DER SAMMLUNG ESSL

DEUTSCHE KUNST NACH 1960

AUSGEWÄHLTE WERKE DER SAMMLUNG ESSL
Der neben der österreichischen Kunst nach 1945 bedeutendste Sammlungsschwerpunkt liegt auf der deutschen Kunst. Dieser in Österreich in dieser Breite und Tiefe einmalige Einblick in die deutsche Kunst ab den 1960er Jahren wird in einer großangelegten Schau präsentiert.
Die groß angelegte Schau Deutsche Kunst nach 1960 präsentiert mit über 80 Arbeiten von 21 Künstlern ausgewählte Werke der Sammlung Essl von 1960 bis heute.
Die Bandbreite reicht  von den damals jungen, heute großen (west-)deutschen Altmeistern wie Georg Baselitz und Markus Lüpertz, Dieter Roth und Anselm Kiefer über die jüngeren Generationen um Jonathan Meese und Daniel Richter bis zur Postmoderne bei Anselm Reyle und Tobias Rehberger.

Bei so viel deutscher Kunst stellt sich die Frage: Was ist deutsch daran?  In erster Linie sind es die Motive, aber auch der Umgang mit Geschichte und gesellschaftlichen Fragen sowie die politische Dimension in vielen Positionen.

Die Figur hat die deutschen „Malerfürsten“ wie Georg Baselitz, Jörg Immendorff und Markus Lüpertz im Bann gehalten. Sie wurde von ihnen zerstückelt, umgekehrt, ihrer Bedeutung enthoben und  wieder neu damit aufgeladen. Die Themen sind dabei durchaus spezifisch: Deutsches Heldentum wie Deutscher Michel, Deutscher Reichsadler wie Deutscher Schäferhund, Brandenburger Tor und Deutscher Wald oder das Geweih als Jagdtrophäe und der Mauerfall. Bei Anselm Kiefer begegnet man tiefgründiger Poesie, gleichsam aber auch alten, mit bleierner deutscher Geschichte aufgeladenen Schlacht-schiffen und verbrannten Büchern, die an das Naziregime  gemahnen. Auch die deutsche Eiche hat bei Kiefer ihren Platz.

Kiffer und Obdachlose, Punks, der Hitlergruß, Deutschlandparolen und Flüchtlingsboote – Motive wie diese bevölkern die Bilder von Daniel Richter und Jonathan Meese. Neo Rauchs enigmatische Bilder zitieren unter anderem das deutsche Repertoire der Romantik, verweigern sich aber einer umfassenden Deutung. A.R. Penck stilisiert die Figur zum Zeichen und hält der Gesellschaft einen Spiegel vor. Sogar die fast abstrakte, gestisch aktionistische Malerei des Dresdners Hartwig Ebersbach verweist auf den tanzenden Kasper, den Liebling deutscher Kinder.

Zu so viel Figur und Inhalt setzen die Malereipositionen von Günther Förg und Imi Knoebel einen Kontrapunkt. Die formale Auseinandersetzung  mit Farbe und Fläche ist sachlich, klar und genau. Deutsche Präzision könnte man sagen.

Zeitgemäß stellt Tobias Rehberger mit seinen „Mütter“-Skulpturen, die frei nachgebaut werden können, die Frage nach Originalität und Autorenschaft in der Kunst. Anselm Reyle zeigt liegende Pferde wie aus dem Spielzeugkatalog im Stil von Malen nach Zahlen – die jüngere Generation scheint dem Nachkriegsdeutschland entwachsen.

Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Werkabbildungen und Texten von Karlheinz Essl, Dieter Ronte und Andreas Hoffer

Kuratoren: Andreas Hoffer, Eva Köhler

24.06. – 15.11.2015

Kuratorenführung:
Andreas Hoffer führt durch die Ausstellung:
Termine: MI, 02.09.,  21.10., und 04.11., 19.00
Eintritt frei





Online-Medienpartner der Ausstellung
 
Impressum